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Pix the Cat (Arcade-Action) – Chaos im Mandelbrot-Labyrinth

Kurz bevor sich Switch-Käufer in Bomberman-Kämpfe stürzen können, hat die Xbox One bereits ein ähnlich hektisches Labyrinth-Gemetzel im Programm. Pix the Cat heißt die Interpretation von Snake und Pac-Man, die auf Microsofts Konsole sieben neue Arenen hinzubekommen hat.

© Neko Entertainment / Neko Entertainment

Beschützer der watschelnden Entchenschar

Das Prinzip kennt vermutlich jeder aus Oldies wie Snake, Nibbles oder Chu Chu Rocket: Immer länger wird die Schlange, die hier aus einer Riesenschar putzig quakender Entchen besteht. Watscheln zu viele davon hinter dem Spieler durchs enge Labyrinth, läuft er Gefahr, dass der Platz zu knapp wird und es beim Kreuzen der Wege zu einer Kollision kommt. Das Malheur wird dann ähnlich charmant inszeniert wie der Rest des Spiels: Man merkt an allen Ecken und Enden, dass die französischen Spezialisten für quietschvergnügtes Arcade-Design Pastagames (z.B. Maestro! Jump in Music) und Neko Entertainment hinter dem Spiel stecken. Ihr erstes Abenteuer bestritt der sympathische Katzenheld übrigens in Arkedos Jump&Run Pixel!.

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Am linken Bildrand sieht man noch das größere Labyrinth aus dem der Spieler kam. Hat man alles abgeklappert, geht es weiter ins kleinere Exemplar rechts unten. © 4P/Screenshot

Ähnlich wie in den modernisierten „Dimensions“-Versionen von Pac-Man und Galaga wird der Hauptmodus mit Tempowechseln und wummernder Musik aufgepeppt. Je größer die Kombo beim Eiersammeln, desto schneller wird es – bis man irgendwann mit wahnwitziger Geschwindigkeit durch die Irrgärten düst. Eine willkommene Eigenheit sind die wie Mandelbrot-Fraktale verschachtelten Levels. Durch Portale schlüpft man in immer kleinere Areale, während die Kamera entsprechend heranzoomt. Wer geschickt reagiert, kann nahtlos und blitzschnell immer wieder zwischen „normalen“ und mikroskopisch kleinen Bereichen wechseln, wodurch man herumwuselnden Gegnern aus dem Weg geht und sich die stetig anwachsende Schlange geschickt um Ecken verlegen lässt. Das Ziel ist im Hauptmodus immer der Highscore – inklusive weltweiter Bestenlisten und herunterladbarer Geister – was sich trotz lustigen Grundprinzs schnell abnutzt und etwas monoton wird.

Geselliges Getümmel

Danach warten allerdings noch eine Reihe freischaltbarer Bonus-Modi auf den Spieler, in denen die Regeln variieren. Das „Labor“ dreht sich um Einzeller, die wie in Sokoban immer komplett bis zur nächsten Wand oder zum nächsten Hindernis ziehen, bevor es weitergeht: Ein schön ruhiger Ausgleich zur hektischen Highscorejagd, in dem man knifflige Puzzles mit verdienten Joker-Karten überspringen darf. Auch die Retro-Variante ist eine schöne Abwechslung. Dort ist man in engen Levels unterwegs, die im putzigen Schwarz/Weiß-Design früher Zeichentrickfilme gehalten sind.

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Im Multiplayer kann man gestarteten Rammattacken oft noch im letzten Moment ausweichen. © 4P/Screenshot

Am eingangs erwähnten Mehrspieler-Gemetzel dürfen leider keine Online-Gegner, sondern leider nur vier lokale Spieler teilnehmen. Auf der Xbox One stehen dafür acht neue exklusive Arenen zur Verfügung. Zunächst sind die ungewöhnlichen Regeln der Deathmatches schrecklich verwirrend, zumal sie zu knapp erklärt werden. Nach ein paar Runden versteht man aber, wie der Hase läuft – und dann setzt ein gewisses Suchtpotenzial ein. Normale Schüsse betäuben die Gegner nur, den Rest gibt man ihnen mit einer Rammattacke oder einer zielsuchenden Rakete. Ungewöhnlich ist auch, dass der gesammelte Entchenschweif als Treibstoff für den Ramm-Turbo dient. Oder dass man nach einem feindlichen Treffer als lahmes Viech über das Spielfeld hoppelt, welches sich noch rächen oder ein Unentschieden herausholen kann. Durch all diese Besonderheiten entfaltet sich ein angenehm eigenständiges Spielgefühl, während eingeengte Passagen und abgelenkte Raketen für hektische Duelle sorgen.

 

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