Strategische Ansprüche werden im separaten Taktikbildschirm befriedigt. Hier legt man Formationen fest, fordert Unterstützung durch die Feldartillerie an oder lässt die Gegend ausspähen. Da man meist im Verbund mehrerer Panzer in den Einsatz zieht, kann man seine Verbündeten auch gezielt vorrücken, angreifen oder Stellungen verteidigen lassen. Zu hohe taktische Anforderungen sollte man an diesen Modus allerdings nicht stellen – auch wenn die KI der Einheiten halbwegs passabel ist, sind die Eingriffsmöglichkeiten nämlich viel zu beschränkt und besonders abwechslungsreich sind die Missionen auch nicht gerade.
Grafik/Sound
Könnte man sich spielerisch bis auf die mangelnde Abwechslung und den geringen Tiefgang noch mit dem Gegebenen zufrieden geben, ist die grafische Umsetzung der Panzerschlachten leider alles andere als akzeptabel. Detailarme Landschaften, grobpixelige Texturen und Ruckel-Scrolling wirken in jeder Hinsicht abstoßend. Dazu gesellen sich Pop-Ups, Clipping-Fehler, eine für das Spielgeschehen viel zu geringe Sichtweite und lächerliche Effekte – die einfarbigen Deckweiß-Wolken der Nebelgranaten sind geradezu eine Frechheit. Einzig die Panzermodelle erreichen optisch ein annähernd mittelmäßiges Niveau.
Akustisch schlägt sich Panzer Front hingegen ganz wacker. Soundeffekte werden sparsam, aber überzeugend eingesetzt und musikalisch erklingen je nach gewählter Kriegspartei verschiedene Marschmelodien – allerdings immer dieselben. Auf Sprachausgabe hat man jedoch unverständlicherweise komplett verzichtet. So lenkt das Lesen der in Textform eingeblendeten Funksprüche oft vom Geschehen ab, was für einen tödlichen Gegentreffer manchmal bereits ausreichend ist. Außerdem hätten Synchronsprecher der sterilen Atmosphäre überaus gut getan, genauso wie das Implementieren von stimmigen Ambient-FX, die man bei JVC komplett vergessen zu haben scheint.