Bei der Präsentation der Missionen bekommt ihr erste Hinweise für eure Taktik. Leider gibt es abseits der drei großen Kampagnen wenig alternative Szenarios. |
Sobald es zum Kampf kommt, zählen Schere, Stein und Papier – es gibt also für jede feindliche Anfrage die passende Antwort: Ein Geschwader Jäger reibt Bomber in null Komma nichts auf, Panzerabwehrgeschütze lassen selbst Tiger straucheln, Pioniere sprengen Bunker im Vorbeigehen und die Artillerie zerpflügt alles, was sich nicht bewegt. Außerdem wirkt sich das Terrain nicht nur auf die Sicht und Marschgeschwindigkeit, sondern auch auf jede Einheit anders aus: Die Infanterie bekommt in Wäldern einen großen Bonus, so dass sie hier selbst schweren Panzern gefährlich werden kann.
Auch das Wetter spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle: Sobald Wolken am Himmel aufziehen, starten eure Jäger und Bomber nicht mehr – damit gewinnt die dreitägige Vorhersage auch eine taktische Rolle. Und ähnlich wie in AW muss man auch auf Treibstoff und Munition achten, denn all das ist begrenzt. Sehr schön: Einheiten gewinnen an Erfahrung und können später übernommen werden; außerdem fordert das Missionsdesign effektives Taktieren, denn wer zu viele Kerneinheiten verliert, sieht auch das Game Over.
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All das führt dazu, dass man auf seine Truppen achtet und keine Kanonenfuttermentalität aufkommt. Wer zügig vorgeht und dabei sogar Nebenaufgaben meistert, wie alle Städte auf der Karte einzunehmen oder alle Bunker zu schleifen, bekommt vielleicht Bonustruppen und auf jeden Fall mehr Prestigepunkte, die man wiederum in die Rekrutierung oder Aufwertung von Einheiten investieren kann. Hat man Veteranen in einer Schlacht verloren, kann man sein Kontingent hier wieder auffrischen.
Auch Offiziere spielen eine Rolle: Diese werden den normalen Truppen zugeteilt und erhöhen je nach Rang und Fähigkeit deren Schlagkraft und Moral. Schön ist, dass sie bestimmte Angriffs- und Verteidigungsmerkmale besitzen. Dadurch kann man sie gezielt je nach Situation einsetzen: General Tschelinski versteht sich z.B. sehr gut auf das Einigeln und hat hohe Werte in den Bereichen Luft- und Bodenverteidigung. Zwar sind die Führungskräfte nicht so stark wie die Offiziere in AW, aber das hat hier einfach historische Gründe. Und zusätzlich zu den Befehlshabern gibt es hier Kommandotruppen, die ihr gezielt zur Sabotage oder für Attentate einsetzen könnt: Diese unsichtbaren Einheiten können nicht nur die Moral der Feinde in den Keller fallen lassen, sondern auch deren Sprit oder Munition vernichten oder gar einen Offizier töten.
Langweilig? Auch hier darf der D-Day nicht fehlen – inklusive Wettervorhersage. Gerade die letzte Kampagne der alliierten Gegenoffensive wird euch richtig fordern.
Ähnlich wie in AW schaltet die Kamera im Ernstfall in eine Schlachtperspektive: Ihr erkennt je nach Terrain Häuser, Wald oder Berge sowie zwei Gruppen, die sich beschießen. Die Soldaten werden im Vergleich zur Architektur zwar übergroß dargestellt, aber man freut sich über Details wie die Bodenspuren der Kettenfahrzeuge oder einige hübsche Explosionen. Unterm Strich sieht das deutlich besser aus als die Gefechte im spartanischeren AW. Nur akustisch kocht man auf Sparflamme: Sprachausgabe ist Fehlanzeige, die Musik nervt ähnlich schnell wie in Undercover.
Einsteiger und Gelegenheitsspieler dürften allerdings vom Ausmaß der Karten, der etwas vertrackten Menüführung sowie der zähen Zugfolge abgeschreckt werden – AW spielt sich bei ähnlicher Komplexität einfach schneller, knackiger und aufgrund des besseren Bonus-Systems auf lange Sicht motivierender. Das liegt zum einen daran, dass die hübsch gezeichneten Truppen und Karten ihren Tribut beim Scrollen fordern. Das Hexfeldicon, das über Steuerkreuz oder Stylus bewegt werden kann, ist manchmal einfach zu langsam.
Auch das Beladen von Fliegern verlangt etwas Geduld; später übrigens auch das Umschalten auf die richtige Sicht: Da sich Boden- & Lufteinheiten ein Feld teilen, muss man erst immer auf das kleine Symbol und später darauf achten, dass man seinen Jäger nicht vergisst – hier hätte gerade bei größeren Schlachten eine automatische Erinnerung an alle nicht bewegten Truppen geholfen. Dabei gibt es durchaus Komfort: Eure Truppen besteigen an der Küste z.B. automatisch Landungsboote; das erspart das lästige Ein- & Ausladen.
Schade ist, dass es keine knackigen Missionen oder alternative Spielmodi für zwischendurch gibt. Das, was als Szenario angeboten wird, ist meist schon aus der Kampagne bekannt. Sprich: Die „Weserübung“ gibt es einfach doppelt. Schade ist auch, dass man nur einmal innerhalb der Missionen speichern kann – man kann also nicht mehrere parallel spielen. Wo man sich in AW auch abseits der Kampagne in zig Varianten, auf Dutzenden Karten und unter diversen Bedingungen austoben und Punkte gewinnen kann, gibt es hier abseits des historischen Krieges einfach zu wenig Unterhaltung.
Habe mir das Spiel mittlerweile geholt. Absolut Top - ziehe gerade mit den Russen auf Berlin zu, ABER:
Bin ich der einzige der mit massiven Slowdowns (DS Lite) zu kämpfen hat? Gerade die Stylus Steuerung ist bei langen Partien ohne Neustart z.T. unbrauchbar
ich wollte mal fragen, ob dieses spiel auch für den pc veröffentlicht werden soll...und wenn nicht ob jemand, mal abgesehen von panzer general, ähnliche spiele kennt
vielen dank im voraus für die beantwortung der frage...
Schöner Test. Für Strategen ist dieses Spiel wohl ein wahres Fest.
Endlich mal wieder ein Hardcore-Titel und kein Casual-alte Leute-was-weiß-ich-Spiel.
*thumbs up*
ohhhh ja! Ich als alter Panzer General 1 und 2 (3D) Veteran werde mich gleich darüber her machen!