Unfähig und stinkfaul?
Warum kommen unsere Ordnungshüter eigentlich nicht, wenn man sie ruft? Geht man nach den Klischees einschlägiger Fernsehserien, dann ist klar: Die bundesrepublikanischen Bullen sind derart faul, dass sie schlicht keinen Bock haben. Sie trinken lieber Kaffee oder wahlweise Tee, statt sich mal zu bequemen, am Ort des Geschehens aufzukreuzen. Von echter Arbeit versuchen sie sich möglichst fern zu halten, um auch pünktlich Feierabend zu haben. Alles Langweilige wird gern auf niedere Dienstränge verteilt. In den Vorabend-Fernsehrevieren werkeln meist nur weibliche Beamte, die gleich die ganze Drecksarbeit mit übernehmen.
Bei der virtuellen Polizei sind allerdings andere Gründe dafür verantwortlich, dass niemand tut wie ihm geheißen. Beim ersten Teil war es vor allem die miese Wegfindung, die einem einen Strich durch die Rechnung machte, was jetzt etwas verbessert wurde. Die Beamten bewegen sich zumindest, wenn man es ihnen befiehlt. Zu Fuß auf Streife wählen sie zwar immer noch seltsame Umwege, aber immerhin finden sie mit dem Auto die Straße. Allerdings ist die Bedienung weiterhin umständlich, da ein Wagen stets vollbesetzt sein muss, um sich zu bewegen. Wenn sich die lieben Kollegen also mal wieder nicht rühren, ist nicht deren Faulheit verantwortlich, sondern die Schlampigkeit der Programmierer.
Viel ermüdender Alltag
Was kann man in ihrem virtuellen Staat tun? Um für ein kleines Ordnungsparadies zu sorgen, kann man seine Leute nicht nur auf Streife schicken, sondern auch harmlose Passanten kontrollieren oder Verkehrssünder verfolgen, wie man es schon aus Teil 1 kennt. All Schaltjahr ertönt mal der Notruf, der einen daran erinnert, dass man ja bei der Polizei ist. Dann heißt es, auszurücken zur Jagd auf Verbrecher, die die Pixelstadt unsicher machen. Man schickt einfach ein paar Kräfte zum Tatort, wo eventuell Täter verhaftet werden und schon ist z.B. der Raub geklärt – ein Kinderspiel im Vergleich zur authentischen Ermittlung. Das ist auf lange Sicht alles andere als abwechslungsreich, weil es trotz verstellbarer Verbrechensrate kaum Herausforderungen bietet.
Neu ist am Polizeialltag verdammt wenig, wenn man mal davon absieht, dass es ein paar neue Geräte gibt. Die grünen Männchen dürfen jetzt auch Blitzer und Überwachungskameras aufstellen, was aber kaum frische Impulse für den Spielspaß liefert. Die Kameras sucht man auf der Karte meist vergebens, denn sie sind trotz eigener Anzeige nicht auszumachen. Außerdem gibt es nur eine Kampagne, bei der man in einem Tutorial gleich alle Einsätze kennen lernt, um sie irgendwann selbst zu machen. Beim Neustart muss man aber immer wieder die Einführung durchspielen, was nervt. Zudem existiert weder ein freier Modus noch ein Multiplayer – umfangreich ist anders.
Realistischer, als die Polizei erlaubt?
Von den versprochenen Neuerungen ist letztlich kaum was zu merken. So wurde etwa eine verbesserte Grafik versprochen, die endlich den Eindruck eines ewigen Billigspiels vergessen machen soll. Es blieb aber bei der Ankündigung, da die isometrische Sicht, die nun auf der Verpackung angepriesen wird, schlicht nicht zeitgemäß ist. Alles sieht immer noch viel zu pixelig aus und man kann nicht hinter die Hochhäuser schauen. Angesichts der miesen Kulisse ist es auch eher peinlich, vom realistischeren Straßenverkehr zu sprechen, wie es auf der Verpackung der Fall ist.
Was nützt es da schon, wenn es endlich ein Kriminallabor gibt, das eher ein CSI für Arme darstellt? Hier kann man das Geld endlich mal ausgeben, das man in den Missionen verdient. Das Ganze soll so funktionieren, dass man sauteure Ausrüstung kauft, die einen dann schneller ermitteln lässt. Leider ist davon wenig zu merken, auch wenn man den Schrank voll hat. Das ist nur ein Beispiel für Dinge in Police 2, die zwar auf den ersten Blick interessant klingen, aber dann nicht funktionieren. So werden auch die einzelnen Beamte im Lauf der Zeit immer besser, was sie schneller ermitteln lässt. Allerdings ist das recht egal, da man auch mit einer unerfahrenen Truppe die Fälle löst. Obwohl die Polizisten Namen haben und es auch Frauen gibt, wachsen sie einem trotzdem nicht ans Herz, weil sie einfach anonym und austauschbar bleiben.
Aber mal ganz ehrlich: Wer kauft denn solche Spiele überhaupt xD
Dass sich solche Spiele überhaupt gewinnbringend herstellen lassen ist mir bis heute ein Rätsel. Vor allem was es inzwischen alles für Schei** gibt. Skiregionsimulator, Baumaschinensimulator, Holzfällersimulator, Müllabfuhrsimulator, Weinanbausimulator...und und und
Die kosten doch auch alle Geld um das zu entwickeln (ok is immer das selbe, nur andere modelle), zu vermarkten, die dvds herzustellen und zu verpacken, transportkosten...dass sowas dann trotzdem noch gewinn einbringen kann.....oO
Kennt ihr das wenn man dem Titel des Spiels schon die schlechte Wertung ansieht?;D
Tja... Nur schade das dieser Firma niemand das Handwerk legen kann... Echt schade das man den Name "Simulation" mit so einer Scheiße in den Dreck zieht.