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Outlast (Action-Adventure) – Outlast

Während Capcom spätestens mit Resident Evil 6 einen der Mitbegründer des Survival-Horrors zu einem durchschnittlichen Geballere verkommen ließ und auch Dead Space zuletzt immer stärker auf Action statt Schrecken setzte, werden vor allem unabhängige Entwickler nach Schockern wie Slender oder Amnesia als die neuen Meister des Horrors gefeiert. Erweist sich Outlast, die erste Produktion von Red Barrels, als eine ähnlich große Belastungsprobe für die Nerven?

© Red Barrels / Red Barrels

Intensiver als Blair Witch Project

Die Nachtsicht der Kamera ist der Hammer!
Die Nachtsicht der Kamera ist der Hammer! © 4P/Screenshot

Aber von dieser Hektik bin ich nach meiner kleinen Verschnaufpause im Spind ja zum Glück gerade verschont. Doch auch das unauffällige Vorgehen ist nicht weniger spannend: Anstatt Türen aufzuschlagen, öffne ich jede von ihnen ganz vorsichtig, indem ich den Maus- oder Controllerknopf gedrückt halte und mich langsam nach vorne bewege. An Ecken nutze ich dagegen die Lehn-Funktion, um mir einen Überblick zu verschaffen. Verdammt, im nächsten Raum ist es stockdunkel! Es ist also Zeit, zur Videokamera zu greifen, die dank ihres Nachtsicht-Modus zu meinem neuen besten Freund in der Irrenanstalt geworden ist – 28 Weeks Later lässt grüßen! Allerdings gibt es zwei Probleme: Zum einen kann man in dieser extrem immersiven Ansicht mit dem typischen Grünstich trotz der angenehmen Zoom-Funktion nicht besonders weit sehen und wird zudem von Lichtquellen unangenehm stark geblendet. Zum anderen verbraucht die Nachtsicht viel Strom, den sich die Kamera aus den etwas zu großzügig verteilten Batterien zieht. Neigt sich der Energievorrat dem Ende, wird man nicht nur durch ein Blinken der Anzeige, sondern auch einen Piepston darauf hingewiesen, dass man bald „nachladen“ sollte. Hat man keine Batterien mehr zur Hand, wird es richtig fies, denn hier muss man sich nur mit einem kleinen Restlicht auf die Suche nach Nachschub begeben und sich in der Dunkelheit an Wänden entlang tasten – ständig in Angst, dass plötzlich eine der hässlichen Fratzen im Sucher auftaucht. Wer wie ich immer fleißig die Gegend absucht, wird aber leider nur selten in den „Genuss“ dieses Terrors kommen.

Nur für den PC?



Derzeit ist Outlast nur für den PC erhältlich und wurde für 64-Bit-Betriebssysteme optimiert. Eine Umsetzung für PlayStation 4 befindet sich momentan in Arbeit. © 4P/Screenshot

Cool: Nach einem unglücklichen Sturz muss man vorerst auf das kleine Helferlein verzichten und lernt spätestens dann seine Funktionen zu schätzen. Hier tappt man notgedrungen durch die Dunkelheit und hofft auf den nächsten Blitz, der die Räume durch die nassen Fenster wenigstens für einen kurzen Moment erhellt. Hier fühlt man sich noch wehrloser als ohnehin schon. Hält man das Gerät dann endlich wieder in seinen Händen, muss man ab diesem Zeitpunkt nicht nur mit einem beschädigten Display, sondern auch Bildstörungen leben, die natürlich in den unpassendsten Momenten auftauchen oder mir einfach nur dazu taugen, mir einen weiteren Schrecken einzujagen. Beim ersten Mal durfte ich den Camcorder aufgrund eines Bugs aber leider nicht wieder aufnehmen. Hier musste ich erst einen alten der automatisch angelegten und fair verteilten Speicherstände laden.  

Werkzeug für die Dokumentation

Wer oder was treibt sich da draußen herum?
Wer oder was treibt sich da draußen herum? © 4P/Screenshot

Neben dem Durchblick bei Dunkelheit erfüllt die Kamera eine weitere wichtige Funktion: Da man als Journalist bekanntlich in investigativer Mission unterwegs ist, macht sich Upshur Notizen, sobald man mit der Kamera wichtige Szenen oder Augenblicke einfängt – eine tolle Idee. Daneben findet man auch Akten, die Licht ins Dunkel der spannenden Geschichte rund um abscheuliche Experimente, religiösen Fanatismus und Mystik bringen. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Das gilt auch für die zahlreichen Schockmomente, die den Puls gerade am Anfang immer wieder in die Höhe treiben, sich später aber aufgrund der etwas zu hohen Frequenz genauso abnutzen wie die viel zu kleine Auswahl an Gegnertypen. Es mangelt nicht nur an Abwechslung, auch kennt man irgendwann das Verhaltensmuster, wodurch die Irren nicht mehr ganz so bedrohlich wirken wie zu Beginn. Ich habe z.B. weibliche Insassen vermisst, denn obwohl die Klinik in einen Trakt für männliche und weibliche Patienten unterteilt ist, treiben sich auch bei den Frauen nur durchgeknallte Kerle rum. Immerhin greifen gegen Ende auch noch übernatürliche Kräfte ein, die jedoch nicht ganz so Furcht erregend ausfallen wie ich es mir gewünscht hätte. Trotzdem mündet der Horror-Trip in einem dramatischen Finale, auch wenn es hier leider längst nicht mehr so gruselig zugeht!  


  1. Habe mir gestern Abend dann doch mal Outlast reingepfiffen. Ich kann jedoch den ganzen Enthusiasmus immer noch nicht verstehen, gerade im direkten Vergleich zu Amnesia: The Dark Descent. Amnesia: The Dark Descent ist für mich ganz klar das bessere Spiel der beiden, allein schon wegen der Dramaturgie und der Atmosphäre.
    Ich werde Outlast voraussichtlich heute Abend mal weiterspielen.

  2. stuxerLP hat geschrieben:Wer ein Let's play von OUTLASTs HORROR sehen, um auf diese Weise einen ungeschminkten Eindruck vom Spiel
    Wäre schön gewesen, funktioniert aber nicht wenn du die ganze Zeit son Scheiß laberst und damit die komplette Atmosphäre ruinierst..

  3. stuxerLP hat geschrieben:Let’s play OUTLAST *HORROR* (Bewaffnung: Ein Camcorder! *LACH!*)
    Für mich persönlich ist dieses fabelhafte Spiel aus der Softwareschmiede von Red Barrels, schlicht DAS BESTE Horrorgame der letzten Jahre! (Und ich gebrauche i.d.R. eher selten derartige Superlative, doch in diesem Fall, sind sie das Einzige was der Sache am ehesten gerecht wird)
    Die durchweg grandiose Atmosphäre, die unglaubliche Anzahl nie zuvor gesehener liebevoll gestalteter Details, die den/die Spieler/in immer tiefer in die, mit absoluter Sicherheit kirre machende Story der Irrenanstalt „Mount Massive“ hineinzieht, macht aus einem eigentlich recht einfach gehaltenen, aber bestmöglich umgesetzten Survival-Horror-Spiel, ein wahrhaftes Meisterwerk, dass euren Schweissdrüsen und auch euren Stimmbändern, bereits von Beginn an wahre Höchstleistungen abverlangen wird! 8O :roll: :wink:
    Wer ein Let's play von OUTLASTs HORROR sehen, um auf diese Weise einen ungeschminkten Eindruck vom Spiel oder eine kleine Hilfestellung zu dessen Kauf erhalten will, den lade ich gern' ein hereinzuschauen:
    http://www.youtube.com/playlist?list=PL ... kTrw2PswuD
    Kleine Empfehlung für ein „sauberes“ Spielvergnügen:
    Um den sich ständig wiederholenden Gang zum Klo oder noch schlimmer, ein Einnässen mit Flitzekacke-Beilage, landläufig auch bekannt als „Einscheissen“ bereits im Voraus zu vermeiden, empfehle ich euch den vorsorglichen Einsatz von Alterswindeln Marke: biggest-chair. :lol:
    (Da passt dann auch wirklich `ne Menge rein)
    Viel Spass mit diesem unglaublich atmosphärischen, sehr gut gelungenen Horror-Game!
    stuxerLP
    Alter, diese Stimme..

  4. SpookyNooky hat geschrieben:
    Shake_(s)_beer hat geschrieben:Auch das Verstecken vor den Gegnern war so ne Sache, weil das bei mir unter Umständen in ziemliches Trial&Error ausarten konnte.
    Bäh. Kann man wenigstens überall und sofort speichern (Quicksave)?
    Nope. Hab ich zumindest nirgends gesehen. Wie bei fast allen heutigen Spielen gibts "Checkpoints", an denen das Spiel automatisch speichert. Gibt zwar im Menü die Option "Speichern&Beenden", aber ich hatte so den Eindruck, dass man dann beim Fortsetzen trotzdem am zuletzt gespeicherten Checkpoint beginnt. Weiß es aber nicht genau, weil ich sowieso fast immer gerade dann beendet hatte, wenn ich gerade nen Checkpoint erreicht hatte...

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