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No Man’s Sky (Survival & Crafting) – Abenteuer ohne Grenzen?

Als No Man’s Sky 2013 bei den Video Game Awards zum ersten Mal gezeigt wurde, war das Staunen nicht nur in der Spielewelt groß, auch Steven Spielberg wurde neugierig: Immerhin ließ das kleine Team von Hello Games (Joe Danger) eine futuristische Vision lebendig werden – die Entdeckung eines Universums mit nahtlosen Übergängen von der Planetenoberfläche ins Weltall! All das prozedural generiert, inklusive Erkundung, Ökosystem, Handel und Kampf. Nach drei Jahren ist das große Projekt endlich realisiert und vorerst auf PlayStation 4, dann ab 12. August auch auf dem PC spielbar. Kann es den hohen Erwartungen gerecht werden?

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Aktualisierung vom 12. August



Planetenwanderer lässt grüßen

Nach zig Systemen, dutzenden Planeten und hunderten Scans fühlte ich mich auf der Reise durch No Man’s Sky nicht mehr wie Captain Future, wie noch im Einstieg. Ich fühlte mich über weite Strecken eher wie Haviland Tuf. Ups, den kennt ihr nicht? Muss man auch nicht, obwohl er einer der skurrilsten Charaktere der Science-Fiction ist. Er ist ein durchs Universum reisender Anti-Held im 1985 erschienenen Roman „Planetenwanderer“ (Tuf Voyaging) von George R. R. Martin.

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Neben den Gek trifft man auch auf andere Alienvölker: Hier die kriegerischen Vy’keen. © 4P/Screenshot

Haviland ist kein Kämpfer oder Eroberer, sondern ein Erkunder und Öko-Ingenieur, der auf seinem riesigen Raumschiff das Gen-Material von tausenden Pflanzen und Tieren aus zig Welten gesammelt hat, die er zudem sehr schnell reaktivieren kann. Damit beeinflusst er manchmal auf entscheidende Art die Ökosysteme der Planeten, die er bereist, wenn dort Hunger oder Dürre herrschen oder auch die Machtpolitik aus dem Ruder läuft.

Sammeln an der Oberfläche

Warum erzähle ich das, obwohl man in No Man’s Sky weder das Ökosystem noch planetare Politik beeinflussen, sondern nur scannen und archivieren kann? Weil dieses Spiel trotz seiner vielen Defizite in der Lage ist, diesen Vergleich überhaupt entstehen zu lassen. Es gibt kleine Rollenspielsituationen, in denen man zumindest auf Text-Adventure-Niveau auch Konflikte lösen kann. Und man fühlt sich über weite Strecken wie ein Planetenwanderer, dem es es nicht um Aufstieg, Kampf oder Ruhm, sondern um das Beobachten, Sammeln und Erleben geht.

Schade ist nur, dass das interne System der Meilensteine, das Kilometer, Gefechte, Scans & Co  mitzählt und Ränge wie „Linguist“ verteilt, so sehr an die schnöden Trophäen erinnert und diese doppelt. Hier hätte man die durchaus interessante Statistik kreativer in das Spiel integrieren müssen. Und warum kann man nirgendwo die Worte nachschlagen, die man von den Alienrassen lernt? Warum ist – bis auf eine kleine Anzeige in den Dialogen – nirgens der ständig wachsende Ruf einsehbar?

Kommentare

1328 Kommentare

  1. Hans Gruber hat geschrieben:Für mich sah eben trotz der kleinen Unterschiede alles irgendwo doch "gleich" aus, weshalb ich auch nach ca. 15-20 Stunden keine Lust mehr hatte irgendwas neues zu entdecken. Die große Vielfalt an Tieren und Planeten gab es für mich nicht wirklich. Ansonsten fand ich es insgesammt ganz ok, mehr aber auch nicht.
    ich habe erst durch zufall gemerkt, dass fauna & flora stark von der "klasse" des sternensystems abhängt - mit dem anfänglichen warp-antrieb können nur systeme der klasse "g" & "f" angeflogen werden (erkennbar auch an der farbe des jeweiligen sterns - in diesem fall: gelb); um andere "systemtypen" anfliegen zu können müssen die anderen warp-systeme (sigma, tau & theta) gebaut werden - werden im inventar die unterschiedlichen warp-systeme aneinandergereiht ergibt sich auch noch ein zusätzlicher bonus hinsichtlich wie weit ihr springen könnt (bei mir waren es zum schluß pro sprung etwa 1500-1600 lichtjahre).
    rote systeme (klasse: k & m) benötigen den warp-antrieb "sigma" und haben höhere chancen als die gelben systeme (g & f) hinsichtlich besonderer fauna, flora & umwelteffekten (üblicherweise auch sehr viel reicher an besonderen ressourcen). grüne systeme (klasse: e) benötigen den warp-antrieb "tau"; die blauen systeme sind quasi die spitze der "evolution" (klasse: o & b) und sind nur mit dem warp-system "theta" zu erreichen.
    ps.: ich habe diesen umstand erst nach etwa 30 spielstunden gecheckt...

  2. Nach X Galaxien, X Sonnensysteme und Triple X Planeten ist bei mir die Luft raus. Anfangs hat es meine Fantasie enorm beflügelt.... Dieses Spiel funktioniert nur mit "Kopfkino". Leider ist der Film bei mir gerissen.

  3. Für mich sah eben trotz der kleinen Unterschiede alles irgendwo doch "gleich" aus, weshalb ich auch nach ca. 15-20 Stunden keine Lust mehr hatte irgendwas neues zu entdecken. Die große Vielfalt an Tieren und Planeten gab es für mich nicht wirklich. Ansonsten fand ich es insgesammt ganz ok, mehr aber auch nicht.

  4. Nightfire123456 hat geschrieben:...spricht auch für das Spiel das man jederzeit einfach wieder einsteigen kann ohne große eingewöhnungs Phase
    Mmmmh...ich denke da etwas anders drüber aber ok...jedem das sein.

  5. M_Coaster hat geschrieben:Ja, die Begeisterung ist abgeflaut. Ja das Spiel hat seine Schwierigkeiten, aber trotzdem hat sich die Reise gelohnt und ich bin mir sicher mit weiteren Updates werde ich immer mal wieder reinschauen.
    Bei mir ähnlich. Ist aber auch Typisch für mein Spielverhalten. Ich guck ab und zu mal wieder rein, farme einen Planeten ab und hör dann wieder auf. Ist aber für mich okay, spricht auch für das Spiel das man jederzeit einfach wieder einsteigen kann ohne große eingewöhnungs Phase

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