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Neo Cab (Adventure) – Mit dem Taxi durch die Zukunft

Taxi fahren in Los Ojos: Das klingt nicht unbedingt nach dem Stoff, aus dem Berufswünsche gestrickt sind. Lina Romero macht in Neo Cab allerdings genau das und hatte damit mein Interesse geweckt. Immerhin versprechen die Entwickler interessante Unterhaltungen, die sich um menschliche Emotionen und eine vollautomatisierte Zukunft drehen. Wie nah sie diesem Ziel kommen, haben wir in unserem Test erlebt.

© Chance Agency / Fellow Traveller

Berufsgespräche

Ihre beste Freundin Savy ist der Grund, dass Lina in die futuristische Metropole Los Ojos fährt, um als Taxifahrerin neu anzufangen. Weil sie zum ersten Mal dort unterwegs ist, lernt man die Welt aus ihren Augen kennen – über Gespräche mit Passagieren, die schnell zu wiederkehrenden Charakteren werden. Wie das funktioniert? Weil Taxis in Los Ojos kaum noch von Menschen gefahren werden, landen die, die persönlichen Kontakt bevorzugen, früher oder später auf Linas Rücksitz.

Und so ist Neo Cab eine Visual Novel, in der man zahlreiche Dialoge führt, die man entweder durchklickt oder mit variablem Tempo eigenständig laufen lässt. Am ehesten erinnert es damit an VA-11 HALL-A, wo man sich ebenfalls aus „beruflichen“ Gründen mit Kunden unterhält. Entscheidungen über den Gesprächsverlauf beeinflussen dabei Details der Handlung, die im Großen und Ganzen aber stets die gleiche ist. Sogar der Schauplatz ähnelt dem aus VA-11 HALL-A, geht es hier wie da doch um Welten, die von technischem Fortschritt geprägt sind.

Geld und Lob verdienen

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Auch der Polizei läuft man irgendwann über den Weg. © 4P/Screenshot

Chance Agency, das Studio hinter Neo Cab, nimmt allerdings stärker auf aktuelle Themen Bezug und spricht zahlreiche Aspekte der Digitalisierung und Automatisierung direkt an. Alle Charaktere, denen Lina begegnet, verkörpern dabei einen bestimmten Aspekt des Szenarios, und gewinnen an Tiefe, je öfter sie ins Taxi steigen, und die meist entspannten Taxifahrten sind eine hervorragende Plattform, um auf diese Art Geschichten zu erzählen.

Interessant ist außerdem, dass Lina mit den Taxifahrten Geld verdient, um verschieden teure Übernachtungen zu bezahlen und auch die Batterie ihres Fahrzeugs aufzuladen. Weil man um die Gespräche nicht herumkommt, man also so oder so Geld verdient, hält sich die spielerische Herausforderung natürlich in Grenzen. Trotzdem tut die zusätzliche Interaktion gut. Nicht zuletzt wählt man alle Fahrgäste selbst aus, hat also die Wahl, welche Geschichten man vertiefen möchte.

Das ist auch deshalb von Bedeutung, weil die Passagiere eine Wertung erteilen und man schnell weiß, mit welchen Kunden man sich so unterhalten kann, dass man ein Fünf-Sterne-Niveau erreicht. Immerhin verlangen einige Mitfahrer genau das, um überhaupt einzusteigen…

 

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