Veröffentlicht inTests

Phoenix Wright: Ace Attorney Trilogy (Adventure) – Nach wie vor sehr bizarr

Zack! Ein Peitschenknallen durchschneidet die hektische Musik. Das dramatische Rütteln der Joycons begleitet das Geräusch aufeinanderprallender Klingen. Auf dem Bildschirm verwandelt sich die Welt hinter einer grimmig drein blickenden Anime-Figur mit Stachelfrisur zu einem chaotischen Farbwirbel. Japanische Gerichtsverhandlungen sind anders. Ganz anders – zumindest in der Welt von Capcoms Justiz-Adventures, die jetzt noch einmal für Switch, PS4, Xbox One und PC umgesetzt wurden.

© Capcom / Capcom

Alte Fälle für neue Zielgruppen

Es ist immer wieder faszinierend, Neulinge an die altbekannte Ace-Attorney-Serie heranzuführen, die in Japan schon auf dem GameBoy Advance begann und hierzulande auf dem DS beliebt wurde. „Du hast mir da ein sehr schräges Spiel mitgegeben, Jan“ lautete z.B. Majas Einschätzung heute früh. Auch ich musste wieder herzhaft lachen, als ich mich ein weiteres Mal in die bizarre Welt des legendären Stachelkopfanwalts begab, dessen „Objection“ mittlerweile zum Meme geworden ist. Die Fälle sind hanebüchener als bei Barbara Salesch und der Humor nach wie vor derart bescheuert, dass man ihn einfach lieben muss!

Mal wurde das Mordopfer mit einer selbstgemachten Denker-Statue erschlagen, später wacht Verteidiger Phoenix Wright mit Filmriss im Gerichtssaal auf und muss sein Bestes geben – viel Stoff für zahlreiche Dialogrätsel in der Verhandlung und Ausflüge an die Tatorte mit Zeugenbefragungen sowie dem Sammeln von Indizien. Im Detail erklären werde ich die Spielmechaniken hier nicht, es handelt sich schließlich um die altbekannte iOS-Trilogie aus dem Jahr 2012, die für die aktuellen Systeme noch einmal aufgewärmt wurde. Werft am besten einen Blick auf unsere Tests der Originale (Teil 1, 2 und 3). Die in passabler Weise auf HD aufgeblasene Grafik ist also nicht neu: Sie bietet zwar ein saubereres, augenfreundlicheres Bild als die Oldies, lässt z.B. beim Publikum aber Details vermissen. Schade, dass die deutsche Lokalisierung der textlastigen Spiele erst im August nachgereicht werden soll.

Deutsch kommt erst später

[GUI_STATICIMAGE(setid=85687,id=92585791)]
Im Vergleich zu späteren Ablegern wie Spirit of Justice wirkt der aufgefrischte HD-Stil ein wenig detailarm und ungeschliffen. © 4P/Screenshot

Momentan muss man beim Geticker in den Textkästen und bei den kurzen Sprachschnipseln mit der englischen Fassung Vorlieb nehmen. Ein weiteres Versäumnis ist natürlich, dass es sich wieder nur um die ersten drei Serienteile handelt, trotz des im Vergleich zu iOS gestiegenen Preises auf mittlerweile 29,99 Euro. Auf die späteren Ableger rund um Apollo Justice, Miles Edgeworth oder das Crossover mit Gaststar Professor Layton muss man hier verzichten. Technisch haben wir auf keiner Plattform Probleme bemerkt. In der Switch-Version darf man je nach Vorliebe per Touch-Bedienung oder mit klassischer Knopfsteuerung spielen, um im Inventar, der Gerichtsakte und anderen Aspekten des Spiels herumzuschnüffeln.

  1. Astorek86 hat geschrieben: 10.04.2019 14:48 OK, Danke für den Hinweis mit dem Sprachpatch. Dann wird die Trilogy erst gekauft, wenn Deutsch als Sprache verfügbar ist^^...
    Patch mit deutscher Sprache ist mittlerweile vorhanden.

  2. Todesglubsch hat geschrieben: 09.04.2019 14:22 Wieso braucht man eigentlich vier Monate um eine bereits vorhandene Übersetzung reinzupatchen? Ich nehme ja nicht an, dass Capcom alles neu übersetzt, bzw. einsprechen lässt.
    Vermutlich weil man aus Lizenzgründen erstmal zig juristische Sachen abklappern muss, sowas geht in der Regel in Amerika massivst viel schneller als in anderen Ländern.
    Tolle Reihe auf jeden Fall, besonders den ersten Teil kann ich jedem nur empfehlen. Überraschenderweise hatte es sogar eine durchgehende Narrative, die einen bei Laune gehalten hat - meine Befürchtung war eher, dass es nur humoristisches "von Fall zu Fall springen" ist.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1