Cleveres Leveldesign
Das Leveldesign hingegen verdient größtmögliches Lob: Die Levels sind sehr intelligent aufgebaut und in den meisten Fällen bieten sich mehrere Lösungswege an, um den Abschnitt abzuschließen – eine Tatsache, die in vielen Ego-Shootern neuerer Zeitrechnung grandios vergessen wird.
Weiterhin wird ein hoher Stellenwert auf ein unentdecktes Vorankommen gelegt. Kameras und Gegner, die in Reichweite eines Alarmknopfes stehen, gibt es zur Genüge. Dementsprechend müsst Ihr Eure Strategie gut planen, wollt Ihr ungesehen Eure Ziele erfüllen.
Doch natürlich bleiben Auseinandersetzungen mit den Gegnern nicht aus. Hierbei fällt nicht nur die gelungene KI auf, die entsprechend auf Eure Aktionen antwortet, sondern auch die Tatsache, dass ein ausgelöster Alarm nicht unbedingt das Ende der Mission bedeutet – stattdessen müsst Ihr einfach mit einem erhöhten Feindesaufkommen rechnen.
Als besonderes Feature könnt Ihr Eure Wertung durch das Aufsammeln von so genannten „Intelligence-Items“ verbessern. Doch die Mikrofilme, Aktenkoffer usw. erfüllen noch einen anderen Zweck: Ihr werdet allmählich immer weiter in die Befehlsstruktur von Harm eingeweiht und bekommt so ganz nebenbei ein Bild von Euren Gegnern.
Dass dabei der Humor nicht zu kurz kommt, erhöht den Spielwitz ungemein.
Abgerundet wird das Spielerlebnis, das letzten Endes nur von der technischen Umsetzung geschädigt werden kann, durch die gelegentliche Benutzung von Fahrzeugen sowie immer neuen Story-Twists, die einen zum Weiterspielen reizen.
Alter Hut
Im Vergleich zu ähnlich gelagerten Spielen, deren Vorläufer ebenfalls auf dem PC erhältlich sind (siehe Half-Life oder Deus Ex), bleibt NOLF technisch deutlich hinter den Erwartungen zurück.
Zwar farblich gut gelungen und immer wieder mit psychedelischen Zwischentönen der guten alten Sechziger Jahre versehen, kann die Engine nicht verbergen, dass die Umsetzung vom PC auf die PS2 eher schlecht als recht gelungen ist.