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Pure Pool (Simulation) – Purer Spaß oder ruhige Kugel?

Der Kneipensport hält Einzug auf der neuen Konsolengeneration: Wie der Name schon verrät, dreht sich in Pure Pool alles um Billard – ob lokal, in Online-Duellen oder blitzschnellen Herausforderungen. Wir haben überprüft, ob die Kugeln realgetreu übers Baumwolltuch kullern und ob die Hand voll Modi auch längerfristig motivieren.

© VooFoo Studios / Ripstone Games

Virtuelle Kneipe für die Xbox One

Um die passende Atmosphäre zu erzeugen, haben die Vofoo-Studios (Hustle Kings) einige Tische richtig schön nachmodelliert. Auch der Glanz auf den Kugeln wirkt realistisch, was man von der Kneipe dahinter nicht gerade behaupten kann: Um Ressourcen zu sparen, haben die Entwickler einfach einen fetten Unschärfefilter über den Hintergrund gelegt. Insgesamt wirkt der Raum etwas zu dunkel: Wenn eine Kugel am anderen Rand lag, musste ich oft erst einmal den Bildschirm-Kontrast aufdrehen und die Jalousien herunterlassen, um die Situation präzise einschätzen zu können.

Neben den Klassikern 8-Ball und 9-Ball gibt es noch eine Hand voll Abwandlungen und kleine Herausforderungen, bei denen man z.B. den Tisch so schnell wie möglich leeren muss. Matches für mehr als zwei Spieler fehlen leider. Als Modi warten im etwas unübersichtlichen Menü eine einfach gestrickte Karriere, einzelne Matches gegen Computergegner, Online-Duelle sowie Spiele gegen eine lernende KI: Letztere prägt sich wie beim Drivatar von Forza 5 das Verhalten anderer Spieler ein und simuliert ihre Spielstile. Das funktionierte bei unseren Test-Matches recht überzeugend: All zu viele persönliche Eigenheiten konnte ich zwar nicht erkennen, der Spielstil passte aber gut zum jeweiligen Können des realen Gegners.

Feinfühlig, aber nicht Abend füllend

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Welche Oberfläche darf’s sein: Der Spieler hat die Wahl zwischen einer Hand voll Design-Feinheiten. © 4P/Screenshot

Matches gegen echte Spieler lassen sich etwas umständlicher starten: Wenn ich andere Personen aus einer Liste (mit ähnlich hohem Spieler-Level) herausgefordert habe, kam nach wie vor leider keine Partie zustande – obwohl bereits ein älterer Patch für die übrigen Versionen die Situation verbessern sollte. Zum Glück gibt es aber wieder alternativ die schnellen Matches gegen einen Zufallsgegner. Sämtliche Aktionen bringen Erfahrungspunkte ein – selbst, wenn ich ein Match verliere. Die Karriere besteht aus einigen Turnieren sowie kleinen Herausforderungen und ist nicht gerade sonderlich motivierend aufgebaut: Es gibt weder lizenzierte Spieler oder Ligen wie bei PDC World Championship Darts noch skurrile Fantasiegegner wie bei Shufflepuck Cantina. Stattdessen unterscheiden sich meine Kontrahenten lediglich durch ein amateurhaft gezeichnetes Profilbildchen und spielerische Statistiken.

Die Physik wirkt meist glaubhaft: Nur manchmal bleiben die Kugeln einen Deut zu früh auf dem Filz liegen. Auch die Steuerung verrichtet ihren Dienst sehr feinfühlig. Wie auf der PS4 wird mit dem rechten Stick gestoßen. Einfach den Analogknubbel langsam nach hinten ziehen und schwungvoll nach vorne bugsieren. Mit Hilfe der Knöpfe lassen sich Feinabstimmungen und das Anschneiden der Kugel regulieren.

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Jetzt ist es gelaufen: Der finale Stoß wird In Zeitlupe und Nahaufnahme zelebriert. © 4P/Screenshot

Fast wie auf der PS4

Davon abgesehen ähneln sich beide Versionen stark – das gilt auch für die visuelle Umsetzung. Untermalt wird das Geschehen von leichten Kneipen-Jazz: Zunächst hat mich das relaxte Geklimper herrlich entspannt, nach einer Weile gingen mir die sich wiederholenden Stücke aber auf die Nerven. Die Kameraperspektive lässt sich übrigens nicht beeinflussen: Das Spiel wird stets aus der Ego-Sicht gespielt, man darf aber immerhin zwischendurch aufstehen, um den Tisch besser überblicken zu können. Ein neues Detail macht die Matches auf der Xbox One ein wenig spannender als seinerzeit zum Start auf PS4 und PC: Neuerdings lassen sich die Hilfslinien deaktivieren, so dass man komplett nach Augenmaß zielen muss. In den anderen Versionen wurde das Feature mittlerweile per Patch nachgereicht: Wählt dazu in den Optionen einfach den höchsten Schwierigkeitsgrad aus. Wirklich ideal wurde das Anpeilen per Augenmaß allerdings nicht umgesetzt. In der Mitte des Tisches funktioniert die Perspektive gut und wirkt realistisch. Am Rande des Tisches hält die unsichtbare Spielfigur den Queue allerdings ein wenig schräg, wodurch man die Lage ein wenig schwerer einschätzen kann als in der realen Welt.

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