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Obliteracers (Rennspiel) – Micro Machines trifft Mario Kart

Ein Grüppchen australischer Industrie-Veteranen will dem Fun-Racer neues Leben einhauchen: Obliteracers kreuzt Micro-Machines mit Mario Kart und garniert den Schlagabtausch mit fiesen Tricks wie Waffenklau oder Flipper-Physik. Bis zu 16 Spielern zerbomben sich online oder sogar auf dem selben Monitor! Ein echtes Party-Highlight? Wir klären es im Test.

© Varkian Empire / Space Dust Studios / Deck13

Gekonnt kombiniert

Dank alberner Extra-Optionen mangelt es also nicht an turbulenten Momenten – doch am besten gefällt mir, wie gut schon die Standard-Mechaniken aufeinander abgestimmt sind. Wer waghalsig driftet, kann Gegner zwar abhängen, aber auch leichter von der Strecke geschleudert werden. Der Einsatz des Schildes schmeißt im Gegenzug die aktuelle Waffe weg. Oder man verwandelt ein Extra kurzerhand in Lebensenergie, wenn das qualmende Vehikel bereits aus dem letzten Loch pfeift. Je nach Modus versuchen die Rennfahrer entweder zu überleben, Kills zu landen oder etwa das Rudel möglichst lange anzuführen. Im Netz warten in der Regel nur eine Hand voll Server, trotzdem fand ich meist genügend Widersacher für lustige Runden, die sich sehr frei konfigurieren lassen: Von privaten Matches mit eingeladenen Steam-Freunden bis hin zu großen Runden mit Fremden ist vieles möglich. Schön auch, dass man (falls gewünscht) jederzeit ein- und aussteigen darf. Von den Einstellungsmöglichkeiten abgesehen wirken die Internet-Rennen aber minimalistisch: Es gibt lediglich weltweite Bestenlisten, aber keine freischaltbaren Tuning-Teile oder andere spielmechanische Belohnungen, die auf lange Sicht für Zusatzmotivation sorgen könnten.

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Vorsicht, Kreuzung: In einer futuristischen Stadt werden fliegende Autos, Transporter und sogar Hot-Dog-Stände über den Haufen gebrettert. © 4P/Screenshot

Vermutlich ahnten die Entwickler, dass ihr auf Kickstarter gescheitertes Projekt (damals noch unter dem Namen Space Dust Racers) nur eine begrenzte Spielerzahl anlocken würde und investierten daher nicht zu viel Aufwand ins Drumherum. Glücklicherweise fand sich mit Deck 13 doch noch ein Publisher, der ihren Fun-Racer ermöglichte, obwohl keine bekannten Gesichter über die Piste heizen. Hinter dem Namen Space Dust Studios und Varkian Empire stecken u.a. ehemalige Mitarbeiter von Visceral Games Melbourne, die sich nach der Schließung des Studios mit anderen Entwicklern zusammentaten. Zu deren Referenzen zählen laut offizieller Website Serien wie Battlefield, Need For Speed, Tomb Raider, Dead Space, Burnout und Silent Hill.

Alleine nur bedingt spannend

Auch der Einzelspieler-Modus hat den Namen „Karriere“ nicht wirklich verdient, denn man klappert lediglich wie in alten Zeiten eine Serie von Rennen ab. Keine Zeichentrick-Sequenzen, keine Übungen, nur eine schlichte Liste von Veranstaltungen. Die ständigen Regel-Änderungen und Mutatoren bringen aber immerhin deutlich mehr Abwechslung ins Spiel als im altbacken konzipierten Einzelspieler-Part von Mario Kart 8. Mal muss ich ohne Waffen meine Drift-Fähigkeiten unter Beweis stellen, später drehen die Entwickler den Spieß um und verwandeln das Rennen mit einem Überfluss von Pick-Ups in ein Chaos aus Explosionen. Danach starte ich in einem Kopf-an-Kopf-Rennen gegen nur eine Rivalen. In den ersten Stunden lang hat mich dieser wilde Mix durchaus motiviert. Er kann allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Spielprinzip im Alleingang gegen Bots auf Dauer ermüdet. Immer wieder habe ich mir gewünscht, zur Abwechslung mal einfach nur wie in Mario Kart über die Strecken zu düsen, ohne mich ständig durch den eng gedrängten Pulk zu rempeln.

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Mit 16 Spielern wird es auf dem kleinen Bildschirm mitunter zu chaotisch – trotzdem ist es löblich, dass die Entwickler auch solche „Massenschlachten“ ermöglichen. © 4P/Screenshot

Technisch schlägt sich der Schlagabtausch gut: Die Kulissen erreichen zwar nicht die Detailverliebheit von Mario Kart 8 oder Plants vs. Zombies: Garden Warfare 2, trotzdem bietet die Comic-Grafik ein idyllisches Gesamtbild. Hier und da gibt es sogar ansehnliche Wettereffekte wie einen wilden Regensturm oder gleißend reflektiertes Sonnenlicht auf dem nassen Sand zu entdecken. Auf einer GeForce GTX 770 musste ich die Qualität für ein flüssiges Bild auf „gut“ herunter regeln, auf einer 970er flutschte es dagegen auch auf höchsten Einstellungen. Die Online-Performance konnte ebenfalls meist überzeugen. Gelegentlich kam es schon mal zu sichtbaren Lags, welche sich aufgrund der über den Globus verteilten Spielergemeinde vermutlich nicht komplett vermeiden lassen. Ab und zu traten außerdem kleine Bugs auf, die einen Spieler fälschlicherweise ausscheiden ließen oder im Menü während der Spielerwahl dazwischen funkten. Für gute Laune sorgt dagegen der Soundtrack verschiedener Komponisten: Blasinstrumente und Orgel-Soli wecken Erinnerungen an der unbeschwerten Stimmung alter Arcade-Automaten wie Daytona oder Sega Rally. Auch die verspielten Chiptune-Melodien im Stil von Shantae sorgen auf Anhieb für gute Laune.

  1. Inwiefern kann man denn das Punktesystem einstellen?
    Hätte gerne das klassische Punktesystem wie bei Mirco Machines (1.Platz: +2; 2.Platz: +1; 3,Platz: -1, 4.Platz -2).
    Nur für Abschüsse Punkte klingt irgendwie nicht so spaßig.
    Der Spielmodus den du mit "man solle versuchen zu überleben" beschreibst, klingt ja fast schon nach einer Abwandlung des klassischen Verteilungssystem.

  2. Vielleicht, weil ich von Anfang an vertikale Synchronisation dazugeschaltet habe? (ich kann Tearing nicht vertragen ;) ) Den PC mit der 770er habe ich nicht im Büro, daher kann ich's grad nicht nachprüfen. Andere Spiele liefen in letzter Zeit aber bestens drauf - SSD, Prozessor und Arbeitsspeicher sind dort eigentlich auch noch verhältnismäßig konkurrenzfähig.
    Es waren aber eh nur leichte Framerate-Einbrüche, und auf "gut" sieht das Spiel kaum schlechter aus.

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