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Past Cure (Action-Adventure) – Keine Heilung in Sicht

Mit Past Cure verspricht das deutsche Studio Phantom 8 einen spannenden und cineastisch inszenierten Thriller, der mit einer Mischung aus stylischer Shooter-Action inklusive Nahkampf, Schleicheinlagen und einem Hauch von Survival Horror begeistern will. Warum der Schuss komplett nach hinten losgeht, klären wir im Test.

© Phantom 8 Studio / Phantom 8 Studio, Mayflower Entertainment

Miserabler Einstieg

Weckt der animierte Titelbildschirm mit seiner offensichtlichen Anbiederung an Spiele wie Heavy Rain oder Quantum Break noch Hoffnungen, werden diese beim katastrophal designten Einstieg schon wieder zunichte gemacht: In einer lächerlichen Alptraum-Sequenz gilt es, irgendwelche bleichen und nackten Muskelmänner mit rot leuchtenden Augen auszuschalten, die aus zuvor markierten Türen auf den Protagonisten Ian zustürmen. Der Abschnitt zieht sich nicht nur wie ein ausgelutschter Kaugummi, sondern gibt schon mal einen ersten Vorgeschmack auf die öde Redundanz, die amateurhafte Inszenierung, die grenzwertigen Animationen sowie das billige Design, das einen auch beim Rest dieses völlig überflüssigen Psycho-Trips begleiten wird. Zwar reicht eine einzige Kugel, um die seltsamen Verfolger auszuschalten, aber es kann dennoch passieren, dass man wegen Munitionsmangels nur noch hilflos davonrennen kann. Da es weder einen Ausweg noch ein neues Magazin für die Knarre gibt, dreht man sich im schlimmsten Fall ewig im Kreis, weil man den Verfolger einerseits nicht abschütteln, ihn aber auch nicht töten kann. Nach fünf Minuten wurde es mir dann zu blöd und ich bin freiwillig gestorben, um nach dem Zurücksetzen zum letzten automatischen Checkpunkt einen neuen Anlauf zu unternehmen.

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Ian kann auch übernatürliche Fähigkeiten nutzen. © 4P/Screenshot

Wacht man nach der ersten spielmechanischen Qual endlich im Strandhaus auf, geht der Alptraum in anderer Form weiter: Zum einen wird einem bei Tageslicht erst richtig bewusst, was für eine unfassbar hässliche Grütze die Entwickler da mit der Unreal-Engine fabriziert haben. Ohne Witz: Es gibt PS2-Spiele, die besser aussehen als dieser scheußliche Murks hier! Angesicht der groben Texturen, der detailarmen Figuren mit ihrer hölzernen Mimik und den omnipräsenten Flimmerkanten schmerzen die Augen genauso beim Betrachten der erschreckend schwachen Animationen. Kaum zu glauben, aber wahr: Die Bildrate geht selbst auf der leistungsstarken Xbox One X stellenweise in die Knie – so eine technische Fehlleistung muss man auch erst einmal hinbekommen! Und nur zur Info: Wir haben für den Test schon den etwa drei Gigabyte großen Day-1-Patch mit berücksichtigt. Neben vereinzelten Tonausfällen traten allerdings weiterhin Anzeigefehler auf und es kam sogar noch zu kompletten Abstürzen. Das traute Eigenheim zählt eigentlich sogar schon zu den grafischen Höhepunkten. Und mit dem Schießstand sowie einem Boxring im Keller bietet es außerdem Platz für weitere tolle Tutorials, die ähnlich spaßfrei ausfallen wie der Einstieg! Während das Ballern dank einer recht reaktionsfreudigen und halbwegs präzisen Steuerung ganz gut von der Hand geht, deutet sich beim Sparring gegen einen seltsamen Gegner aber bereits der Krampf mit nervigen Reaktionstests an. In der Theorie sollte das wohl ein Kampfsystem im Stil von Batman: Arkham Asylum werden. In der Praxis wird daraus ein armseliges und träges Gekloppe, dem jegliche Dynamik fehlt und bei dem man neben den elendigen Reaktionsspielchen mit ihrem knappen Zeitfenster schon allein aufgrund der furchtbar schlechten Inszenierung gar nicht erst in den nötigen Spielfluss kommen kann.

Schleichen statt Ballern

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Was hat es mit diesen seltsamen Typen auf sich? Und warum verfolgen sie Ian in seinen Alpträumen? © 4P/Screenshot

Am besten geht man direkten Konfrontationen aber ohnehin aus dem Weg, indem man sich an den klobigen Gegnern aus der Klonfabrik entweder vorsichtig vorbei schleicht oder sie mit einem Nahkampfangriff von hinten unauffällig abmurkst. Da man die Leichen genauso wenig verstecken kann wie sich selbst, erregen die toten Körper häufig die Aufmerksamkeit anderer Patrouillen, die umgehend angerannt kommen und sich schön nacheinander ausschalten lassen. Schwieriger wird es in Passagen, in denen man überhaupt nicht entdeckt werden darf. Da manche Wachen fies positioniert wurden, über Adleraugen verfügen und ihre anfängliche Aufmerksamkeit rasant in den Alarmzustand umschwenkt, sind diese Sequenzen hauptsächlich von Frust geprägt, weil die Mission schon beim kleinsten Fehler zum Scheitern verurteilt ist. Zudem ist es nicht sonderlich hilfreich, dass man im Gegensatz zu den meisten anderen Schleichspielen hier keine Möglichkeiten hat, die Gegner abzulenken. In dem überschaubaren Waffenarsenal, das einem über den Großteil der Spielzeit lediglich die Wahl zwischen einer einfachen Pistole, einer Variante mit Zielfernrohr und einer Uzi lässt, vermisst man außerdem eine Schalldämpfer-Option, die eigentlich zur Grundausstattung gehören sollte. Erst gegen Ende bekommt man mit der Shotgun eine weitere Wumme, doch spielen weder verschiedene Modellausführungen noch Granaten eine Rolle – das ist armselig!


  1. NewRaven hat geschrieben: 25.02.2018 02:40 .......Und wenn ich dann in anderen Reviews noch lesen muss, dass der Einstiegt quasi das beste am Spiel ist, weil später einfach Assets wieder und wieder verwendet werden.......
    Und siehst du, da fängt es schon an. Ich habe mehrere andere Tests gelesen (deutschen & englische), die sagen das der Einstieg das schlechteste ist und das ganze später deutlich besser wird....
    Vielleicht wird dir jetzt bewusst was für ein Quatsch völlig subjektive Tests sind..........

  2. NewRaven hat geschrieben: 24.02.2018 14:13 Dazu kommt noch, dass ja meistens, wenn jemand sagt "Verriss" eigentlich die Zahl am Ende des Textes gemeint ist. Der eigentliche Test wird quasi fast nie kritisiert (wie auch, dazu müsste man ihn ja mit Argumenten widerlegen). Insofern ist der Vorwurf auch in dieser Hinsicht schlicht dämlich. Mag also durchaus sein, dass der reine Zahlenwert hier im Durchschnitt vielleicht unter der Konkurrenz liegt - aber solange der geschriebene Test das begründet, ist da nicht das geringste Problem. Und ganz ehrlich, dass ist jetzt nur meine persönliche Meinung, aber: wer seine Kaufentscheidung wirklich abhängig von einer Zahl macht, ohne sich überhaupt auch nur zu informieren, wie diese Zahl überhaupt zustande kam... der ist zwar ein gefundenes Fressen für jeden Publisher, aber halt auch irgendwie nicht die hellste Kerze auf der Torte.
    Wie willst du gegen einen völlig subjektiven Text angehen? Es ist das empfinden des jeweiligen Testers, der einfach bei jedem Gegenargument mit "sehe ich anders" antworten kann.....
    Und der Schluss deines Textes lautet doch im Prinzip: warum überhaupt einen Test lesen? Sagen doch sowieso nichts aus....und damit führst du Tests und die die diese durchführen vollständig ab absurdum.

  3. 4P|T@xtchef hat geschrieben: 24.02.2018 14:03 Tja, der gute alte Klickmythos:
    Das ist so ziemlich die perfideste Form der Kritik an der Kritik. Zum einen ist es Unsinn, denn Berichte werden nur nach Titel, nie nach Wertungstendenz aufgerufen - die meisten Leser kommen einfach über Google, weil sie "FIFA" und "Test" eingeben. Niemand sucht nach "Verriss". Sprich: Je prominenter ein Spiel, desto mehr Leser, desto mehr Klicks, egal wie gewertet wird. Und selbst wenn ein Verriss aufgrund von 500 plus X Forenbeiträgen (die ja auch Lobeshymnen mit Platin erreichen!) nach Masse aussieht, ist das eine Illusion. Denn da diskutiert im Verhältnis zu Verkaufszahl meist nur eine ganz kleine Gruppe von 0,01% der User im Kreis - das sind nicht "die Spieler" oder "die Käufer", weshalb es für die Top-Charts auch vollkommen Wurst ist, ob wir ein Spiel gut oder schlecht finden. Wir haben als 4Players überhaupt nix von einem künstlichen Verriss. Zum anderen kommt der Klick-Vorwurf meist aus einer Ecke, wo man selbst über die Verstärkung von Kaufinteressen direkt Geld verdienen will. Beim Handel, der PR oder dem Marketing ist das ja auch der Job. Peinlich wird es nur, wenn Presse der Presse den Vorwurf macht.
    Dazu werde ich vielleicht mal einen Video-Epilog machen.
    Es ist aber ein fantastisches Mittel um im Gespräch zu bleiben......und im Gegensatz zu Ihrer Meinung, werden Punktausreisser nach unten auch gerne mal aus Neugier gelesen.....

  4. 4Jaaay hat geschrieben: 24.02.2018 12:46
    herrgottsaggrament hat geschrieben: 24.02.2018 12:17 So hat jeder seine Meinung, die man nicht suggerieren sollte ;-)
    Test's sollten schon etwas objektiver gestaltet sein, nicht so wie dieser, das ist ein Witz. Abwarten dann urteilen und dabei sachlich bleiben.
    Objektivität in Spieletests ist sowieso Grütze. Das ist hier kein Waschmaschinenprodukttest, wer würde denn bei Buch und Film Rezensionen nach Objektivität schreien.
    Ich.....rein subjektive Buch und Film Rezensionen sind für mich ein No-Go.
    Man sucht sich einen Autor der den eigenen Spielgeschmack gut widerspiegelt oder weil er einfach fantastisch schreiben kann und vielleicht einen sogar überzeugen kann von einem Spiel.
    Das nennt man dann selbstbetrug bzw. heutzutage "Filterblase".

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