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Port Royale 2 (Taktik & Strategie) – Port Royale 2

Wer erinnert sich noch an Port Royale? Genau: die bugverseuchte Wirtschaftssimulation! Zwei Jahre sind vergangen und Ascaron möchte im zweiten Anlauf alles besser machen. Ob es den Entwicklern diesmal gelungen ist, die Wirtschaftssimulation spielbar auf die heimischen PC-Monitore zu zaubern, und was wirklich neu ist, erfahrt ihr im Test!

© Ascaron / Take 2

In den Seeschlachten kommt es sporadisch zu Fechtduellen mit den gegnerischen Kapitänen. Diese Duelle sind als launige Mini-Games ins Kampfkonzept eingebunden. Der Gewinner eines solchen Fechtkampfes ist sofort der Sieger im gesamten Gefecht und bekommt die ganze feindliche Flotte als Belohnung. Diese Intermezzi bereichern das komplexe Handelsspiel um einen Schuss Action und Geschicklichkeit.

Die Stadtansicht ist übersichtlich und informativ.

Sehr viel Abwechslung

Port Royale 2 bietet neben dem großen Handelssystem und dem im direkten Vergleich eher selten auftretenden Seeschlachten noch zahlreiche weitere Herausforderungen, die das Spielerlebnis deutlich individueller gestalten: So könnt ihr euch beim Glücksspiel betätigen oder selbst in den Städten eigene Produktionsanlagen in die Höhe ziehen – natürlich abgestimmt auf die schon produzierten Ressourcen. Auch hier lässt sich wieder einekomfortable Automatisierung aktivieren.

Wollt ihr noch mehr Abwechslung? Dann könnt ihr in den Kneipen, von den Gouverneuren oder direkt vom Vize-König kleine Missionen annehmen. Mal rettet ihr Schiffsbrüchige, sucht Schätze, geht auf Kopfgeldjagd oder nehmt Personentransporte vor. Als Belohnung winken meist Geld oder Schiffe; ganz selten dürft ihr euch über ein Stück Land freuen.

Besonders in der Nahansicht überzeugen die Schiffe nicht gerade mit toller Optik.

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Landgang ohne Tiefgang

Manchmal sollt ihr ganze Städte für eine der Nationen annektieren. Folglich schippert ihr mit einem Schiff zum Zielort, ballert die Verteidigungstürme kaputt und landet mit den Fußtruppen. Sensationelle zwei verschiedene Truppentypen dürft ihr im Landeinsatz der Marke „Echtzeit-Strategie light lite“ befehligen und zum Sieg klicken. Meistens führt ein Massenangriff zum ersehnten Erfolg – taktischer Anspruch ist bei den Invasionen nicht nötig.

Allerdings solltet ihr beachten, dass ein Angriff auf eine Stadt gewisse diplomatische Konsequenzen nach sich zieht: Wenn ihr beispielsweise eine spanische Siedlung angreift, seid ihr anschießend ein beliebtes Angriffsziel für die gesamte Kriegsflotte und dürft nicht mehr in spanische Häfen einlaufen. Die gleiche Ungnade blüht euch, wenn ihr andauernd unschuldige Handelskonvois auf´s Korn nehmt.

Nette Details und ein hoher Wuselfaktor zeichnen die Stadt-Grafik aus.
Epische Kampagne? Fehlanzeige!

Je erfolgreicher ihr im Handel seid, und je mehr Einsätze ihr erfolgreich erfüllt, desto weiter steigt ihr im Rangsystem auf. Ab Rang 5 dürft ihr in den Gouverneurshäusern die hübsche Tochter des Regenten anbaggern, die euch mit ein bisschen Glück über profitable Routen informiert oder sonstige hilfreiche Tipps gibt. Irgendwann im späteren Spielverlauf könnt ihr der schnittigen Frau sogar den Hof machen. Aber dieser Endlosmodus ist der Kern des gesamten Spiels. Ansonsten stehen euch magere vier Szenarien zur Verfügung, bei denen ihr bestimmte Aufgaben erfüllen sollt. So müsst ihr beispielsweise das Piraten-Loch Tortuga in eine blühende Wirtschaftsmetropole verwandeln oder Jagd auf den berüchtigten Piraten Blackbeard machen. Bis auf vier Tutorials war es das an Spielmodi! Eine zusammenhängende Kampagne mit fortlaufender Story gibt es nicht.