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NBA Live 2004 (Sport) – NBA Live 2004

Letztes Jahr überzeugte EAs Korbjagd mit Hochglanzoptik, spektakulären Dunks und Arcadespaß pur. Satte 85 Prozent konnten Shaq, Nowitzki & Co einheimsen. Dieses Jahr geht es in NBA Live 2004 etwas taktischer zu. Ob der kleine Schritt Richtung Simulation große Spielspaßwirkung hat, klärt der Test!

© EA Sports / Electronic Arts

NBA-Thron im Visier

Dieses Jahr gibt`s einen kompletten Dynasty-Modus, mit dem ihr ein Team Eurer Wahl an die Spitze der NBA führen könnt – inklusive Transfers, Gebäudekauf, Training und zahlreicher Statistiken. Gewonnene Erfahrungspunkte könnt ihr gezielt in die Förderung von Schüssen, Offense, Defense und Kondition stecken.

Mein Rebound, dein Rebound, mein Rebound, dein Rebound – hört das denn nie auf?

Falls ihr keine Lust zu spielen habt, lassen sich die Matches auch simulieren. Insgesamt ist dieser Modus zwar komplex, aber er wird kaum durch Zufallsereignisse, Zwischensequenzen aufgelockert; auch die Menüführung könnte besser sein.

Wer es schneller mag, kann eine Saison antreten, nur die Playoffs spielen oder sich in 1on1-Matches beweisen. Auch freies Training ist möglich und genau so empfehlenswert zum Üben wie der Freestyle-Modus, der Euch alle Finessen der Steuerung in knackigen Filmchen zeigt – vorbildlich! Weniger glücklich stimmt das Fehlen eines Online-Modus für die Konsolenfassungen. Nur amerikanische PS2-Besitzer können über das Internet um Körbe kämpfen.

Feine Politur

Grafisch hat EA zwar einen guten Schritt nach vorne gemacht und präsentiert auf den ersten Blick butterweiche Animationen und klasse Stadien – inklusive Echtzeitschatten, Spiegelungen und gut zu erkennender NBA-Stars.

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Auf der Xbox bekommt man zwar die im Detail schärfste Präsentation was die Texturqualität angeht, die PS2-Fassung hält aber sehr gut mit; auf dem GameCube sorgt ein leichter Graustich für etwas weniger kräftige Farben.

Aber auf allen Plattformen offenbaren sich auf den zweiten Blick viele Clippingfehler beim Kampf unter dem Korb und immer noch recht ruckartige Animationen. Manche Dribblings wirken zu künstlich, manche Korb-Moves wie an der Leine gezogen.

Es gibt zwar sehr viele, aber wenige überzeugend natürliche Bewegungsabläufe. In der Zeitlupe erkennt man z.B. auch, wie Bälle, die eigentlich weit links am Empfänger vorbei rasen würden, magisch nach rechts in Richtung Hand gelenkt werden – das muss nicht sein!

Dafür laufen die Kommentatoren Marv Albert and Mike Fratello zur Hochform auf und begleiten den Tanz auf poliertem Parkett kompetent, witzig und mit der nötigen Portion Enthusiasmus. Zwar nur auf Englisch, aber eingefleischte NBA-Fans wird das kaum stören.

Wie war das noch gleich? Ach ja: White Men can`t jump…

Und last but not least ist die Zuschauerkulisse ein einziger herrlicher Ohrenkitzel – man ist wirklich mittendrin statt nur dabei, denn es gibt neue Zurufe oder plötzlichen Jubel. Und wer Hip-Hop mag, darf sich auf einen fetten Soundtrack freuen.