Der Halo-Killer?
Trotz eindrucksvoll in Szene gesetzter GeoMod-Engine ist Red Faction 2 weit davon entfernt, Halo grafisch in Gefahr zu bringen. Besonders in diesem Bereich wird deutlich, dass die Entwicklung eher als Auftragsarbeit anzusehen ist.
Die Grafik wirkt zwar schöner und klarer als auf der PS2, doch im Endeffekt wurde das ganze optische Gerüst nur an die Xbox angepasst ohne direkt für die Konsole optimiert zu werden.
Daher sehen die Abschnitte zwar allesamt gut aus und sind weitestgehend auch mit netten Texturen versehen, doch vor allem die Figuren wirken neben den detaillierten Charakteren aus Halo geradezu klobig und unscheinbar.
Bei der Umsetzung hätten die Entwickler die Möglichkeit gehabt, kleinere grafische Mankos der PS2-Fassung zu beheben. Leider haben sie davon keinen Gebrauch gemacht. Insgesamt auf einem passablen Niveau, wirken die Bewegungen wie auf der PS2 hin und wieder sehr gestelzt – vor allem bei den maschinellen Gegnern.
Was Licht-, Wetter- und Explosionseffekte betrifft, bleibt es bei dem angesprochenen „gut umgesetzt, aber nicht optimiert“. Red Faction 2 sieht auf der Xbox wahrlich nicht schlecht aus, doch angesichts der Fähigkeiten der Xbox hätte man viel mehr aus dem Spiel herausholen können.
Zudem hat die Engine ab und zu mit gewaltigen Problemen zu kämpfen. Als Beispiel möchte ich nur den Abschnitt nennen, in dem Ihr als Bordschütze durch die Stadt fliegt. Nicht nur, dass hier die Texturqualität gnadenlos abfällt – auch das immer wieder bei Häusern auftretende Nachziehen der Grafik (Tearing) ist äußerst unschön und absolut nicht Xbox-würdig.
Hetzjagd auf Deutsch
Wie schon im Vorgänger (und bei THQ-Spielen im Allgemeinen) ist die Sprachausgabe auf Deutsch und außerordentlich gut gelungen. Die Sprecher passen wunderbar zu den Figuren und bringen eine durch die Bank gute Leistung, auch wenn sie hin und wieder dazu neigen, entweder zu übertreiben oder mit zu wenig Elan bei der Sache sind..
Die Soundeffekte, allen voran natürlich die gewaltigen Explosionen, sind ebenfalls hörenswert und lassen bei angeschlossenem Subwoofer die Nachbarn zittern.
Bei der Musik ging Volition einen ungewöhnlichen Weg. Anstatt den Spieler mit einer permanenten Musik-Beschallung zu nerven, kommt es einem anfangs so vor, als ob überhaupt keine Melodien aus den Sprechern tönen. Doch wenn man genauer hinhört, merkt man, dass eine zwar äußerst sparsame und im Gegensatz zum Gameplay-Prinzip geradezu ruhige, aber gerade dadurch extrem effektive Musik das Geschehen untermalt. In diesem Zusammenhang ist weiterhin erwähnenswert, dass Soundeffekte und Musik nicht versuchen, sich gegenseitig in den Schatten zu stellen, sondern einen homogenen Soundteppich liefern.
Ich frag mich, wieso Firmen heute noch Spiele rausbringen, die nichtmals Xbox Live unterstützen.
Wäre genausö, als wenn man einen EgoShooter ohne Multiplayer Option auf dem PC (okay, Doom3 lassen wir mal außen vor rausbringt.
Denke da müßen einige mal ein wenig umdenken und XBox Live sollte einfach selbstverständlich sein.
Gut ein halbes Jahr nachdem Red Faction 2 den Kult-Shooter auf der PS2 adäquat fortgesetzt hat, kommen auch Xbox-Spieler mit nervösem Zeigefinger dazu, mit der GeoMod-Engine alles in Schutt und Asche zu legen und den bösen Kanzler Sopot in die ewigen Jagdgründe zu befördern. Die mehr oder minder unrühmliche Aufgabe, den Xbox-Port auf die Beine zu stellen, fiel dem Team von Outrage Games zu. Ob die Umsetzung gelungen ist und ob Halo seinen Meister gefunden hat, könnt Ihr im Test erfahren.<BR>