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Regalia: Of Men and Monarchs (Taktik & Strategie) – Insolventes Königreich zu vererben

Mit Regalia: Of Men and Monarchs entführen Pixelated Milk und Klabater ins märchenhafte, aber hoch verschuldete Königreich Ascalia, dem man als Thronerbe wieder zu altem Glanz verhelfen soll. Was dazu nötig ist und ob der Wiederaufbau gefällt, klärt der Test.

© Pixelated Milk, Crunching Koalas (Konsole) / Crunching Koalas und Klabater

Beschränktes Erkunden

Bei den Multiple-Choice-Expeditionen im Diagrammstil kann z. B. nur auf seltenen Lagerfeldern gespeichert werden, was zusammen mit nur einmal dort möglichen Wiederbelebungen für zusätzliche Spannung und Herausforderung sorgt. Aber das kann auch nerven, wenn man das Spiel einfach nur mal unterbrechen will.

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Manche Scherze wie diese Zitatparodie funktionieren auf Englisch einfach besser… © 4P/Screenshot

Dass man nur maximal sechs von insgesamt zwölf Charakteren auf Erkundung schicken und nie mehr als vier davon gleichzeitig in Schlachten verwenden kann, dürfte für manche Hobbygeneräle ebenfalls eine nicht unerhebliche Einschränkung darstellen. Die Karten und Einsatzziele sind jedoch breit gefächert.

Wirklich ärgerlich ist hingegen die weder dreh- noch kippbare Schlachtfeldkamera, die immer wieder mit Sicht- und Zugschwierigkeiten zu kämpfen hat. Davon abgesehen wissen die rundenbasierten Gefechte aber zu gefallen. Zwar gibt es weder Terrain- noch Höhen- oder Positionierungsvorteile, aber dafür viele einzigartige Charakterfertigkeiten, mit denen es sich zu experimentieren lohnt. Zudem gibt es unterschiedlich große, agile und tarnfähige Einheiten sowie mögliche Kollateralschäden bei unachtsamen Flächenangriffen.

Interessantes Taktieren

Dass man verlorene Lebensenergie nicht heilen kann und stattdessen verstärkt auf den präventiven Aufbau von Schildenergien setzen muss, macht die Auseinandersetzungen ebenfalls interessant. Das gilt auch für die nicht charakterbezogenen, sondern stets kollektiv als Gruppe verdienten Erfahrungspunkte, die auch weniger oft eingesetzte Figuren nicht aufdrängen oder zurückfallen lassen. Trefferwahrscheinlichkeiten, Reaktivierungszeiten sowie von Personen oder Hindernissen versperrte Sichtlinien müssen ebenfalls bei der Zugplanung berücksichtigt werden.

Wer will, kann sogar versuchen, optionale Kampfherausforderungen zu bestehen, um zusätzliche Erfahrungspunkte und höhere Beutechancen zu erhalten. Schließlich kann nicht alles selbst hergestellt werden.

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In den taktischen Rundenkämpfen gibt es weder Heilungs-, noch Wiederbelebungsmöglichkeiten, was eine ausgeklügelte Zugplanung und rechtzeitige Schutzmaßnahmen erfordert. © 4P/Screenshot

Schade nur, dass sich zwar detaillierte Gegnerprofile, Zugfolgen und Bewegungsreichweiten, aber keine Angriffsreichweiten anzeigen lassen, um das eigene Stellungsspiel zu optimieren. Auch beim Kaufen und Anfertigen neuer Ausrüstung vermisst man direkte Vergleichsmöglichkeiten und praktische Besitzangaben.

Schön ist hingegen, dass man sowohl Geld in eine deutsche Lokalisierung als auch professionelle englische Sprecher investiert hat. Die Vertonung ist zwar nicht durchgehend, die deutsche Übersetzung mitunter etwas holprig, insgesamt ist die Qualität aber in Ordnung, der spöttische Humor meist treffend. Auch der Orchester-Soundtrack von Game Audio Factory (Furi & Endless-Reihe) kann sich hören lassen. Nur die handgemalten Hintergründe hätten für meinen Geschmack etwas detaillierter und lebendiger sein können.

  1. Ich liebe das Spiel absolut. Schade, ich habe den Test angefragt und hatte gehofft, dass es wenigstens eine 80 wird. 75 ist nicht schlecht aber eine bessere Wertung hätte dieses tolle Spiel vielleicht etwas aus der Masse heraus gehoben. Schön ist auf jeden Fall, dass es doch einen Test erhalten hat.
    Hinsichtlich Zeitlimit: ehrlich gesagt ist das absolut harmlos. Ja, du kannst nicht Alles in einem Durchgang machen... also effektiv schon, da das Spiel ja auch nach der Hauptquest noch weiter geht, aber bis zum Ende der Hauptquest muss man sich halt entscheiden was man machen will. Das ist ja bei Persona selbst nicht anders oder bei Danganronpa. Bau ich das Dorf aus? Geh ich Questen um aufzuleveln? Baue ich Beziehungen aus damit ich zu mehr Fähigkeiten Zugang habe? Man muss sich halt entscheiden.
    Positiv anzumerken ist auch, dass die Entwickler extrem aktiv auf Steam sind. So gut wie jede Bugmeldung wird von ihnen kommentiert, Patches, Hotfixes usw. bekommen Wasserstandsmeldungen und feste Zeiten an die sich auch gehalten wird, Verbesserungsvorschläge werden ebenfalls kommentiert und in eine einsehbare Liste aufgenommen die abgearbeitet wird. Das ist vorbildlich. Dazu kommt der für die Spielzeit sehr anständige Preis von 23 Euro. Ich kann das Spiel in dieser Hinsicht wirklich nur jedem ans Herz legen der einen Faible für JRPGs hat, aber eben auch Anleihen aus Persona, wirklich sehr schön gezeichnete Cartoongrafiken, sehr gute Vertonung in weiten Teilen und sehr guten Humor mit extrem vielen Seitenhieben auf Rollenspiele und populäre Medienerzeugnisse.

  2. Blood-Beryl hat geschrieben: 07.06.2017 19:31 Nicht verschmerzen kann ich hingegen den Zeitdruck.
    Schade drum, das Spiel wirkt eigentlich recht charmant; aber wer mir Zeitdruck aufzwingt, der bekommt kein Geld von mir.
    Tatsächlich habe ich nicht den Hauch von Druck verspürt - es wird zwar eine Deadline vorgegeben, innerhalb derer man eine bestimmte Anzahl an Aufgaben erfüllen soll, diese ist jedoch SEHR großzügig bemessen. Ich hatte schon zum Ende des zweiten Kapitels die Anzahl der Aufgaben bis inklusive zum vierten Kapitel durch. Zudem kann man sich die Arten der Aufgaben aus einem großen Pool heraussuchen - da hat man alle möglichen Freiheiten.
    BlackStone hat geschrieben: 07.06.2017 19:06 Schade, aber kein (freies) Speichern ist bei so einem Spiel ein echter Dealbreaker für mich. Will da auch Mal was ausprobieren / riskieren können, ohne dass mehrere Stunden Spielfortschritt fürn Eimer sind...
    Man kann zwar nicht alle drei Sekunden speichern, aber im Stadtbildschirm ist Speichern quasi ständig möglich, in "Dungeons" kannst Du mindestens alle 10-15 Minuten (in den Camps) speichern und hast auch keine Begrenzung an Speicherplätzen. Du kannst also durchaus mal was ausprobieren ohne dafür bestraft zu werden.

  3. Dass man bei einem Spiel mit Social-Link Feature entsprechenden Romance-Content komplett außen vorlässt, finde ich zwar reichlich ärgerlich und potentialvergeudend, aber das würde ich noch verschmerzen.
    Nicht verschmerzen kann ich hingegen den Zeitdruck.
    Schade drum, das Spiel wirkt eigentlich recht charmant; aber wer mir Zeitdruck aufzwingt, der bekommt kein Geld von mir.

  4. Schade, aber kein (freies) Speichern ist bei so einem Spiel ein echter Dealbreaker für mich. Will da auch Mal was ausprobieren / riskieren können, ohne dass mehrere Stunden Spielfortschritt fürn Eimer sind...

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