Den Karriereeinstieg hat mir NASCAR The Game übrigens etwas versalzen. Wer seine Laufbahn auf der höchsten Schwierigkeitsstufe beginnt, hat in den ersten Rennen nämlich nicht den Hauch einer Chance: Die Gegner rasen schon im Qualifying mit Fabelzeiten um
den Kurs und stechen mich am Start gnadenlos aus, da mein Einsteigerwagen nicht einmal in ihrem direkten Windschatten mithalten kann. Warum? Weil ich im Lauf der Saison erst Upgrades für verschiedene Aspekte der Leistung und des Fahrverhaltens kaufen muss, bevor der Bolide überhaupt konkurrenzfähig ist.
Ich bin kein Freund solcher Leistungssteigerungen, die mit der Realität nicht das Geringste zu tun haben – gerade in diesem Fall, wo das erste Karrierejahr auf der schwersten Einstellung zur langweiligen Tortur wird. Zumindest das Anwerben neuer Sponsoren hat immerhin seinen Reiz, wenn auf meinem Chassis bald zahlreiche Werbesticker kleben und ich mit den eingefahrenen Geldern die wichtigen Upgrades bezahle. Hin und wieder fahren ich deshalb gerne ein kurzes Karriererennen – lieber steige ich aber ins von Beginn an komplette Auto eines bekannten Piloten und nehme eine Saison in einem konkurrenzfähigen Vehikel in Angriff.
Die letzten Zehn
Auch den Chase for the Sprint Cup, also die entscheidenden zehn Läufe, könnte ich wählen. Und selbstverständlich darf ich sowohl Einzelrennen als auch online fahren. Für Letztere suche ich entweder nach einer offenen Lobby oder über zahlreiche Filter nach meinem Wunschrennwochenende. Tatsächlich stehen sowohl am PC als auch auf PS3 oft einige Piloten für einen kurzen Lauf am Start – ärgerlich nur, dass die meisten mit eingeschalteter Kollisionsabfrage fahren. So werde ich schon mal vom Vordermann ausgebremst, wenn sein Wagen wegen einer schlechten Verbindung zu spät startet. Zu guter Letzt darf ich gegen die Bestzeiten lizenzierter NASCAR-Größen antreten und große Momente der aktuellen Saison sowie vergangener Jahre nachspielen, darunter Danicas erste Führungsrunden in Daytona – natürlich.
Ich hatte letztens mal die Möglichkeit NASCAR 2013 am PC mit einem Driving Force GT anzuspielen. Ich hatte mir dort einen einfachen Arcade-Racer als Abwechslung zu iRacing erwartet, aber einiges hat mich dann doch enttäuscht.
Zum einen hatte ich Probleme überhaupt das Lenkrad richtig einzustellen, da ich keine Kalibrierungs-Option im Spiel finden konnte. Nach einigen Anpassungen im Profiler und dem Force Feedback-Einstellungen bin ich dann zum ersten Rennen in Daytona gestartet. So richtig warm wurde ich aber nicht mit der Steuerung, da mir diese zu unpräzise ist und zu wenig Feedback liefert. Es war mir nie möglich die Linie am Apron oder an der Mauer zu halten. Nachdem ich mich damit abgefunden hatte, startete ich in's Qualifying. Dort konnte ich auf den höchsten Schwierigkeitsgrad in die Top 10 fahren, doch beim Rennen wendete sich das Blatt. Das erste Manko für mich ist, dass man die Kontrolle des Wagens erst ab der Start-/Ziellinie übernehmen kann, was es schwierig macht, den richtigen Lenkeinschlag auf Anhieb zu finden. Das nächste Manko ist die rüpelhafte K.I., die der Meinung ist, das NASCAR ein Kontaktsport ist. Zudem konnte ich auch kaum mit dieser mithalten, weil man sich ja diese bekloppten Upgrades kaufen muss, die nichts mit der echten NASCAR zu tun haben, da dort die Grundvoraussetzungen für alle gleich sind.
Nachdem ich also in den Top 40 zurück gefallen war, schaute ich mir erstmal an, was die Anderen so treiben. Dabei fiel mir auf, dass in den Kurven von Daytona maximal ein 3-wide möglich war, was im Gegensatz zum Original zu wenig ist, da dort auch locker 4-wide möglich ist. Dieser Eindruck bestätige sich auch danach in Phoenix. Wenn man z.B. ein Bild vom Game und der realen Welt nebeneinander stellt fällt auf, dass die Autos in NASCAR 2013 wesentlich größer sind als beim Original. Beispielsweise sind die realen Autos etwa so hoch wie die SAFER-Barriers, beim Spiel sind sie deutlich über der Selbigen.
Das soll's jetzt auch mit der Kritik gewesen...
Es ist auch kein Arcade-Rennen und keine Sim wie iRacing. Eher Irgendwo dazwischen, aber eher mehr Sim. Man kann das Setup fein anpassen und wenn man alle Fahrhilfen deaktiviert, ist es nicht einfach damit zu fahren.
Was die Online-Spieleranzahl angeht, also ich bin schon mit 16 Spieler gefahren. Ob mehr geht weiß ich nicht.
Mir persönlich ist iRacing viel zu viel Hardcore und zu teuer. Außerdem kann man nur in der Cockpitansicht damit fahren. Andere Kamereansichten gibt es bei iRacing nicht während des Rennens wie Motorhaubenansicht oder Verfolgerkamera.
Und wie schon gesagt: Ein gescheites Lenkrad wie G27 oder Fanatec ist ein muss!! Nur so macht es Spass!
Seit ich Nascar Racing 2003 lange Zeit gefahren bin halte ich von diesen Semi Simulationen leider nicht so viel. Wobei man natürlich nicht vergessen darf, dass das Spiel ja eher die große (amerikanische) Fangruppe anspricht als nur die Hardcoresimracer. Das ist auch in Ordnung. Dirt spricht ja z.B. auch eher den Gelegenheitsrallyfahrer an, während sich 98% der selbigen an einem Richard Burns Rally hoffnungslos die Zähne ausbeißen würden.
Die Ovalrennen sind übrigens häufig anstrengender als jeder noch so komplizierte Roadcourse. Also 2 Stunden Nordschleife sind leichter als 2 Stunden Darlington, oder noch besser, Bristol. Wer einmal Bristol heile hinter sich hat, weiß, was er geleistet hat. Da hab' ich seinerzeit in 'ner Liga sogar meinen ersten Sieg überhaupt eingefahren, dabei kann ich die Strecke absolut nicht leiden.
Nachteil für Gelegenheitsracer ist bei den Ovalrennen aber grundsätzlich die Tatsache, dass ohne Lenkrad nicht viel geht.
Übrigens gibt es für rFactor eine recht gute Mod der Nascar Serie und die entsprechend gut organisierten Ligen gibt's auch dazu. Das ist dann aber eben wieder nur für die Hardcoresimracer oder solche die es werden wollen zu empfehlen.
Schade eigentlich...
Sowas hätte ja eigentlich gut Potential für eine Liga
Weil Public wäre das glaube nicht realisierbar.
Schade, schade, schade
Zitat aus dem Test:Bei jedem neuen Nascar Spiel hege ich die leise Hoffnung, dass es endlich mal wieder einen wuerdigen Nachfolger für das legendäre Nascar 2003 von Papyrus gibt. Es gibt zwar iRacing, aber das ist mir zu teuer.
Gerade im Multiplayer war dieses Spiel an Realismus und Intensität nicht zu überbieten. Was habe ich da hinterm Lenkrad (mit einer anderen Steuerung war dieses Spiel praktisch unspielbar) Blut und Wasser geschwitzt.
Leider ist Nascar 2013 anscheinend wieder nur ein lauer Aufguss: es gibt keinen wirklichen Simulationsmodus, halbgares Schadensmodell, Autopilot bei gelber Flagge usw.
" Tatsächlich stehen sowohl am PC als auch auf PS3 oft einige Piloten für einen kurzen Lauf am Start "
Das klingt mir nicht gerade nach epischen 200 Runden Rennen mit 40 Fahrern :/