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Nelke & the Legendary Alchemists: Ateliers of the New World (Rollenspiel) – Großes Jubiläumstreffen der Alchemisten

Zum 20. Jubiläum der Atelier-Saga haben Koei Tecmo und Gust ein besonderes Paket geschnürt: In Nelke & The Legendary Alchemists – Ateliers of the New World kommen Charaktere aus allen bisherigen Serienteilen zusammen, um den Ausbau eines Dorfs voranzutreiben und ein geheimnisvolles Relikt zu finden. Wie uns die ungewöhnliche Kooperation gefallen hat, verrät der Test.

© Gust / Koei Tecmo / Koch Media

Alchemie für Einsteiger

Das alchemistische Synthetisieren von Gegenständen verläuft sogar noch simpler: Statt ausgetüftelter Produktionsketten und Veredlungen legt man einfach fest, was von wem hergestellt werden soll, während selbst man nur noch dafür sorgt, dass ausreichend Kapazitäten und Zutaten vorhanden sind.

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Wöchentliche Finanzberichte helfen beim Optimieren der Produktionsketten. © 4P/Screenshot

Da der Stadtbau im Mittelpunkt steht, ist das zwar okay, wer die Reihe aber vor allem wegen ihrer alchemistischen Experimente und Maßanfertigungen schätzt, dürfte enttäuscht sein.

Nichtsdestotrotz bieten die neu strukturierten Spielabläufe auch Veteranen frische Anreize und Betätigungsfelder. Vor allem Freunde von Aufbau-Strategiespielen kommen auf ihre Kosten, ohne dass zu viel Planung und Mikro-Management anfallen. Neben dem Bauen, Sammeln, Produzieren und Verkaufen kann man in der Freizeit nicht nur Erkundungstouren unternehmen, sondern sich auch mit anderen Dorfbewohnern treffen, um besondere Ereignisse zu erleben, Hilfsanfragen zu erhalten oder Ideen für neue Gebäude unterbreitet zu bekommen.

Story und Inszenierung kochen dabei eher auf Sparflamme und auch bezüglich Technik und Lokalisierung hat man sich nicht gerade verausgabt. Die nur sporadisch vertonten und recht starr präsentierten Dialoge bieten lediglich japanischen Originalton mit englischen Untertiteln.

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Man steht unter ständigem Zeitdruck – werden befristete Ziele nicht erfüllt, ist das Spiel vorbei. © 4P/Screenshot

Alternative Tonspuren oder Übersetzungen der sehr kindlichen Konversationen gibt es nicht. Touch-Unterstützung auf der Switch sucht man ebenfalls vergeblich. Die auch im Handheld-Modus gut lesbare Schriftgröße verdient hingegen Lob. Ebenso wie das Freischalten spielinterner Erfolge, die sich wiederum in individuelle Charakterboni investieren lassen. Zudem können Wunschlisten angelegt, Forschungen betrieben und Feen als Helfer eingesetzt werden.

Die Uhr tickt wieder

Außerdem sorgen immer wieder unvorhersehbare Ereignisse und Herausforderungen, wie Monsterangriffe oder Produktionsengpässe, denen man sich zum Teil unter Zeitdruck stellen muss, für Spannung. Hat man Erfolg, winken temporäre Aufschwünge, während bei Misserfolgen vorübergehende Einschränkungen drohen.

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Zwischendurch kann man immer wieder einen Blick auf das wachsende Dorf werfen. © 4P/Screenshot

Leider ist das Einhalten strikter Fristen aber auch in den story-basierten Spielablauf zurückgekehrt: So müssen immer wieder bestimmte Bau-, Ertrags oder Bevölkerungsziele erreicht werden.

Und wenn man an einem der Ziele scheitert, heißt es gnadenlos Spiel vorbei und man muss mit ein paar übertragbaren Errungenschaften nochmal ganz von vorn anfangen. Dadurch wird man, egal wie moderat die Zielsetzungen auch sind, zu einem Spielstil gezwungen, der feste Richtungen vorgibt, Freiheiten beschneidet, Frust beinhaltet und der in der Hauptreihe schon vor langer Zeit ad acta gelegt wurde. Solange alles rund läuft, fällt es dafür umso schwerer, sich aus dem Alchemie-Alltag zurückzuziehen. Trotz oder gerade wegen der flotten und simplen Strukturen will man immer wieder noch diese eine Runde beenden, diese eine Aufgabe erfüllen, dieses eine Bauwerk errichten…

  1. Kann die Wertung auch nicht so ganz nachvollziehen. Die zwei Kontrapunkte "nicht lokalisiert" und "angestaubte Technik" können und dürfen definitiv nicht so stark gewichtet werden wie Pluspunkte à la "frische Spielelemente" und "motivierende Aufbau-Strategie". Zumal das ikonische Artdesign der Serie da viel wieder raushaut. Schade, aber Jens wird seine Gründe gehabt haben.

  2. Und wo sind hier die Kritikpunkte, welche die Wertung reflektieren? Lediglich eine englische Lokalisierung kann man einem Nischentitel kaum vorhalten. Die Slice-of-Life Story ist Markenkennzeichen, der Reiz sind die Charakterinteraktionen. Und ein Jubiläumstitel ohne den Serientypischen Zeitdruck wäre auch seltsam gewesen. Zumal ich ja finde, dass bei den Ablegern ohne den Zeitdruck deutlich etwas fehlt. Für mich machte das Vorausplanen mit Notizblockskizzen von Crafting-Reihenfolgen, um perfekte Ausrüstungsgegenstände herzustellen, den Reiz an den besten Titeln der Reihe aus.

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