Wie ist es ein Gott zu sein? Welche Möglichkeiten bietet das Dasein als Allmächtiger und wie beugt sich das Universum dem eigenen Willen? Der Protagonist von Pneuma: Breath of Life ist sich zunächst sehr sicher, himmlischer Alleinherrscher der merkwürdig leeren Welt des Puzzle-Abenteuers zu sein. Völlig alleine mit sich und seinen Gedanken, kommentiert er diesen Umstand in einem nicht enden wollenden, pseudophilosophischen Redeschwall – der mir als Spieler schon nach wenigen Minuten unheimlich auf die Nerven geht.
Während der knapp zwei Stunden werde ich kübelweise mit Hausfrauenphilosophie überschüttet, die wirklich gar nichts mit der anspruchsvollen Selbstreflektion eines The Swapper oder der gedanklichen Tiefe von The
Talos Principle zu tun hat. Im Laufe des Abenteuers gibt der Protagonist stattdessen endlose Monologe über den Mittelpunkt des Universums, Gedankenkräfte, Einsamkeit und die eigenen Fähigkeiten zum Besten.
Das könnte, ähnlich wie beim atmosphärischen Weltraum-Trip von Facepalm Games, spannende Reflektionen über das Sein ermöglichen. Hier besteht die Gedankenwelt des Möchtegern-Gottes aber hauptsächlich aus unheimlich flachem und selbstreferenziellem Gelaber, das selbst einem durchschnittlichen berliner Gangsterrapper peinlich wäre. Auch eine späte Wendung rettet diese pseudo-intellektuelle Erzählung nicht mehr, denn zu diesem Zeitpunkt hat man die nervigen Kommentare längst ausgeblendet.
Mäßige Rätsel, durchschnittliche Kulisse
Doch auch abseits der egomanischen Labertasche bietet Pneuma bestenfalls durchschnittliche Rätselkost. Viele der Schalterrätsel und über Perspektive und Blickwinkel lösbaren Aufgaben sind zu simpel entworfen. Da müssen mal Bodenplatten in der richtigen, schnell ersichtlichen Reihenfolge aktiviert, mal Kacheln durch den richtigen Blickwinkel gefärbt werden. Von den knackigen Kopfnüssen eines The Talos Principle ist man hier meilenweit entfernt. Länger als fünf Minuten hängt man an keiner Aufgabe fest und die meisten Rätsel knackt man einfach im Vorbeigehen. Physik-Knobeleien? Sprungpassagen? Fehlanzeige!
Auch das simple Drehen von Plattformen, z.B. um einen gegenüberliegende Ausgang zu erreichen oder die
Anordnung von Farben um eine Tür zu öffnen erfordern selten echtes Gehirnschmalz. Dazu kommen ärgerliche Trial-and-Error-Elemente, die simples Ausprobieren mit den Rätselanordnungen erzwingen, weil es an versteckten Hinweisen oder Tipps mangelt. Warum hat man hier das endlose Gequatsche der Hauptfigur nicht einfach in das Rätseldesign integriert?
Selbst die auf der Unreal Engine 4 basierende Kulisse kann nicht gänzlich überzeugen. Zwar spielt die moderne Engine bei den Oberflächen und Strukturen der durchaus gelungenen, klassizistischen Level-Architektur ihre Stärken voll aus, die Umgebungen wirken aufgrund fehlender Bewegung aber merkwürdig unbelebt und steril. Auch das steife Gras und einige hässliche Clipping-Fehler und Texturnachlader beschädigen den zunächst äußerst stimmigen Gesamteindruck.
Video angespielt. 10 Minuten halte ich das Gelaber aber nicht aus.
Für Einzelkinder vielleicht interessant.
Danke 4p, ich dachte schon, ich wäre der einizige, dem dieses Pseudophilosophische Geschwabbel auf die Nerven geht, dass wahrscheinlich nie unterhaltsam gewesen wäre, aber gerade nach Perlen wie Portal, The Swapper und The Talos Principle einfach nur noch primitiv und aufgesetzt scheint. Und der Typ hört ja gar nicht auf. Es gibt keine Szene, in der man mal ungestört die Atmosphäre in sich aufsaugen kann.
Nervig hoch zehn. Das Spiel selber ist Rätsel Kost auf Grundschul Niveau und Grafik auf Sparflamme. Und dann ist der Preis auch noch absurd hoch. Eine Frechheit.
ist eher eine oculus rift demo mMn... da ich ein rift hab werde ichs mir bei Gelegenheit kaufen, aber 20€ ist noch viel zu teuer, vor allem weil das Spiel sehr kurz sein soll