Gewohnte Klasse
Weshalb konnte sich die PES-Serie von Konami über Jahre hinweg in die Herzen der Fans spielen? Angefangen von exzellenter Ballphysik über eine ausgeklügelte KI bis hin zu einer beispielhaften Dynamik haben die Japaner
immer wieder geschafft, sich von Jahr zu Jahr näher an das echte Fußball-Gefühl heranzutasten – mit dem vorläufigen Höhepunkt PES 5. Und auch wenn die PSP-Kicker mit leichten Einschränkungen fertig werden müssen, wurde das Gameplay nahtlos ins Miniformat übertragen. Dramatik, Spannung, Fußball pur – genau wie auf den Stationärsystemen.
Wegrationalisierte Liga
Allerdings gibt es einige kleine Punkte, die den sicher geglaubten Platin-Award nach und nach zu Gold abschwächten: Darunter fallen nicht einmal die Spielkommentare, die der Schere zum Opfer gefallen sind. Auch die leicht verminderte und damit auf PSP-Niveau reduzierte Anzahl der Polygone hat keinen Anteil daran, denn die Animationen der Spieler sind immer noch hervorragend.
Aber dass mit dem Meisterliga-Modus ein Hauptmotivator für PS2-Fans gekippt wurde, ist extrem bedauerlich. Denn so sehr die Stärken der KI in den verschiedenen Standard-Ligen zur Geltung kommen und euch fordern, vermisst man doch die Möglichkeit, sich eine eigene Mannschaft zu machen, mit ihr zu wachsen und sich mit ihr nach oben zu kämpfen.
Zwar kann man editierte Daten zwischen PSP und PS2 verschieben, doch wie viel mehr Bindung hätte man mit einem Meisterliga-Modus schaffen können, den man stationär beginnt, dann mobil weiter führt, bevor man wieder zur PS2 zurück kehrt?PES 5 sieht klasse aus, verzichtet aber auf den kultigen Meisterliga-Modus.
Außerdem krankt die Steuerung an leichten Defiziten, denn obwohl im Wesentlichen alle Möglichkeiten der großen Brüder angeboten werden, schafft es der kleine Analog-Stick der PSP nicht komplett, das Gefühl von totaler Kontrolle zu suggerieren.