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NBA Ballers (Sport) – NBA Ballers

Keine Lust auf sterilen Hallen-Basketball? Ihr wollt euren Gegner in feuriger Streetball-Manier fertig machen? Ihr wollt Shaq & Co den Ball so richtig durch die Nase ziehen, bevor ihr mit einem fetten Slamdunk den Court beben lasst? Dann ist Midways auf Hochglanz poliertes NBA Ballers genau das Richtige für euch!

© Midway / Midway

Hip-Hop & Hochglanz

Im Gegensatz zum comiclastigen Kollegen NBA Street setzt dieses Spiel in Sachen Optik und Umfeld auf Realismus, besser gesagt Fotorealismus. Ich kenne kein einziges PS2-Sportspiel, in dem es derart wirklichkeitsnahe Gesichter gibt. Stars wie Nash, Bryant oder Kidd verblüffen mit lebensechten

Streetball deluxe: Cooles Posen gehört genau so dazu wie ein schniekes Outfit.

Porträts und Bewegungen. Die NBA-Profis strahlen mit porentiefen Gesichtern in die Kamera und begeistern auf dem Court mit klasse Animationen sowie emotionalen Gesten vom ärgerlichen Abwinken bis zum euphorischen Jubel. Ohne einen Anflug von Rucklern geht es schnell, butterweich und überaus ansehnlich zur Sache.

Die Präsentation ist zwar komplett in Englisch gehalten, aber die Menüs sind sauber, das Publikum kreischt lebendig und der Soundtrack verwöhnt trotz des Fehlens großer Hip-Hop-Namen mit fetten Beats. Hinzu kommt MC Supernatural, der mit seinen Kommentaren für das nötige Straßenfeeling sorgt. Leider wiederholt sich der Rastamann auf Dauer etwas und auch die Ladezeiten stoßen bitter auf: Jeder noch so kleine Menüwechsel lädt zum Kaffeekochen ein.

Kollision mit Schwächen

Auch wenn es im Sekundentakt kracht, kann NBA Ballers nicht ganz die begeisternde Spieltiefe von NBA Street 2 erreichen. Das liegt vor allem an der Ballphysik, die mitunter Aussetzer hat: Da werden Bälle mit einem Layup schon mal von hinten durch das Brett gespielt oder Goaltending und Fouls nicht ganz nachvollziehbar gepfiffen. Und auch bei manchen Blocks hat man das Gefühl, dass die Kollisionsabfrage scheitert, wenn das Leder selbst nach dem Abfälschen den Weg in den Korb findet.

Egal ob Gesichter oder Bewegungen – die Kulisse ist klasse.

Hinzu kommen überproportional viele Dreier, die selbst ohne erkämpften Freiraum locker im Netz landen, wenn man mit Cracks wie Nowitzki oder Nash an der Linie steht.

Aber selbst diese kleinen physikalischen Inkonsequenzen können dem enormen Spielspaß kein Bein stellen. Man kann vor grandioser Kulisse wunderbar blocken, Hakenwürfe oder Korbleger einleiten und mit Fade-away-Jumpshots glänzen. Und schließlich geht es sowieso mit unrealistisch hohen Sprüngen und traumhaft surrealen Durch-die-Beine-samt-Doppeldrehung-Tricks Richtung Korb.

Außerdem zeigt NBA Ballers einige innovative Elemente wie z.B. das Kräftemessen beim Aufposten: Sobald zwei Mann Schulter an Schulter um Raum kämpfen, wird eine Leiste eingeblendet, in der man durch schnelles Button-Drücken den Gegner wegschieben kann. Giganten wie O`Neal drängen Zwerge wie Nash natürlich in null Komma nichts vom Platz. Und immerhin könnt ihr im Regelmenü zahlreiche lästige Spielunterbrechungen durch Goaltending oder Offensiv-Fouls einfach abschalten.