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Pokémon Strahlender Diamant & Pokémon Leuchtende Perle (Rollenspiel) – Pokémon durch und durch

Es ist mal wieder an der Zeit für ein weiteres Pokémon-Remake. Es steht mit Pokémon Strahlender Diamant und Leuchtende Perle die vierte Spiele-Generation auf dem Plan, die ihr Debüt erstmals 2007 auf dem Nintendo DS feierte. Jetzt sind die Spiele visuell aufbereitet auch für Nintendo Switch erhältlich. Was wir bei unserer Rückkehr in die Sinnoh-Region erlebt haben, erfahrt ihr im Test.

© ILCA / The Pokémon Company International und Nintendo

Wie die Zeit vergeht

Über 15 Jahre ist es mittlerweile her, dass die vierte Pokémon-Generation mit Pokémon Diamant und Perl in Japan eingeläutet wurde. Im Jahr 2007 fand das Abenteuer dann auch seinen Weg nach Europa. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich mich als Fast-Teenager und meinem klobigen Nintendo DS erneut der Aufgabe gestellt habe, meinen Pokédex zu vervollständigen. Nun dürfen Neulinge und Veteranen dank Pokémon Strahlender Diamant und Leuchtende Perle in die Welt der Sinnoh-Region zurückkehren – in überarbeiteter Optik und für Nintendo Switch. Neu ist jedoch, dass nicht das Team von Game Freak hinter dem Remake steckt. Stattdessen wurde das eher unbekannte Studio ILCA für die Neuauflage beauftragt. Wirklich aufgefallen ist das allerdings nicht.

Am Grundgerüst des Originals wurde kaum etwas verändert. Alle bekannten Städte, Routen, Trainer und Aktivitäten sind da, wo sie auch schon vor 15 Jahren waren. Nach der Wahl eures Pokémon-Trainers startet ihr eure Reise in Zweiblattdorf. Hier lernt ihr euren Rivalen Barry und etwas später auch Professor Eibe kennen, der euch mit dem Sinnoh-Pokédex und dem Starter-Pokémon eurer Wahl versorgt, bevor ihr euch auf den Weg macht, um der nächste Champion der Region zu werden. Für langjährige Pokémon-Fans gibt es hier keine Überraschungen. Ihr levelt euer Team auf, sammelt alle acht Orden ein und stellt euch anschließend dem Kampf

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Chelast, Panflam oder Plinfa? Erneut stehen Starter-Pokémon der Typen Pflanze, Feuer und Wasser zur Auswahl. © 4P/Screenshot

gegen die „Top Vier“. Weil zwischen Original und Remake aber mehr als ein Jahrzehnt liegt und viele Teile der Geschichte vermutlich wieder vergessen wurden, ist eine erneute Erzählung kein Beinbruch. Viel mehr überfallt einem das schöne Gefühl von Nostalgie, wenn man sich doch wieder an eine Stelle aus alten Zeiten erinnert.

Neue Höhen und Tiefen

Visuell wurden die Remakes von Pokémon Diamant und Perl deutlich modernisiert. Zwar bleibt die Vogelperspektive aus dem Original bestehen, die Charaktere der Spielwelt werden nun aber im putzigen Chibi-Look präsentiert. Stellenweise erinnert dies an das Remake von The Legend of Zelda: Link’s Awakening, bei dem sich Nintendo für einen ähnlichen Grafikstil entschied. Besonders loben muss man die Wasser-Effekte von Strahlender Diamant und Leuchtende Perle, die das Team von ILCA fantastisch umgesetzt hat. Kommt es zu einem Pokémon-Kampf, bekommt ihr allerdings nicht mehr die neue Chibi-Optik zu sehen. Hier haben sich die Entwickler am aktuellen Hauptteil von Pokémon Schwert und Schild bedient und – bis auf minimale Änderungen – nahezu alles vom bestehenden Kampfsystem übernommen. Im Gesamtbild machen die Remakes somit einen richtig gelungenen Eindruck. Einbrüche der Bildrate hat es bei meinem Durchlauf nicht gegeben – etwas womit vorherige Pokémon-Spiele für Nintendo Switch immer wieder zu kämpfen hatten.

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In den Kämpfen setzt man auf die Darstellung, die Fans aus Pokémon Schild und Schwert kennen. © 4P/Screenshot

Wie bereits erwähnt, sind die beiden Neuauflagen im Kern mit ihren früheren Originalen inhaltlich identisch. Ein paar Verbesserungen und Innovationen haben die Entwickler am Ende aber doch in Pokémon Strahlender Diamant und Leuchtende Perle untergebracht. Dazu gehören beispielsweise die neuen Untergrundhöhlen, die ihr schon früh im Spiel betreten könnt. Im Vergleich zur Vorlage wurde dieser Bereich massiv erweitert und ist nun sogar fast so groß wie die Spielwelt von Sinnoh selbst. Trainer können hier aber nicht nur nach Schätzen graben oder Pokémon-Fosilien entdecken. Die Untergrundhöhlen bieten auch mehrere unterschiedlichen Biome an, in denen spezielle Pokémon leben, die ihr teilweise nur dort findet. Gleichzeitig bieten sich die Höhlen auch als optimaler Ort an, wenn ihr das Level eurer Pokémon erhöhen wollt. Die Stufen der Gegner sind hier abhängig von eurem aktuellen Spielfortschritt. Gerade für das Endgame ist das vorteilhaft. Vorher werdet ihr die Höhlen wahrscheinlich nur besuchen, wenn ihr euren Pokédex schnell füllen oder euer Team mit anderen Pokémon verstärken wollt. Wirklich leveln müsst ihr eure Pokémon – bei einem normalen Durchlauf – nämlich nicht, um zum Sinnoh-Champion gekrönt zu werden.




  1. Ich bin jetzt direkt vor der Top 4 und empfinde das Spiel als solide. Es stimmt schon, zu Beginn kickt erstmal die Nostalgie rein, danach wird es leider schnell langweilig. Für mich taugt es ganz gut zum nebenher spielen, aber als aktive Beschäftigung mit vollem Fokus drauf nicht unbedingt. Wie immer viel ungenutztes Potantial.

  2. Schwierigkeitsgrad spielt für mich ehrlich gesagt keine große Rolle. Mir reicht hier nur leider die Qualität der Umsetzung nicht um schlussendlich zuzugreifen. Ich habe keine Probleme mit dem vielbesprochenen Chibi Look, aber die Umsetzung dessen ist für mich einfach ein Unding. Wir haben auf der Switch schon "Links Awakening" als Top-down Game gesehen, das in einer ganz anderen Liga spielt. Selbst innerhalb der Pokemon Reihe gibt es die "Let's go" Spiele, die ihrerseits auch deutlich besser aussehen. Ich verstehe nicht warum man diese Qualität nicht mindestens wieder erreicht. Warum müssen die Spiele auf der Switch jetzt mit jeder Iteration hässlicher werden?
    Immer wieder wenn ich aktuelle Pokemon Spiele sehe, gibt es diese Momente in denen ich mich frage wie das nur geschehen konnte. Ich denke dabei auch an das "Legends" Spiel, das uns angeblich Ende Januar schon erwartet. Ich frage mich einfach warum man sich, an der Stelle der Pokemon Company bei einem Spiel, das so viel Geld bewegt, nicht die Kompetenz in die Entwicklung holt, um diese Spiele mal gescheit zu machen. Es will mir einfach nicht in den Kopf gehen.
    Das hier ist zwar sehr wahr...

    wilko1989 hat geschrieben: 03.12.2021 15:23 Man muss sich nichts vormachen... Pokemon steht auf einem extrem soliden Fundament.
    ...aber wenn man nicht gerade Pokemon Superfan ist, der alle Spiele schon gespielt hat und jetzt einfach den neuesten Release haben muss, dann kann man auf der Switch für mein Gefühl besser zu einem anderen Pokemon Spiel greifen.
    Ich werde sicherlich auf der Switch noch ein Pokemon Spiel kaufen. Bisher habe ich noch keins, aber ich gehe nach dem aktuellen Stand der Dinge ganz schwer davon aus, dass es bei mir dann eher "Schild" wird. Ich hatte ein bisschen gehofft dass "Diamant" es bei mir werden könnte, aber nachdem ich jetzt alles dazu gesehen habe, sehe ich mich kein Geld für das Spiel ausgeben.

  3. wilko1989 hat geschrieben: 03.12.2021 15:23 Man muss sich nichts vormachen... Pokemon steht auf einem extrem soliden Fundament.
    Solange man durch die Gegend ziehen, Orden erhalten und Pokemon sammeln kann, machen die Spiele halt immer irgendwie Spaß.
    Trotzdem sind die Spiele ein Paradebeispiel von "ungenutzem Potenzial". Das ist verdammt Schade.
    Ich hab nichts gegen die Chibi Grafik. Aber der EP-Teiler macht die Levelkurve auf jeden Fall völlig kaputt.
    Bis zur zweiten Arena ging es noch bei mir. Aber danach gerät das "überleveln" der eigenen Pokemon völlig außer Kontrolle (zumindest wenn man gründlich spielt und die gegnerischen Trainer besiegt).
    Schön und gut, dass die Top Vier und das Endgame dann wieder vordernder sind... aber wenn der Weg dahin ein einziger Spaziergang ist, dann ist das einfach nur noch Schade. Anspruch ist beinahe nicht mehr vorhanden.
    Der Grund wieso ich seitdem ich 7-10 war kein pokemon mehr angefasst habe.
    Mit 7 macht das tierisch Laune.
    Mit 12 und gar später ist der Schwierigkeitsgrad nur noch ein Lacher.
    Schade das sie keinen hardmode bringen.
    Durch die ganzen Elementar Nach/Vorteile ist das Spiel eigentlich interessant.

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