Abseits der Quests, dem Crafting und der Erkundung von Aeternum gibt es weitere Betätigungsfelder. So habt ihr ab einem bestimmten Punkte der Kampagne die Wahl, welcher von drei Fraktionen ihr beitreten wollt. Zur Auswahl stehen dabei die Marodeure, das Syndikat sowie das Bündnis. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die bereits erwähnten Fraktions-Missionen im PvE, sondern ist auch für die PvP-Gefechte von New World wichtig. Die Fraktionen können einzelne Gebiete von Aeternum erobern, indem sie die aktuell herrschende Fraktion bzw. die jeweiligen Forts angreifen. Das geschieht allerdings nur zu bestimmten Zeiten, es ist daher nicht möglich, unvermittelt eine ungeahnte Nacht- und Nebelaktion zu starten. Die Herrschaft über ein Gebiet verleiht den angehörigen Fraktionsmitgliedern gewisse Boni wie niedrigere Steuern oder größere Mengen an Rohstoffen bei deren Abbau. Es kann sich also durchaus lohnen.
Allerdings verlaufen die PvP-Gefechte in New World selbst einige Wochen nach dem Start oftmals noch recht chaotisch ab. Es hat seinen Reiz, mit großen Gruppen in den Kampf zu ziehen, das ist unbestritten. Und absolute PvP-Fanatiker dürften auf ihre Kosten kommen. So manche Schlacht, an der wir teilgenommen haben, war geradezu episch. Doch es fehlt etwas Struktur. Außerdem gibt es einige bestimmte Fähigkeiten-Zusammenstellungen, die etwas unfair sind. An dieser Stelle sei der kaum zu bezwingende Paladin-Build genannt, der für einige Minuten locker dem Angriff von mehreren Gegnern standhalten kann. Die Figuren-Balance ist demnach der aktuell größte Feinde des PvP in New World, obwohl der wie viele andere Elemente in New World sehr viel Potenzial in sich trägt. Löblich finden wir übrigens die Möglichkeit, dass man nach einer gewissen Zeit die Fraktion kostenlos wechseln darf. Auf diese Weise ist es zumindest in der Theorie möglich, ein
dauerhaftes Ungleichgewicht der drei Parteien zu vermeiden. Neben den ganz großen Schlachten gibt es übrigens auch den „Außenpostensturm“. Hierbei handelt es sich um PvP-Gefechte, bei denen sich zwei Gruppen mit jeweils 20 Teilnehmern auf einer Insel gegenüberstehen. Ihre Aufgabe ist es, um die Kontrolle von insgesamt drei Außenposten zu kämpfen. Diese Scharmützel finden quasi als instanziertes Event abgekoppelt von der restlichen Spielwelt statt und eignen sich hevorragend als kleiner PvP-Snack zwischendurch.
Expeditionen und die heimischen vier Wände
Wer dem PvP nichts abgewinnen kann und nicht gerne alleine unterwegs ist, kann sich an den Expeditionen versuchen. Hinter diesem Begriff verbergen sich prinzipiell die klassischen Dungeons, die für Gruppen ausgelegt sind. Dort erwarten euch nicht nur Elite-Gegner, sondern auch besonders knackige Bosse. Die Mühe lohnt sich jedoch, da am Ende wertvolle Ausrüstung als Belohnungen winkt. Die bisher verfügbaren Expeditionen gehen in Ordnung, die großen Highlights fehlen allerdings. Außerdem sind auch sie von den Balance-Problemen
betroffen: Eine Gruppe von fast „unbesiegbaren Paladinen“ reicht meist aus, um eine Expedition relativ mühelos abzuschließen. In den kommenden Wochen und Monaten wollen die Entwickler übrigens weitere Expeditionen nachreichen. Das ist auch nötig, denn auf Dauer ist das aktuelle Endgame zwar durchaus interessant, aber letztendlich zu wenig umfangreich.
Wenn ihr euch von allem Trubel zurückziehen und eine Erholungs-Pause einlegen möchtet, hat New World ebenfalls etwas zu bieten: Das nötige Kleingeld vorausgesetzt, könnt ihr euch in den Siedlungen von Aeternum ein Eigenheim kaufen und nach euren Wünschen ausstatten beziehungsweise dekorieren. Das alles hat natürlich einen rein kosmetischen Charakter ohne direkte Auswirkungen auf das Spielgeschehen. Dennoch ist es eine nette Zugabe, die durchaus den einen oder anderen Abenteurer begeistern könnte. Es gibt mit dem Tischler sogar einen eigenen Berufszweig, der für das „Housing“ in New World konzipiert wurde.
So viel Potenzial, so viele Probleme
Wir könnten an dieser Stelle noch viele Seiten über die zahlreichen Features von New World füllen. Das Potenzial des Online-Rollenspiels ist jedenfalls enorm, wird zum aktuellen Zeitpunkt jedoch nicht vollständig ausgeschöpft. Umso ärgerlicher ist es, dass sich die Entwickler seit dem Launch des MMOs ständig selbst ein Bein stellen. Es vergeht eigentlich kaum ein Tag, an dem kein neuer Bug oder andere Probleme auftauchen. So sah sich Amazon Game Studios bereits mehrfach dazu gezwungen, den gesamten Taler-Transfer sowie den Handel zu deaktivieren, da Item-Duplizierungen die Ingame-Ökonomie bis kurz vor den Zusammenbruch geführt haben.
Der groß angekündigte Server-Transfer für Spieler verzögerte sich zunächst mehrfach, nur um letztendlich ebenfalls in einem technischen Chaos zu enden. Hinzu kommt eine Vielzahl kleinerer Bugs und technischer Mängel, die sowohl den Spielern als auch den Entwicklern zu schaffen machen. Mitunter wirkt New World trotz mehrerer Verschiebungen so, als hätte es vor dem Launch noch mehr Zeit für Bugfixing und Feinschliff gebraucht.
/edit:
Die Hätten das Design von Crucible (Welt, Artstyle, Chraktere) nehmen und daraus ein MMORPG machen sollen, das zu mindestens 80% aus PVE besteht, und das Ding wäre wie eine Bombe eingeschlagen. Warum fragen die nicht einfach mich ...
Die *fühlt sich nach Arbeit an* Diskussion hab ich auch mit den Leuten geführt, hat aber gar nix ausser verlorene Lebenszeit gebracht.
Amazon hat meiner Meinung nach einfach einen Asia Grinder mit westlicher Grafik geschaffen und sich total verkalkuliert bei dem, was daraus eigentlich werden sollte.
...
Wer tut sich sowas freiwillig an?
Ich zocke schon lange nichts mehr, das sich nach "Arbeit" anfühlt.