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Rag Doll Kung Fu (Prügeln & Kämpfen) – Rag Doll Kung Fu

Aiiiiiii! Jawaaaaaaaa! Schwing-schawing. Aiaiaiaiaiaiiiiiii! Nein, das ist keine Batman-Folge aus den 60ern. Auch kein durchschnittlicher Bruce Lee-Film, obwohl die Richtung stimmt. Nein, wir haben es hier mit Rag Doll Kung Fu zu tun, dem außergewöhnlichsten Prügelspiel aller Zeiten.

© Lionhead / Mark Healey / Steam / Frogster Interactive

Haaaaa-Chi!

Man nehme: Einen Batzen Freunde, eine Videokamera, einen gelangweilten Nachmittag und einige bewusstseinserweiternde Substanzen. Heraus kommt ein Trash-Kung-Fu-Film, den man sich normalerweise immer wieder mal in betrunkenem Zustand ansieht und herzhaft gackert – oder den man zum Anlass nimmt, ein ebenbürtig albernes Spiel drumherum zu stricken. Und so hätte sich Lionhead-Grafiker Mark Healey wohl nie träumen

2D-Augenweide: Die Grafik ist hervorragend gelungen.
lassen, dass sein Freizeit-Projekt nach einigen Jahren der Entwicklung und immer größer ansteigender Erwartungshaltung nicht nur per Steam vertrieben, sondern auch für wenig Geld in den Läden dieses Landes stehen würde. Verrückte Welt.

Um jetzt mal die Einleitung aufzugreifen: Ein Prügelspiel im klassischen Sinne, man denke hierbei an die Tekkens und Dead or Alives dieser Welt, ist RDKF mit Sicherheit nicht. Hier gibt es keine Digisteuerung, keine auswendig zu lernenden Kombos, die mittels ausgefeilter Button-Kommandos ausgeführt werden. Stattdessen braucht ihr hier nur ein Werkzeug: eure Maus. Mit der werden sämtliche Bewegungen eures Charakters gesteuert, was durchaus einiger Einarbeitung bedarf. Schon einfache Bewegungen wie Laufen und Springen fühlen sich ganz anders an. So könnt ihr entweder mit dem linken Mausohr in die Landschaft klicken, woraufhin euer Kunf-Gu-Held drauflosstapft, oder ihr schnappt euch ein Bein nach dem anderen und stolziert peu à peu zum Ziel. Gesprungen wird hier nicht, stattdessen schnappt ihr euch einfach eine Extremität und zerrt euren Protagonisten in die Luft – je schwungvoller, mit desto mehr Schmackes driftet eure Figur durch die Sphären. Ihr wollt eine Waffe benutzen? Greift zur Hand und führt sie zum Instrument des Todes, um es aufzusammeln. Angreifen? Klickt Hand oder Bein an, ladet mit kleinen Kreiselbewegungen den Angriffsmeter (die allgegenwärtige Chi-Power) auf und klickt in Richtung Ziel! Ihr wollt euch verteidigen? Dann hoch den Arm! All das und mehr erfordert einige Übung, die dem Unwilligen durchaus schnell die Freude am Spiel versauern könnte. Praktische Extras wie magische Pilze erleichtern euer Leben, könnt ihr doch, habt ihr genug davon gegessen, in Zeitlupe und unter psychedelischen Bildverzerrungen eine Zeit lang fliegen – schnurpst ihr allerdings zuviel davon, wird erstmal herzhaft drauflosgekotzt.

Shaolin Soccer

Neben der Steuerung ist speziell die Kulisse einzigartig: Hier ist alles 2D! Kein Polygönchen weit und breit, nur scheinbar anachronistische Sprites – allerdings auf dem neuesten Stand der Technik! Beeindruckend z.B. die schöne Tiefenillusion, die durch viele individuelle Scrollebenen, einen Nähe-Unschärfefilter sowie die fleißig zoomende und leicht schwenkende Kamera erzeugt wird. Ihr könnt das wahlweise im breitwandigen 16:9 gezeigte Bild auch mit der Maus rauf- und runterkippen, das Resultat sieht sehr elegant aus. Wunderschöne 2D-Effekte begleiten die Action, Tag und Nacht wechseln sich flüssig ab, alles leuchtet, glitzert, bewegt

Mein Bong-Fu ist stärker als deins: Die bekloppten Zwischenvideos sind herrlich trashig.

sich und zieht Blur-Streifen hinter sich her, erschreckend detaillierte  Bäume wiegen sich mit den Blättern im Wind, Schmetterlinge flattern zappelnd durchs Bild – toll! Highlight sind natürlich die Figuren, deren Körper wundervoll trashig aus einzelnen Bausteinen besteht, die ihr auch wild kombinieren dürft – wie wäre es mit einem Alienkopf mit Knochenarmen, Strapsen und versifftem Feinripp-Oberhemd? Alle Animationen werden in Echtzeit berechnet, die Bewegungen sind, hier kommt der Name zum Tragen, physikalisch zwar prinzipiell korrekt, aber ordentlich übertrieben – hier fliegen die Körper, hier ziehen sich die Köpfe, hier rotieren die Beine! Bekloppt? Aber ja! Jedoch auf eine unwiderstehlich sympathische Art und Weise. Ganz zu schweigen von den grandios trashigen Zwischenvideos, welche die -ahem- Story weiterführen, die sich hauptsächlich um die Rettung der liebreizenden und ausgesprochen entführten Tochter eures Meisters drehen. Und natürlich tummelt sich auch die Akustik auf gleichem Niveau: Im Spiel lauern meditative Atmosphärenklänge, die sich auch auf einer Yoga-CD finden könnten, begleitet von gebrummelter Sprachausgabe, tierischen Kampflauten und Vogelgezwitscher – dazu noch grooviger Hip Hop im Hauptmenü.

Wer kein Freund von Valves Vertriebsplattform Steam ist, dürfte erfreut sein zu hören, dass sich auch eine Steam-freie Version auf der CD tummelt – allerdings könnt ihr mit der nicht zu acht online spielen! Bleibt immer noch das 16 Levels umfassende Einzelspielervergnügen, welches allerdings in der normalen Variante schneller vorbei ist, als man denkt. Danach warten noch die freispielbaren Mini-Games, von denen sich besonders die verrückte Fußball-Variante hervorgetan hat. Und natürlich dürft ihr auch im Netzwerk oder, mehrere Mäuse an einem PC angeschlossen vorausgesetzt, gegen willige Freunde antreten.

        

  1. Alle, die hier meinen, dass das Game Schwachsinn sei, sind leider zu beschränkt für das Game, es gibt nicht nur topmoderne 3D-Grafik, nein auch 2D tuts. Es macht wirklich FUN! Es ist neu, es ist anders, ja es ist mit absolut gar nichts vergleichbar, weil es vorher nie etwas dergleichen gab. Ich habe es bei einem Freund gespielt, das Tutorial angespielt und war auch erst überrascht und wusste nicht so recht was ich von dem Game halten sollte. Aber nach einigen Versuchen, habe ich so langsam den Dreh rausbekommen und die Gegner sind nur so durch die Gegend geflogen. Irrsinnig witzig finde ich auch die Idee sich mit Psyllos in die Lage zu versetzen zu fliegen und dabei ändert sich sowohl der Ton als auch die gesamte Darstellung des Bildes, so farbenfroh, da fliegt dem Junk das Blech weg ;) (F.A.B.). Klaro darf man von diesem Game nicht Spaß für die nächsten Jahre erwarten, aber für ein paar nette Stunden ist das Game genau richtig. Die Grafik ist für den 2D-Bereich wirklich mehr als gelungen, wunderbar gezeichnete Blumen, Gräser und Bäume mit viiiiiel Liebe zum Detail! Was ich allerdings noch nicht ausprobiert habe, ist der Online-Modus, jedoch verspricht dieser doch einiges an Spaß, wenn ich bedenke, dass ich dort dann menschliche, statt computergesteuerte Gegner vermoschen darf :) Also Leute, gebt dem Spiel ne Chance, auch wenns am Anfang etwas hapert, nach 10min kommt ihr drauf klar und dann macht das Game wirklich Spaß! :)

  2. boardcetcha hat geschrieben:ja das spiel ist totaler Schwachsinn! Gut gemeint, nette Idee, aber wo bleibt der Spaß???
    der spaß liegt darin das es totaler schwachsinn ist! :D

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