Zumindest, wenn man es schafft, sein Lenkrad ordentlich in netKar einzurichten. Zwar werden auch (360)-Controller, Joysticks und sogar Tastatur als Steuerungsmöglichkeiten unterstützt, doch eignen sie sich hier nur eingeschränkt zur Verwendung. Ich habe beim Versuch mit dem 360-Pad in jedem Moment gespürt, dass der Titel nicht auf dieses Eingabegerät optimiert wurde – ein sauberes, präzises Kontrollieren der Boliden ist kaum möglich und es entwickelt sich kein richtiges Fahrgefühl. Wer mit dieser Simulation Spaß haben will, braucht einfach ein Lenkrad! Leichter gesagt als getan, denn die Einrichtung ist ein Krampf: Es spielt keine Rolle, ob man das Gerät schon unter Windows perfekt konfiguriert und kalibriert hat – in den Spieloptionen muss man noch mal ran. Da gilt es, jedes Pedal, jeden Knopf einzeln zu betätigen, jede Aktion wie das Drehen des Lenkrads um 90 Grad zu bestätigen.
Doch erst einmal muss man überhaupt so weit kommen. Entscheidet man sich für die Verwendung eines Lenkrads, erscheint zunächst eine graue Box mit dem Text „Controller auswählen“ und einer einzigen Option zum Anklicken: Abbrechen. Niemand sagt mir, dass ich erst eine Taste am Lenkrad betätigen muss, um es als Controller auszuwählen. Nicht das einzige Problem, denn aufgrund einer falschen Übersetzung, konnte ich mein Wheel zunächst nicht richtig kalibrieren, weil von mir das Drücken des Gas- anstatt des Bremspedals im Rahmen der Einrichtung gefordert wurde. So kann das nicht funktionieren! Erst wenn man diese anfänglichen Hürden meistert, kann netKar endlich zeigen, was in ihm steckt.
Nah an der Realität
Dieses Spiel – wenn man es denn noch so nennen darf – ist eindeutig von Profis für Profis.
Die unglaublich realistische Fahrphysik untermauert die Aussage: Hier wird feinster Umgang mit Gas, Bremse und Lenkrad verlangt, wenn man den Wagen auf der Strecke halten will. Es ist ein ständiger Kampf gegen die Motorenleistung und Fliehkräfte; Unter- oder Übersteuern sind die ständigen Begleiter, während man versucht, sich langsam ans Limit heran zu tasten. Was unter trockenen Bedingungen schon schwierig ist, entpuppt sich bei Nässe zu einer Fahrt wie auf rohen Eiern – vergleichbar mit der Situation, wenn sich die Reifen ihrer Haltbarkeitsgrenze nähern. Und das kann man nicht nur fühlen, sondern anhand der sich verändernden Texturen der Pneus sogar sehen! Es gibt also genug Möglichkeit, die Kontrolle über die PS-Monster zu verlieren und im schlimmsten Fall in der Streckenbegrenzung zu landen. Das vollwertige Schadensmodell kennt kein Pardon und so können schon leichte Einschläge gewaltige Folgen für die Fahrphysik nach sich ziehen. In diesen Momenten wird mir bewusst, wie verwöhnt wir mittlerweile von Funktionen wie dem optionalen Zurückspulen nach Fahrfehlern geworden sind. Hier gibt es dagegen kein Netz und keinen doppelten Boden – entsprechend agiert man deutlich vorsichtiger hinter dem Lenkrad als in Forza & Co, die netKar beim Realismusgrad ohnehin hinterher fahren.
Technik von vorgestern
Dafür haben die Konsolen-Renner der jüngeren Vergangenheit in Sachen und Technik die Nase deutlich vorn, denn was die Macher von Kunos Simulazioni hier auffahren, ist selbst unter maximalen Grafikeinstellungen höchstens durchschnittlich. Bei dieser angestaubten Optik merkt man dem Titel an, dass er ursprünglich aus dem Jahr 2006 stammt und sich seitdem nicht viel weiterentwickelt hat. Das Gute daran: nK Pro begnügt sich auch mit schwächeren Systemkonfigurationen, denn schon mit einem 1,7 Ghz-Prozessor, 512 MB RAM und einer Grafikkarte mit 128MB RAM darf man den Motor starten und dessen satte Klänge genießen, sobald man die Drehzahl nach oben treibt.
Gefahren wird ausschließlich in der Cockpitansicht – so wie es sich für eine waschechte Simulation gehört. Dabei bietet sie sogar ein eingeschränktes Maß an Interaktion, denn einige Schalter auf dem Armaturenbrett lassen sich manuell betätigen. So schaltet man z.B. Informationen auf dem Lenkrad-Display um oder macht es gleich ganz aus – eine nette Spielerei. Wer will, darf sogar den Motor per Hand starten. Das Verschmutzen des Visiers wird ebenfalls berücksichtigt, wenn man in einem Formel-Wagen unterwegs ist. In diesem Fall sammelt sich immer mehr Schmutz am Rand des Bildschirms an und beeinträchtigt zunehmend die Sicht. Ein Tastendruck genügt jedoch, um das verschmutzte Visier abzureißen und wieder den vollen Durchblick zu bekommen.
Nachdem WRC4 (andere Liga, aber auch ein Rennspiel) wieder ein Furz im Wind geworden ist, hab ich mir dieses Teil mal bestellt, das Bergrennen sieht affengeil aus, gibt ein gutes Video auf YT davon. Zwar kein Lenkrad, aber mal schauen ob es mit dem X360 Controller einigermassen funktioniert und ob ich noch so frustresistent bin wie damals mit GTR.
Auf Assetto Corsa darf man jedenfalls gespannt sein, die Seite läuft momentan gerade nicht, sollte aber 2013 noch raus kommen.
nK ist ein Rennsimulator, kein Screenshotgenerator.
Hey Hademe, bist irgendwie frustriert oder so was, stink doch nicht so ab über etwas das du vermutlich gar nicht kennst. Hier geht es um eine Autosimulation und nicht um ein auf hochglanzpoliertes Mainstream Produkt das Hauptsächlich auf Verkaufserfolg getrimmt wurde. Bei diesen Games hast du auch in einem von dir so geliebten Fiat mehr Spass (wenn du die Geduld hast) als mit 50 Gran Turismo glitter Karren, denn du beginnst ihn zu spüren und jedes Detail das du veränderst merkst du beim Fahren.
Also lieber bis ans ende Fiat als jedes Jahr ein seichtes Gran Tourismo
Gegen Gran Turismo 5 stinkt einfach JEDES Rennspiel ab. Hab mir NUR dafür ne PS3 gekauft. Forza ist ein billiger, gescheiterter Versuch zu sein wie GT. Und der Rest ist für mich eh nur halbwertig.
Dieses nkPro ist ja wohl einfach nur n schlechter Witz.....wer will schon Fiat fahren?!