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Next Generation Tennis – US Open (Sport) – Next Generation Tennis – US Open

Lange Zeit suchte man vergeblich nach erstklassigen Tennis-Spielen auf dem PC. Die Roland Garros-Reihe konnte nicht wirklich begeistern und erst in diesem Jahr sorgte die gelungene Umsetzung des Dreamcast-Highlights Virtua Tennis (Wertung: 89%) für Centercourt-Spaß. Jetzt will Wanadoo mit Next Generation Tennis nachlegen. Packende Ballwechsel oder müder Schlagabtausch? Mehr dazu im Test!

4P Testbild
© 2rogan - stock.adobe.com / Nintendo, Microsoft, Sony

Simulation meets Arcade

Wendet man sich dem Geschehen auf dem Platz zu, zeigt sich NGT trotz der angesprochenen Arcade-Features wesentlich simulationslastiger als Virtua Tennis: Zwar zieht der Filzball nach jedem Schlag noch einen ansehnlichen Schweif hinter sich her, aber das Repertoire an Schlägen und die im Vergleich zu Virtua Tennis weniger akrobatischen und mit mehr Fehlern behafteten Bewegungen gehen eher in Richtung Realismus – allerdings auf Kosten eines reibungslosen Spielablaufs.

Dabei haben die Entwickler anscheinend ausgiebig Virtua Tennis gespielt, denn schon nach den ersten Schlägen wird sich so mancher an den Dreamcast-Klassiker erinnert fühlen: Entscheidend ist nämlich auch hier die Position zum Ball inklusive der gewählten Schlagrichtung. Die Vielfalt der Schläge reicht vom Topspin über den Slice bis hin zu Lobs, Stopps und kurzen, knackigen Cross-Schlägen, so dass sehr schöne und abwechslungsreiche Ballwechsel möglich sind. Allerdings ist das Pad auch gleich mit einer handvoll Knöpfen belegt.

Doch die Gameplay-Gemeinsamkeiten zu Virtua Tennis verschwinden sofort, sobald Bewegung in die Sache kommt. Obwohl die Animationen recht sauber sind, dämpfen gelegentliche Ruckler, Clipping-Fehler und vor allem die nervöse Spielersteuerung den Spielspaß. Manchmal kann man genau beobachten, wie ein Ball deutlich nach einem Schlag in Richtung Gegner fliegt. Und auch wenn man sich mit der Zeit an die etwas zappelige Bewegung der Spieler gewöhnt, sind optimale Postierungen anfangs sehr selten möglich. Dadurch erhöht sich die Fehlerquote und anstatt schöner Taktikgefechte gibt`s zunächst viele Zufallsbälle. Mit etwas Übung kann man sich jedoch sehr schöne Ballwechsel liefern, die aufgrund des sehr langgezogenen Slice und des schnellen Topspin schöne Tempowechsel bieten können. Wer sich gut genug eingespielt hat, kann den Schwierigkeitsgrad noch hochschrauben; drei Stufen stehen zur Verfügung.

Live-Atmosphäre oder Wartezimmer-Flair?

Ihr könnt das Geschehen auf dem Platz aus zwei Perspektiven beobachten: Immer von schräg oben bei unterschiedlicher Kameraweite, aber nie aus der Ego-Perspektive. Die versprochene Live-Atmosphäre will aber trotz mancher Zurufe und verblüfftem Raunen aus dem Publikum nicht aufkommen. Die Kulisse und vor allem die Platzarchitektur sieht zwar ansprechend aus, wirkt aber einfach zu steril: Kein Staub wirbelt auf dem Sandplatz auf und die Zuschauer zeigen sich gerade beim Aufschlag von ihrer hässlichen 2D-Seite – Pappaufsteller in Massenproduktion; hier wirkt selbst das viel ältere Virtua Tennis wesentlich lebendiger. Überzeugen können jedoch die teilweise sehr realistischen Gesichter: Texturen und Animationen lassen Kiefer & Co lebendig werden. Allerdings wirken die Bewegungsanimationen weitaus weniger harmonisch. Optisch und akustisch hinterlässt NGT insgesamt einen eher durchschnittlichen Eindruck.

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