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Pro Evolution Soccer 2015 (Sport) – Wackliges Comeback

Egal ob Eishockey, Basketball oder Fußball – Sportspiele haben es dieses Jahr schwer bei uns. Das liegt auch daran, dass sich nur wenige wirklich so entwickeln, dass sie wie NBA 2K frische Faszination zum Vollpreis entfachen. FIFA 15 hat uns z.B. hinsichtlich der Regie in der Karriere total enttäuscht. Deshalb gab es zum ersten Mal seit Jahren kein Gold für den lizenzierten Kick. Eigentlich ein guter Zeitpunkt für Konami, um mit Pro Evolution Soccer 2015 aufzuholen. Ob das Comeback gelingt, verrät der Test.

© Konami / Konami

Die neue Balance

Wirkten die letzten Fußballspiele noch wie Pingpong, weil die Tempowechsel zu abrupt stattfanden, sorgt Konami jetzt für eine deutlich bessere Balance. Einerseits kann man recht geradlinig in die Offensive spielen, aber andererseits muss man sich die optimalen Momente taktisch besser erarbeiten als in FIFA 15. Aber es ist nicht alles optimal: Man wird angesichts der chirurgischen Pässe auch manchmal das Gefühl nicht los, dass da elf Mal ein Toni Kroos auf dem Platz steht, der nahezu alle Bälle sehr sicher an den Mann bringt; selbst mit der Zweitlig-Mannschaft kann man so brillieren. Hier hätte sich die Ausdauer vielleicht noch früher auf die Werte auswirken müssen.

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Die einzigen Bundesliga-Clubs: Bayern, Leverkusen und Schalke. Da kann man mit dem Editor Abhilfe schaffen…(PC). © 4P/Screenshot

Zwar kann man das mit dem Runterschrauben der Pass-Unterstützung etwas abmildern, aber die Unterschiede zwischen einem Weltklassemann im Mittelfeld und einem No-Name-Verteidiger sind gerade bei den Pässen kaum zu spüren. Auch optisch spektakuläre Dribblings wie der „Regenbogenschnipser“ gelingen hier fast jedem Spieler und nicht nur Ibrahimovic & Co, zumal man sie sehr leicht und fast todsicher einleiten kann. Schade! Zu spüren sind die Unterschiede dafür bei einfachen Bewegungen und auch Dribblings der Top-Stars wie Robben, Messi und natürlich Ronaldo. Wenn man sie steuert, zeigen sie ihre charakteristischen Manöver und sind sehr gut wiederzuerkennen.

Taktik zwischen Ballbesitz und Pressing

Taktisch bietet PES 2015 ein Füllhorn an Möglichkeiten zwischen 5-3-2 und 4-3-2-1. Man kann sein Umschalt- und Pressingspiel sowie das Laufverhalten sehr gut im Vorfeld einstellen. Sowohl für Situationen in der Offensive als auch Defensive lassen sich viele Teamanweisungen festlegen: Ballbesitz oder Konter als Offensivstil, kurzer oder langer Pass als Aufbaustil, weite oder mittige Angriffsbereiche sowie konservatives oder flexibles Stellungsspiel.

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Vor allem die taktischen Finessen haben es in sich: Man kann auch auf Knopfdruck die Abseitsfalle auslösen… (PS4). © 4P/Screenshot

Und für die Defensive gibt es sogar sechs Bereiche: Man kann die Anzahl der Verteidiger festlegen, die Kompaktheit und die Abwehrreihe in jeweils zehn (!) Stufen, defensives oder aggressives Pressing sowie nahe und ferne Kontrollbereiche zusätzlich zum allgemeinen Stil wie „Eng stehen“ einstellen. Schade nur, dass die passive Gegner-KI davon so selten Gebrauch macht!

PES hat auch im Spiel selbst einige tolle taktische Finessen im Angebot. Dazu gehört die Abseitsfalle auf Knopfdruck oder das direkte Verschieben der Viererkette im Match. Und zu einem großen Teil wirkt das Laufverhalten der Profis auch so wie man es taktisch vorgibt. Mit einer für die Spieldynamik ärgerlichen Ausnahme: Selbst wenn ich auf Konter spiele, spurtet ein Flügelflitzer manchmal nicht von alleine die Linie lang, wenn mein Mittelfeldstratege in seine Nähe kommt – hier fehlen offensive Automatismen. Man muss also sehr oft über die manuelle Laufanweisung (L1 plus rechter Stick) dafür sorgen, dass der Vordermann auch tatsächlich in den freien Raum rennt – was dann auch gut funktioniert.

HSV, VFB, BVB?


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Die Team-Chemie spielt in myClub eine wichtige Rolle (PC). © 4P/Screenshot

Da mit dem FC Bayern München, Schalke 04 und Leverkusen nur drei Bundesliga-Vereine dabei sind, greifen viele Fans gerne zum Editor. Zwar kann man sich theoretisch aus einem Fundus an Nationalspielern bedienen, die man dann per Transfer in sein Team überträgt, aber da gibt es schon empfindliche Abstriche. Wer den BVB mit Aubameyang, Mhkitaryan, Kagawa, Gündogan oder Sahin füllen will, wird sie nicht finden – Gabun und Armenien sind gar nicht als Mannschaften dabei, Japan hat Shinji nicht im Kader, bei den Türken fehlt Sahin und bei uns Gündogan.

Dann kann man zum Editor greifen, um diese Spieler zu erstellen, wobei man auch Vorbilder als Basismodell wählen kann. Da man neben Körper inklusive Gewicht und Definierung auch Gesicht, Bewegungsarten und Fähigkeiten anpassen kann, lassen sich sehr gute Klone bilden. Schließlich darf man auch Trikots in zig Varianten anpassen und eines der zwölf Stadien umbenennen. Schade ist nur, dass man mit seinem HSV, VFB oder BVB dann lediglich offline loslegen kann. Bisher ist es mir zumindest auf PlayStation 4 nicht gelungen, die Schwarzgelben online auflaufen zu lassen. Selbst wenn ich den Kader um alle selbst erstellten Profis streiche nicht.



  1. Bitte?
    Die KI kann bei '15 überhaupt nichts. Und was der mit seinen Billigspielern kann, kannst du auch.
    Ich empfinde die KI als viel zu harmlos, bauen überhaupt keinen Druck auf, nutzen Fehler nicht aus ...
    PES macht mir dieses Jahr nur gegen menschliche Gegner Spaß, aber dafür umso mehr. Früher war die KI wesentlich stärker.

  2. spiele meistens offline die meisterliga und was sich konami dort in punkto schwierigkeitsgrad geleistet hat spottet echt jeder beschreibung. in pokalendspielen schlägt dich schon auf "fortgeschritten" jede gurkentruppe. die kommen 2mal an den ball und machen 2 tore. dabei spielt es keine rolle ob der schütze 15 oder 25m vom eigenen kasten entfernt ist. eben erlebt, das fortuna düsseldorfs mittelstürmer, gesamtstärke 72, meinen 88er innenverteidiger 3m vorm strafraum einfach stehen lässt und dann aus dem stand! den ball mal so eben ins dreiangel zirkelt. also dieser teil hat mit realismus mal so gar nix mehr am hut.

  3. Insgesamt empfinde ich es als erbärmlich was sowohl EA mit Fifa, das jedes Jahr Millionen generiert, als auch Konami mit PES da seit Jahren abliefern, dieses Jahr besonders wo es selbst am PC ein genial aussehendes, sich echt nach Next-Gen anfühlendes im Gesamtpaket einfach bestes Sportspiel aller Zeiten - NBA 2k15 - gibt, und das in einer Sportart, die weltweit deutlich weniger Fans haben dürfte als Fußball.
    Ja Fifa 15 hat nette Grafik, gegen NBA 2k15 stinkt sie dennoch besonders im Detail ab. Kein Wunder wenn mein bei weitem nicht mehr high-end-PC meist über 100fps schafft. Bei PES 2015 hab ich mich nach Anspielen der Demo erstmal ins Jahr 2005 zurückversetzt gefühlt, absolut erbärmliche grafische Präsentation und ein Sound wie aus einem Volksempfänger. Grauenvoll.
    Nach langem Anspielen beider Demos habe ich mich letztlich doch für PES 2015, das ich für ca. 20€ kaufen konnte, entschieden. Da es sich IMO auf dem Platz tatsächlich besser anfühlt und man am PC den Lizenzmangel durch die Fanpatches wenigstens etwas ausgleichen kann. Letztlich spiele ich in Fußballspielen eh meist nur Freundschaftsspiele oder mal eine eigene Saison durch, von einem genial motivierenden Modus wie MyPlayer in NBA 2k ist man leider Lichtjahre entfernt im emotionsgeladenen Fußballgenre.
    Und auf dem viel zitierten Platz gefällt mir PES das erste Mal seit PES 6 und Fifa 13 tatsächlich wieder richtig gut. Mit dem komischen Speedball bei Fifa 15 kann ich mich nicht anfreunden, IMO ein totaler Rückschritt. Zudem ist die Ballphysik bei PES nach wie vor viel nachvollziehbarer, bei Fifa habe ich nach wie vor das Gefühl mit einem schweren Handball zu spielen.
    Insgesamt wie gesagt bin ich von beiden enttäuscht, besonders dass EA mit dem Millionenbudget kein besseres Spiel hinkriegt ist einfach lächerlich. Die Amazonrezensionen von durchschnittlich zwei Sternen sprechen Bände, auch da schneidet PES etwas besser ab, auch wenn am Ende doch alle wieder Fifa kaufen und im Ultimate Team zu den 60€...

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