Es ist ja schon schwer genug, Leute für einen kooperativen Spiele-Abend zusammen zu trommeln. Und gerade bei Overcooked muss man ganz schön stressresistent sein, um möglichst viele Gerichte unter Zeitdruck abzuliefern und sich gegen die wütenden Zurufe seiner Mitspieler zu wehren. Umso mehr hab ich mich über die neue Online-Anbindung gefreut, mit der man bei Overcooked 2 jederzeit mit bis zu vier Spielern zusammen (Arcade) oder gegeneinander antreten (Versus) kann. Alternativ kann man mit Spielern aus der Freundesliste gemeinsam den Story-Modus abfahren, der leider auch diesmal nur eine Ansammlung von Leveln bietet, aber keinerlei Geschichte erzählt. Wirklich schade ist, dass die Entwickler erneut rein
gar nichts aus der interessanten Thematik rund ums Essen rausgeholt haben. Zumal es mit den „Unbroten“, furchteinflößenden Zombie-Toasts oder dem Spaghetti-Monster aus Overcooked genug Potenzial für lustige Story-Momente gegeben hätte. Zumindest die Oberwelt wurde diesmal etwas liebevoller gestaltet, so dass man bereits an den Heißluftballons, Burgen oder Sushi-Restaurants erkennt, welche Art von Level einen erwartet.
…online aber auch nicht.
Aber wie spielt es sich online? Innerhalb weniger Minuten wurden mir drei Team-Mitglieder zugeteilt und das kooperative Kochen über das Internet konnte starten. In der Theorie hatte ich mir das so vorgstellt: Während der eine mir Tomaten in die Hände wirft, was dank der neuen Würfe endlich möglich ist, lasse ich diese auf meinem Schneidebrett automatisch hacken – endlich kein lästiges Hämmern auf den A-Knopf mehr! Ein weiteres Teammitglied drapiert Burgerbrötchen auf Tellern, während der vierte im Bunde fleißig abspült.
Aber in der Praxis sah das etwas anders aus. Da es auf der Nintendo Switch leider keine Möglichkeiten gibt, sich im Spiel zu unterhalten, wurde fast jede Runde statt zur Frustorgie. Zwar kann man mit den neuen Gesten seinen Spielern symbolisieren,
dass man gerade hackt oder spült, aber leider gehen diese in der Hektik völlig unter. Vor allem bei 4-Spieler-Runden brach online auf der Switch dann auch noch immer wieder die Bildwiederholrate ein, so dass es teilweise nicht mehr möglich war, sich zu bewegen oder Gegenstände abzulegen.
Switch ist online im Nachteil
Wer Overcooked 2 unbedingt online auf der Switch spielen will, sollte daher am besten zumindest mit Freunden spielen, die das Prinzip bereits gut kennen. Auf PS4 und Xbox One dürfte es keinerlei Kommunikationsprobleme geben, da man sich einfach via Voice-Chat verständigen kann. Das Zustandekommen von Spielsessions wird dadurch deutlich vereinfacht, weil man sich einfach online, anstatt im eigenen Wohnzimmer treffen kann. Jeder Spieler aus der Freundesliste kann in der Lobby hinzustoßen, oder selbst eine private oder öffentliche Spielsitzung starten. Mit einer Overcooked-erfahrenen Freundin ging es dann selbst online auf der Switch erstaunlich gut von der Hand und ich freute mich über jede Runde, die ich nicht alleine meistern musste.
........... wenn sie tot wär.
Lustiges Spiel, würd ich gern mal mit meinen Kindern daddeln und sie dabei ungestraft anbrüllen. Weil, so macht man das ja in der Küche.