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Persona 5 (Rollenspiel) – Übersinnlicher Highschool-Krimi

Acht Jahre liegt die Veröffentlichung von Persona 4 nun schon zurück. Doch nach der Japan-Premiere von Persona 5 im letzten September, steht die Fortführung von Atlus‘ bizarrer Highschool-Saga inzwischen auch hierzulande unmittelbar bevor. Wir konnten bereits ausgiebig die Schulbank drücken und waren schwer begeistert. Warum, verrät der Test.

© Atlus / Deep Silver

Nichts als Ärger

Man beweist Zivilcourage und geht dazwischen, als man auf dem abendlichen Nachhauseweg Zeuge wird, wie ein zwielichtiger Typ eine junge Frau drangsaliert und am Ende wird man selbst als Täter hingestellt sowie zu einer Bewährungsstrafe verdonnert. Obendrein muss man auch noch die Schule wechseln und sich in die Obhut eines entfernten Verwandten nach Tokio begeben, der einen wieder auf den rechten Weg bringen soll.

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Im Zuge einer Bewährungsstrafe verschlägt es den Spieler in die japanische Hauptstadt. © 4P/Screenshot

Doch kaum hat man die leerstehende Dachkammer über dessen kleinem Café bezogen und sich mit der ganzen Situation arrangiert, bahnt sich schon neuer Ärger an.

Als man nämlich erfährt, dass an der neuen Highschool Schüler von einem Lehrer misshandelt werden, muss man der Sache auf den Grund zu gehen und beginnt, Ermittlungen anzustellen. Unterstützung bekommt man dabei nicht nur vom rebellischen Mitschüler Ryuji, der selbst mit dem Übeltäter noch ein Hühnchen zu rupfen hat, sondern auch einer mysteriösen App, die sich trotz aller Löschversuche immer wieder automatisch auf dem eigenen Handy installiert und dann auch noch Zugang zur verstörten Psyche des Beschuldigten erlaubt, die sich plötzlich vor den beiden materialisiert.

Darin ist die Schule ein Schloss und  der Lehrer ein sadistischer König, der sich am Leid seiner im Keller gefolterten Untertanen, den Schülern, erfreut. Von einem der Häftlinge erfahren die beiden, dass sie die Psyche des Schlossherrn wieder ins Lot bringen können, wenn sie ihm in dieser Parallelwelt seinen größten Schatz stehlen.

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Kaum in Tokio angekommen, installiert sich eine mysteriöse, nicht löschbare App auf dem Handy. © 4P/Screenshot

Die Zeit drängt allerdings, da der Lehrer die beiden Unruhestifter im realen Leben längst auf dem Kieker hat und bei der nächsten Lehrerkonferenz von der Schule verweisen lassen will, was sich natürlich vernichtend auf die eigenen Bewährungsauflagen auswirken würde.

Die Uhr tickt

Entsprechend muss man versuchen, sowohl seine schulischen Pflichten als auch die übersinnlichen Ermittlungen unter einen Hut zu bekommen und rechtzeitig Ergebnisse abzuliefern. So dürfen nicht nur Psychotrips in immer neue Abgründe unterschiedlichster Personen unternommen und Gesinnungen gewandelt, sondern auch Unterrichtsstunden absolviert und Klausuren geschrieben werden. Zudem sollte man ein offenes Ohr für seine Mitschüler haben, sich fit halten sowie Geld für bessere Medizin und Ausrüstung verdienen, wofür man auch verschiedene Nebenjobs annehmen kann. Da die unterrichtsfreie Zeit jedoch begrenzt ist, muss man immer wieder abwägen, wann man wem den Vorzug gibt. Das sorgt sowohl für Druck und Spannung als auch einen ungemein freien Spielverlauf.