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NBA Live 08 (Sport) – NBA Live 08

Letztes Jahr präsentierte NBA Live 07 schwachen Basketball – Wertung: 58%. Vor allem auf der Xbox 360 enttäuschte die Korbjagd aus Kanada auf ganzer Linie: Ruckler, abgehackte Animationen, Klonpublikum, zu viele Automatismen, Probleme mit der Kollisionsabfrage. Hat Electronic Arts aus den Fehlern gelernt? Kann man dieses Jahr vielleicht sogar eine Alternative zu NBA 2K8 anbieten?

© EA Canada / Electronic Arts

Wo bleibt der Flow?

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Auf den ersten Blick ein klasse Basketballspiel, leider will der Funke trotz einiger Highlights in Sachen Präsentation und Kulisse nicht überspringen. (360)

Ich liebe Basketball. Sowohl am Fernseher als auch auf dem Platz. Und natürlich virtuell: Was hatte ich letztes Jahr einen Spaß mit NBA 2K7 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=9919′)“>

! Aber hier funkt es einfach nicht. Selbst dann nicht, wenn ich mit Nowitzki und den Mavericks um Punkte kämpfe. Dabei macht der erste Blick noch genau so neugierig wie die ersten Körbe. Der deutsche Superstar kann spezielle Bewegungen abrufen, die seinen Stärken entsprechen: Hält man den Wurfknopf und den linken Analogstick in eine Richtung, setzt Dirk z.B. zu unnachahmlichen Fadeaway-Jumpshots an, die von tosendem Beifall begleitet das Netz küssen.

Hört sich gut an? Ja. Das Publikum geht enthusiastisch mit, beklatscht und feiert jeden Punkt der Heimmannschaft. Sieht gut aus? Ja. Die Fans wirken dieses Jahr auch in der Stadionperspektive wesentlich besser, obwohl es in manchen Zeitlupen noch hässliche Pixelbesucher zu sehen gibt, Trainer feuern ihr Team von der Bank mit Gesten an und so manches Gesicht erreicht fotorealistische Qualität – auf dem PC muss man allerdings einige Abstriche machen und die PS2 kann einfach nicht mehr mithalten. Ansonsten läuft es endlich sauber bis 1080p hinauf, auf der PS3 allerdings mit etwas mehr Kanten und etwas weniger flüssig. Obwohl Electronic Arts ein deutlich besseres Spiel als letztes Jahr serviert, was angesichts der technischen Katastrophe von NBA Live 07 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=10130′)“>
allerdings eher eine Pflichterfüllung als eine Meisterleistung war, kann dieser Sport einfach noch nicht so faszinieren wie er sollte. Und man weiß nie genau, ob man jetzt eine Simulation oder Spaßbasketball spielt – irgendwie ist das Servierte weder Fisch noch Fleisch.

Auf der einen Seite positioniert sich die Defense recht gut, kann man gerade Dreierschützen sehr gut blocken und muss freie Spieler für erfolgreiche Würfe suchen. Auf der anderen Seite kann man unmögliche Alley-Oops verwandeln, da die Defensive nicht effektiv genug Pässe abfängt und alles andere als intuitiv blocken kann: Nowitzki steht mit dem Rücken vor (!) Shaq, bekommt den hohen Ball Richtung Korb, springt und dunkt in bester Zirkusmanier trotz des Riesen ein. Das sind unrealistische Szenen, die an den Arcade-Basketball der Anfangszeit erinnern. Und sie sind umso ärgerlicher, wenn zwei Minuten später selbst einfache Korbleger von Bryant nicht reingehen. Egal ob man gegen die KI oder Freunde spielt – es kommt einfach keine Begeisterung, kein Flow auf, es bleibt bei einem unterm Strich gerade mal befriedigendem Erlebnis.

Erdnüsse & Freiwürfe

Erstmals könnt ihr in der offiziellen FIBA-WM auch mit Nationalteams antreten – hier das deutsche Team um Superstar Nowitzki. Wer will, kann es so auch gegen die Lakers versuchen…

Woran liegt das? Nicht an den Kleinigkeiten, die jedes Sportspiel irgendwo zwicken: Da wären die viel zu schnell schwitzenden Profis – nach zehn Sekunden perlt der Schweiß. Okay, notiert. Da sind trotz der insgesamt guten Ballphysik die sporadischen Fehler in der Kollisionsabfrage, wenn Hände durch Körper ragen; man kann die Zeitlupen nicht weit genug zurückspulen; die Kamera zeigt manchmal die Polygonrücken der Trainer anstatt die Bank. Okay, notiert. Außerdem wären die Gesichter, die mit ihren Boxernasen wie weichgeklopft aussehen und die Wiedererkennung mit Nash, Hill & Co zunächst schwierig machen. Okay, das wiegt schon schwerer. Aber hey, dafür könnt ihr dieses Jahr auch erstmals die Weltmeisterschaft mit allen Nationalteams spielen…

Neu, aber fragwürdig ist auch das Hotspot-System. Auf Knopfdruck wird das Spielfeld während eures Angriffs in Farben getaucht und zeigt euch dann die Bereiche an, wo euer Profi besonders gut trifft: Alle roten Felder gehören dazu. Das kann

Neu sind Dribblings über den rechten Analogstick: Einmal nach rechts tippen und schon gibt es ein Manöver in diese Richtung.

für Einsteiger sinnvoll sein, aber erstens garantiert ein Wurf von einem Hotspot natürlich keinen Treffer und zweitens sind die Farben so stark, dass sie einfach die Sicht behindern und stören. Wer will schon grelles Gelb, Grün und Rot statt spiegelndes Parkett sehen? Zumal man als Verteidiger einfach alles mit ansehen muss.

Auch die Freiwürfe gehören in diese Reihe kleiner Schwachpunkte: Obwohl EA hier quasi das System von NBA 2K7 kopiert, das das Vor- und Zurückziehen des rechten Analogsticks als Simulation der Wurfbewegung nutzt, wurde es nicht gut umgesetzt. Es sieht unnatürlich aus, wenn erfolgreiche Würfe in einer bizarren flachen Kurve im Korb landen. Außerdem reicht ein schnelles Hin und Her des Sticks für sichere Punkte. Aber das sind alles Peanuts, die auch die Konkurrenz plagen. Entscheidender dafür, dass keine Euphorie aufkommen will, sind andere Faktoren: Das fehlende Timing bei Würfen, die nervenden Automatismen, die ärgerlichen Fehlpfiffe der Schiris.