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Professor Layton und die verlorene Zukunft (Adventure) – Professor Layton und die verlorene Zukunft

Der industrielle Fortschritt hat London fest im Griff: Überall zischt der Dampf aus den Kesseln, monströse Zahnräder drehen sich zwischen beschaulichen Hausfassaden. Am Horizont taucht der Smog die futuristisch geformten Dächer in einen grünlich-grauen Schleier. Nicht nur ich wundere mich über die Kulisse im Steampunk-Design: Auch Professor Layton und sein junger Assistent Luke reiben sich verwundert die Augen. Ist das wirklich noch ihre beschauliche Heimatstadt? In seinem dritten Rätsel-Abenteuer ist das sympathische Duo versehentlich in ein Zeitportal gestolpert und ermittelt im um zehn Jahre gealterten London. Wir haben die bereits erhältliche US-Version unter die Lupe genommen, am 22. Oktober erscheint das Spiel hierzulande.

© Level-5 / Nintendo

Kopfnuss gefällig?

Nach einem kurzen Gespräch geht es meist ans Eingemachte: Beinah jeder Gesprächspartner im Spiel hält mindestens ein Rätsel bereit. Die Aufgaben sind inhaltlich leider nur lose mit der Story verknüpft. Oft benötigen die Einwohner Hilfe beim Reparieren einer Maschine, beim Lösen einer Rechenaufgabe oder aber sie wollen schlicht und einfach überprüfen, ob tatsächlich der für seine Cleverness berühmte Professor vor ihnen steht.

Die Rätsel wurden nur lose mit der Story verknüpft.

Die vom Bestseller-Autor Akira Tago zusammen gestellten Aufgaben fallen erfreulich abwechslungsreich aus: Sie reichen von Schiebe-Puzzles über mathematische Gleichungen bis hin zu Logik-Rätseln. Manchmal ist es auch nötig, den Text aufmerksam zu lesen oder gar die Fragestellung zu hinterfragen. In einem Stadtteil mit einem Krankenhaus z.B. gibt es die meisten Verletzten nicht an einer dicht befahrenen Kreuzung, sondern im Hospital. Bei einer anderen Herausforderung genügt schon ein einziges Streichholz, um einen 100 Meter langen Weg in eine Strecke zu verwandeln, welche nur ein Tausendstel so lang ist. Nachdem man das richtige Hölzchen vom Tisch genommen hat, verwandelt sich eine der Nullen in den Buchstaben C und schon wird aus „100M“ ganz flott „10CM“.

Frustfreies Knobeln

Wer partout nicht auf die Lösung kommt, braucht den Kopf nicht in den Sand zu stecken. An charakteristischen Punkten liegen Hinweismünzen versteckt, welche sich durch einfaches Antippen einsammeln lassen. Die Währung lässt sich wärend einer Aufgabe gegen mehrere Tipps eintauschen – jeder davon kostet ein Geldstück. Der letzte Hinweis erleichtert das Konto sogar um zwei Geldstücke, verrät im Gegenzug aber beinahe die komplette Lösung. Wer die Umgebung ab und zu ein wenig mit dem Stylus absucht, sollte also kaum Frustmomente erleben. Auch eine falsche Antwort ist kein Beinbruch, denn man darf es sofort noch einmal versuchen. Mit jedem Fehlversuch bringt die richtige Lösung allerdings weniger „Pikarat“ ein. Je mehr dieser Punkte es zu verdienen gibt, desto höher fällt auch der Schwierigkeitsgrad aus.

Die übrigen Kniffe aus dem Vorgänger sind ebenfalls wieder dabei und machen das Rätseln sehr komfortabel: Das Notizblatt ist besonders dann praktisch, wenn es Tetris-ähnliche Steine, Autos und andere Dinge zu verschieben gibt. Die durchsichtige Folie liegt direkt über dem Rätsel-Bildschirm, wodurch ich komplette Lösungswege vorzeichne und mit Hilfe des Radiergummis weiter verfeinere. Habe ich eines der optionalen Rätsel verpasst, darf ich es später in einem speziellen Raum angehen – für manche Exemplare muss ich allerdings an einen speziellen Ort zurückkehren.

Üppiges Gesamtpaket

Wem die üppige Zahl von über 165 Kopfnüssen nicht genug ist, darf sich wieder wöchentlich einige Bonus-Exemplare aus dem Netz herunterladen. Außerdem werden die Standard-Puzzles von Minispielen aufgelockert: In einem davon missbrauche ich einen zugeflogenen Papagei als Lasttier. Mit einem Pilz beladen fliegt er z.B. von einem gespannten Seil zum nächsten; die Strippen katapultieren ihn je nach Winkel näher ans Ziel oder in den Abgrund. Die Disziplin erinnert ein wenig an Crazy Machines oder die DS-Version von Rabbids Go Home. Das Modellauto-Rennen funktioniert ähnlich – wird allerdings aus der Vogelperspektive betrachtet. Hier müssen Richtungspfeile auf dem Kurs platziert werden, damit der Wagen sicher über Straßen und Brücken ins Ziel tuckert. Außerdem darf eine Bildergeschichte mit im Spiel erworbenen Stickern vervollständigt werden. 

  1. Wie immer genial und schon lange vorbestellt. :)
    Toll auch das Level-5 sich die Mühe macht alles zu lokalisieren, nur so kann man auf Dauer erfolgreich sein.

  2. Sowas ähnliches wie Prof Layton habe ich mir seit ich als Kind so ein Spiel bei einem Freund auf seinen 368 PC gesehen hatte gewünscht. Das andere Spiel hieß irgendwas mit Dr. Brain oder so ähnlich und man musste von Raum zu Raum verschiedene Rätsel lösen.

  3. ^^ Das ist natürlich richtig.
    Man hätte genauso die xte Rätselsammlung draus machen können, aber das konzept ist hier eben etwas anders und macht doch den Großteil des Charmes aus. Auch wenn mehr Rätsel mit direktem Storybezug sicher nicht schaden könnten.

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