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Psi-Ops: The Mindgate Conspiracy (Action-Adventure) – Psi-Ops: The Mindgate Conspiracy

Telekinese? Gedankenkontrolle? Das gab´s doch schon in Second Sight! Richtig. Sowohl Codemasters als auch Midways Psi-Ops: The Mindgate Conspiracy setzen auf den Mix von übersinnlichen Fähigkeiten und herkömmlicher Baller-Action. Im Test klären wir, was der Action-Kracher von Midway –der in den USA übrigens vor Second Sight erhältlich war- auf dem Kasten hat.

© Midway / Konami

Nach dem Abspann allerdings sinkt die Motivation sehr stark. Ein paar freispielbare Bonus-Level sind alles, was zum nochmaligen Spielen reizt. Denn so nett die Idee eines Kooperativ-Modus ist, in dem einer Nick und seine Waffen steuert, während der andere die volle Kontrolle über seine PSI-Fähigkeiten hat, ersetzt sie keinesfalls die vollkommen außen vor gelassenen Möglichkeiten von Deathmatch-Duellen oder Ähnlichem.

Für Profis: das Kisten-Surfen kann die ohnehin nicht übermäßig intelligent agierenden Gegner vor gewaltige Probleme stellen.
Rundum-Glücklich-Paket

So sehr sich Psi-Ops und Second Sight spielerisch auch ähneln – grafisch könnten sie nicht unterschiedlicher sein. Bei Free Radical herrschten sterile Laborräume sowie pastellige Farben. Und hier? Deutlich düstere, farbenfrohe und wesentlich detailfreudigere Abschnitte bilden den Spielplatz für Nick Scryer und sein Action-Stakkato. Mit wenigen Ausnahmen überzeugende Texturen erfreuen das Auge genau so wie kleine Feinheiten und die in jedem Moment natürlich wirkenden Animationen der Figuren sowie die ausdrucksstarken Gesichtern.

Und sobald es an die Darstellung der PSI-Fähigkeiten geht, beginnt der Titel zu glänzen. Egal ob schöne Verzerrungs-Effekte bei der Fernobservierung oder das Schimmern um telekinesierte Gegner: alles wirkt wie aus einem Guss.
Wo wir gerade beim Punkt Telekinese sind: Da Psi-Ops die Havok 2.0-Physikengine verwendet, könnt ihr sowohl Kisten als auch Personen realistischen Gesetzen folgend manipulieren. Angefangen vom Feuer, das von einer Holzkiste zur nächsten wandert bis hin zu den Feinden, die nach einem Wurf gegen die Wand leblos (und immer anders) in sich zusammen sacken, sorgt Havok dafür, dass sich Psi-Ops auch optisch gut anfühlt.

Erwähnenswert sind auch die guten, teilweise extrem rasant geschnittenen Render-Sequenzen, die neben den Cut-Scenes in Spielgrafik die Geschichte vorwärts treiben.

Mit dem „Aura-View“ werden für das normale Auge nicht sichtbare Geheimnisse angezeigt.

Zwar erreicht man nicht die Qualität, die man von beispielsweise Capcom oder Square-Enix gewohnt ist, doch alles passt sehr gut zusammen und vermittelt ein harmonisches Gesamtbild.

Feine Akustik mit Schwächen

Dass Psi-Ops hierzulande mit einiger Verspätung erscheint, lässt sich auf zwei Punkte zurückführen. Punkt A und für den Spielverlauf relativ unerheblich: eine Anpassung der optischen Inhalte. Im Gegensatz zum Original gibt es kein Blut mehr und ihr könnt mit dem PSI-Auffüllen nicht mehr den Kopf des Gegners zum Platzen bringen.

Punkt B: Die aufwändige Lokalisierung. Das Spiel ist samt der umfassenden Sprachausgabe komplett eingedeutscht worden. Dabei wurden die Sprecher gut ausgewählt, da sie es (allerdings nicht immer lippensynchron) schaffen, den eigentlich zweidimensionalen Charakter-Typen ein echtes Profil zu geben.

Der Rest der Akustik kann nicht ganz so überzeugen: Die Musiken sind zwar gut komponiert, doch manchmal wird durch die Melodien eine falsche Grundstimmung geschaffen. Wenn ich etwa in einem der schleichintensiveren Abschnitte im Schatten bleibe und damit Spannung aufbaue und dann musikalisch ein fröhliches „Dideldumm“ ertönt, verstört mich das eher. Doch diese Momente sind glücklicherweise nicht all zu häufig vorzufinden.

Das andere Manko sind die Soundeffekte, die sich zwar ähnlich bombastisch wie die Grafik präsentieren, die aber letzten Endes zu wenig Variation bieten, um auf lange Sicht überraschen zu können. Doch dies ist ein Punkt, den sich Psi-Ops mit vielen Genre-Kollegen teilt.  

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