Fazit
Nach der reizenden Bloodborne-Hommage Yarntown hat Max Mraz mit Ocean’s Heart ein charmantes Pixelart-Abenteuer in klassischer Zelda-Manier auf die Beine gestellt, das Link-Fans mit 16-Bit-Faible in Erinnerungen schwelgen lässt. Mit Schwert, Bumerang und Bogen jagt man eine Piratenbande, die für das Verschwinden von Vater und Freundin verantwortlich zeichnet, durch eine 2D-Welt mit liebevolle Details und Erkundungsreizen. Auch Quest- und Rätseldesign sowie die oft humorvollen deutschen Dialoge wissen zu gefallen. Steuerung und Kollisionsabfrage sind mitunter allerdings etwas hakelig, die Karten- und Schnellreisefunktionen sehr eingeschränkt, so dass Navigation und Orientierung teils unnötig schwer fallen. Fans klassischer Zelda-Abenteuer sollten diesem Nostalgietrip aber auf jeden Fall eine Chance geben.
Wertung
Kleines und mitunter etwas holpriges, aber charmantes Action-Adventure in Zelda-Tradition.
Echtgeldtransaktionen
"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"
Gar nicht.
Es gibt keine Käufe.
Ich bin vielleicht ein paarmal gestorben, weil ich zu dicht an der Kante war oder zu früh auf eine Plattform gehen wollte, aber so dramatisch wie das hier klingt, ist es meiner Meinung nach nicht.
Ich habe aber das Gamepad weggelegt und spiele mit Maus und Tastatur, weil ich Tilias Schritte damit präziser steuern kann.
Es ist auch besser, nach dem Besiegen mancher Gegner eine halbe Sekunde abzuwarten, ehe man in ihre Richtung weitergeht, um Heilmittel zu sparen. Manchmal bekommt man nämlich danach trotzdem noch kurz schaden, wenn man über die Stelle geht, an der z. B. eben noch ein Pilzmonster gestanden hat. Das kann etwas nerven, ist aber in der Regel machbar.
Und was die unfreiwillige Ausweichrolle angeht: Wenn man einen NPC ansprechen oder etwas verschieben oder untersuchen kann, erscheint unten links ein Schriftzug. Ist dieser eingeblendet, macht Tilia beim Drücken der Aktionstaste auch keine Ausweichbewegung. Wenn man darauf achtet, ist eigentlich jeder unfreiwillige Sprung vom Steg vermeidbar.
Das klingt jetzt nach viel, aber ich habe riesigen Spaß mit Ocean's Heart. Es gibt so viel zu erkunden und zu entdecken, dass die Zeit beim Spielen wie im Flug vergeht. Wenn du Zelda-Klone magst, kannst du zugreifen.
Hab's mir in nem Spontankauf (was ich sonst eigentlich nie mache) geholt und hoffe, es ist so anspruchsvoll in Sachen Rätseldesign wie Link's Awakening oder die Oracle-Teile.
Eigentlich klingt das ganz gut, aber der Punkt mit der Kollisionsabfrage würde mich sicher stark stören. Ich behalte den Titel auf jeden Fall auf der Wunschliste. Danke für den Test.