Veröffentlicht inTests

NBA Courtside 2002 (Sport) – NBA Courtside 2002

Bullenhitze, WM-Fieber und überall fachsimpeln selbsternannte Fußball-Experten. Wenn Euch das Ganze mittlerweile auf die Nerven geht, Ihr aber nicht auf Ballzauber verzichten möchtet, bietet sich eine rasante Partie Basketball an. Xbox-Zocker können mit NBA Inside Drive 2002 schon auf ein Top-Game zurückgreifen. Ob Nintendo mit NBA Courtside 2002 ähnliche Begeisterung unter GameCube-Korbjägern auslösen kann, erfahrt Ihr im Test!

4P Testbild
© 2rogan - stock.adobe.com / Nintendo, Microsoft, Sony

Falls Euer Team trotz Einsatz des selbstgestrickten Spielers Niederlage um Niederlage sammelt, gibt`s drei Möglichkeiten: Entweder kauft Ihr Euch neue Spieler, oder Ihr trainiert Pässe, Dunks & Dreier im Training oder Ihr schraubt den dreistufigen Schwierigkeitsgrad runter. Allerdings zeigen sich manche NBA-Gegner schon im Normal-Modus von der schlechten KI-Seite und sorgen zu oft für vollkommen unnötige und wenig realistische Fehler wie unerlaubte Pässe zurück in die eigene Hälfte oder Seitenaus-Fehler. Ein nettes Feature ist übrigens noch der 3-Point-Contest, wo Ihr mit einem Spieler simultan gegen jeweils einen NBA-Crack auf Dreierjagd geht – auf Zeit und bei ausverkauftem Haus. Letzteres wurde optisch ansprechend umgesetzt und zeigt im Gegensatz zur Xbox-Konkurrenz NBA Inside Drive keine graue Publikumsmasse, sondern eine bunte Mischung von Fans.

Adrenalin- und Pass-System

Das wichtigste Gameplay-Element von NBA Courtside ist der geschickte Einsatz des Adrenalins. Per Druck auf die linke Schultertaste könnt Ihr kurzfristig jedem Spieler Adrenalinschübe geben, die ihn z.B. mehr Tricks, spektakuläre Dunks und bessere Würfe machen lassen. Dabei lassen sich je nach Intensität des Adrenalinausstoßes unterschiedliche Bewegungen ausführen. Auch in der Defense sorgt dieser Hormonausstoß für bessere Steals und Blocks. Allerdings sollte man es nicht übertreiben, denn erhitzte Gemüter foulen öfter und passen wesentlich schlechter.

Und wo wir gerade beim Thema sind: Das Pass-System ist sehr gut umgesetzt und lässt Euch die Wahl zwischen Knopfdruck- oder dem filigraneren und schnelleren C-Stick-Pass. Besonders gut gelungen ist die Alley-oop-Vorbereitung: Haltet Ihr nach einem Pass die B-Taste gedrückt, wird Euch der Ballempfänger just zu dem Zeitpunkt anspielen, an dem Ihr die Taste wieder los lasst – so sind herrliche Dunks mit Ansage möglich. Leider wird das Ganze von eher langweiligen Kommantare begleitet.

Pomadiger Spielablauf

So viel Lob deutet eindeutig auf einen Top-Titel? Leider nein, denn trotz der vielen Spielmodi und des vorbildlichen Pass-Systems kann NBA Courtside 2002 nicht wirklich begeistern. Das liegt vor allem am eher pomadigen Spielablauf, der bei weitem nicht an die adrenalinhaltige Dynamik von NBA Inside Drive herankommt. Woran liegt das? Zum einen sorgen weder Kommentare noch Fankulisse für Akustik-Highlights. Und trotz gelungener Animationen wirken die eher Comic-artigen Spieler irgendwie zu bullig und können so vor allem im NBA-Modus nicht gerade für ein realistisches Mittendrin-Gefühl sorgen. Wenn Nowitzki nicht wie Nowitzki aussieht, geht eben das NBA-Flair flöten. Im Arcade-Modus kommt dieser Kritikpunkt natürlich nicht zur Geltung, aber selbst hier sorgen trotz authentisch wirkender Ballphysik die zu arg gleitenden Spieler, die teils verzögerten Bewegungsabläufe und nicht ganz flüssigen Zeitlupenwiederholungen für gebremsten Spielspaß. Auch die Steuerung zeigt sich insbesondere bei Blocks und Steals von der trägen Seite, da alle Aktionen leicht verzögert umgesetzt werden und das Timing in der Defense enorm schwer ist.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.