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Phaze (Rennspiel) – Phaze

Schnittige Luftflitzer statt Benzinschleudern? Beschleunigungs-Felder, um die Schallmauer zu durchbrechen? Kühle High-Tech-Zukunft statt rotem Ziegelstein-Alltag? Zielsuchende Raketen, um dem Führer die Pole Position zu entreißen? Her damit! Nennt es WipEout, nennt es F-Zero, nennt es Phaze: Im Science-Fiction-Cockpit bin ich Zuhause!

© Handmark / Handmark

iSpeed

Unglaublich: Zwei Monate iPhone-Tests – und von Phaze hatte ich noch nie gehört. Aber drei Fingerabdrücke im AppStore später war der Missstand behoben. Theoretisch jedenfalls. Denn obwohl Phaze seit zwei Tagen richtig flott über meinen TestPod flutscht, ist der ursprüngliche Funke inzwischen längst erlischt. Woran liegt’s, dass der Motor dieses offensichtlichen Abziehbildes besser am Start verreckt wäre?

Zunächst die gute Nachricht: Wer den Rausch der Geschwindigkeit sucht, kommt durchaus auf seine Kosten. Im Normalbetrieb dümpeln die Phaze-Gleiter zwar recht gemütlich dahin, doch sobald sie durch ein Beschleunigungstor fliegen, nehmen sie umgehend Fahrt auf! Von der Raserei eines F-Zero-Piloten kann man dabei natürlich nur träumen. Aber wer auf der Ideallinie alle

3 – 2 – 1… spannende Zweikämpfe sucht man bei Phaze leider vergebens.
Tore erwischt, zischt angenehm rasant über die Piste. In längeren Tunneln oder bei Explosionen (die Raketen, Missiles sowie Bomben eben so an sich haben) kommt der schnelle Ablauf zwar ins Stolpern. Einige der seltenen Objekte am Streckenrand tauchen zudem erst spät auf. Die großen Bilder im Hintergrund machen aber einige der fehlenden Details und technischen Macken wieder wett.

16×4=1

Viel schwerer wiegt die völlig vergessene Abwechslung – sowohl visuell als auch inhaltlich. Dass es 16 Kurse mit unterschiedlichen Streckenführungen gibt, fällt tatsächlich nur dann auf, wenn die Farbpalette mal wieder von Grau mit Rot zu Dunkelgrau mit Braun wechselt. Die Unterschiede (Geschwindigkeit, Schutzschild, Wendigkeit) zwischen den äußerlich an F-Zero erinnernden Vehikeln sind schon spürbarer; markante Teams oder gar Piloten gibt es allerdings nicht. Sinnvoll, dass man im Verlauf eines Turniers weitere Strecken und Gleiter freischaltet; spielerisch ändert das allerdings wenig. Zumal das aus 16 Läufen bestehende Turnier in vier Schwierigkeitsstufen die gesamte Karriere darstellt; nicht einmal die Punkte werden gezählt. Man brettert einfach als mindestens Dritter über die Ziellinie und schon geht’s weiter. Zusätzlich gibt es Einzelrennen – das war’s. Ich könnte jetzt erwähnen, dass man statt des belanglosen Elektro-Dance auch eigene Titel abspielen darf, aber Hergott… Zeitfahren? Fehlanzeige! Mehrspieler-Rennen? Fehlanzeige! Motivation nach der ersten Stunde? Ihr wisst schon.

Ein halber Touchscreen

Doch das belanglose Abspulen der in jeder Hinsicht immer gleichen Kurse bricht Phaze nicht das Genick. Muss es auch nicht, denn das gelingt den völlig belanglosen Rennen auch im Alleingang. So gibt es z.B. gerade mal drei Waffen: die ungesteuerte Rakete, die gelenkte Missile sowie die Bombe – ich vermute, dass diese Vielfalt und dieses müde Gähnen in direktem Zusammenhang stehen… Die Bombe ist sogar ein echtes Ärgernis, denn die dunkelgraue Kugel ist auf der grauen, meist mehrfach verdrehten Strecke kaum rechtzeitig zu erkennen. Erwischt man das „Geschenk“ des Vordermanns, ist der eigene Gleiter
Die Weitsicht ist ohnehin nicht enorm, an Details lässt es Phaze aber trotzdem mangeln.
dann umgehend Schrott und es vergehen wertvolle Sekunden bis zum Zurücksetzen. Ärgerlich auch, dass der Einsatz eines Schildes oder das Abfeuern einer Waffe nicht funktioniert, wenn anderswo auf dem Bildschirm bereits ein Finger auf dem Touchscreen liegt. Wo ist das spannende Energie-Management, das den vorsichtigen Einsatz eines Turbos oder das gerade noch rechtzeitige Einbiegen in die Boxengasse fördert? Kurze Boosts, Schilde sowie Energiebündel bringen zwar etwas Abwechslung in die Rennen – mitreißende, dynamische Duelle an der Mach-Grenze gibt es in Phaze aber nie.

„Bug Racer“?

Und wer hält eigentlich an dem irren Glauben fest, das unpräzise Kippen des iHandhelds wäre ein sinnvoller Ersatz für klare Richtungseingaben? Man hat jedenfalls nie das Gefühl, man könne den rasanten Flitzer auch in engen Kurven haarscharf an der Bande entlang manövrieren, um die eigene Bestzeit zu schlagen. Wenigstens darf man die Sensibilität der Steuerung einstellen – was leider nicht für das Neigen nach vorn oder hinten gilt. Diese Neigung bestimmt immerhin die Geschwindigkeit des Fliegers. Doch zum einen lässt sich der geringe Toleranzbereich nicht anpassen und zum anderen wird man auf diesem Weg in eine bestimmte Sitzposition gezwungen. Zu allem Überfluss wird das ungemütliche Fluggefühl von einem wiederkehrenden Fehler untermauert: Die Steuerung spielt dann einfach verrückt, das Schiff dreht sich unabhängig von der Neigung des iPods immer im Kreis und nur ein Neustart bringt Abhilfe. Zumindest darf man das Rennen anschließend umgehend fortführen. Aber wer will das schon?

       

  1. ThePlake0815 hat geschrieben:Irgendwie mag' ich eure Ipod - tests...
    Ist in etwa, wie mit dem jährlichem Familientreffen: Keiner will den bösen Onkel neben sich sitzen haben, geschweige denn, als Begleitung mitnehmen, und wenn er dann da ist, tuscheln alle hinter seinem Rücken über Ihn... Aber Ihm macht dass nix aus, der kratzt sich kurz seinen ungepflegten Bart, wischt mit der Rückhand über die Nase und wischt selbiges an der Hose ab, bevor er die Braut mit seinem gelben Lachen küssen will... xD
    :lach:
    saxxon.de hat geschrieben:
    Denn obwohl Phaze seit zwei Tagen richtig flott über meinen TestPod flutscht, ist der ursprüngliche Funke inzwischen längst erlischt.
    "erloschen" muss es heißen ;)

    Bild

  2. Denn obwohl Phaze seit zwei Tagen richtig flott über meinen TestPod flutscht, ist der ursprüngliche Funke inzwischen längst erlischt.
    "erloschen" muss es heißen ;)

  3. Irgendwie mag' ich eure Ipod - tests...
    Ist in etwa, wie mit dem jährlichem Familientreffen: Keiner will den bösen Onkel neben sich sitzen haben, geschweige denn, als Begleitung mitnehmen, und wenn er dann da ist, tuscheln alle hinter seinem Rücken über Ihn... Aber Ihm macht dass nix aus, der kratzt sich kurz seinen ungepflegten Bart, wischt mit der Rückhand über die Nase und wischt selbiges an der Hose ab, bevor er die Braut mit seinem gelben Lachen küssen will... xD
    @ Test:
    Hätyte schlimmeres erwartet... aber dass man nicht mal 2 Tasten gleichzeitig drücken kann... * Kopfschüttel *

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