Veröffentlicht inTests

Resolutiion (Action-Adventure) – Postapokalyptisches Cyberpunk-Zelda?

Das optisch gewaltige Action-Adventure Resolutiion nimmt sich Links Abenteuer zum Vorbild, zitiert Hyper Light Drifter und macht es dem Spieler absichtlich nicht leicht. Hier kommt der Test.

© Monolith of Minds / Deck13 Spotlight / Mayflower / WhisperGames

Bemüht anders?

 

Auch typische Metroidvania-Barrieren, wo ich ohne eine bestimmte Fähigkeit noch nicht durchkomme, sind in Resolutiion meist geheimnisvoll oder seltsam: Hier gibt es nicht einfach zerstörte Brücken, die man reparieren kann, oder einen Greifhaken, um sich auf höhere Ebenen zu ziehen. Nein, hier muss es kryptischer sein: Zerbröselte Stege stellt man durch eine seltsames Werkzeug namens „Chromatic Abberation“ wieder her, Barrieren aus Ranken bombt man mit einer Granate kaputt, die statt einer Explosionswolke einen transparenten Kubus erzeugt. Eine Weile habe ich mich auch gefragt, ob da an manchen Stelle eine Leiter in der Wand verborgen ist, die ich aktuell noch nicht erklimmen kann. Später fand ich dann ein Item, das meinen Charakter einen Schwall gelber Brühe verschütten lässt – und damit geht es dann an genau diesen Stellen hoch.

 

[GUI_STATICIMAGE(setid=88432,id=92614819)]
Mr. P tut euch nichts – der will nur spielen! © 4P/Screenshot

Die Kämpfe in Resolutiion sind weniger kreativ: Standardfeinde zerpflückt man mit raumgreifenden Nahkampfattacken oder Schüssen aus dem Gewehr. Dauerballern ist tabu, das verhindert die kurze blaue Energieleiste, aus der sich nicht nur eure Schüsse sondern auch die zum Ausweichen nötige Sprintfähigkeit speist. Das macht die Auseinandersetzungen zwar nicht gleich langwierig, aber doch länger als es die überschaubaren Attacken der bösen Wesen tragen. Viele Schufte hauen einfach stupide und voraussehbar zu, auch mancher Zwischengegner ist mit ordentlich (Corona-) Abstand ein Klacks. Eine spielerisch nebensächliche, aber doch unerwartete Besonderheit stellen die „Finishing Moves“ dar: Sämtliche Feinde, aber auch viele NPCs können nicht nur niedergestreckt, sondern mit einem zusätzlichen Schlag in zwei Hälften gespalten oder blutigen Pixelmatsch verwandelt werden.

 

Wie und wo kaufen?

 

[GUI_STATICIMAGE(setid=88432,id=92614770)]
Resolutiion ist ein wunderschönes Spiel – sowohl im Standbild als auch in Bewegung ist aber mitunter schwer zu erkennen, wo Feinde lauern und wo der Weg langgeht. © 4P/Screenshot

Resolutiion wurde ursprünglich für alle aktuellen Systeme angekündigt, erschienen ist es Ende Mai aber nur auf Switch und PC (Steam + GOG). Computerspieler machen aktuell das bessere Geschäft: Sparen sie doch nicht nur drei Euro, sondern erhalten gratis auch das 270-seitige, digitale Artbook „Polychromatic: The Art of Resolutiion“. Wer sich in den mal sphärischen, mal treibenden Soundtrack verliebt, kann ihn im offiziellen Shop des Musikers erwerben. In der Switch-Version stieß ich nach circa vier bis fün

f

 Spielstunden auf einen unschönen Bug: Beim Benutzen einer Treppe zwischen den Bereichen „Rusty Dock“ und „Hollow Valdez“ stürzt das Spiel unweigerlich ab. Zwar kann man diese Stelle durch einen Umweg umgehen, die Entwickler haben den Fehler eigenen Aussagen zufolge aber bereits beheben können und ein Update bei Nintendo eingereicht. Wann der Patch auf Switch aber live geht, ist aktuell noch nicht bekannt. Laut Twitter-Kommentaren kann der Fehler auch in der PC-Version auftreten. Da kommen übrigens die vielen Speicherstände sehr gelegen, die das Spiel automatisch anlegt. Wer Resolutiion auf Switch im Handheld-Modus zockt, sollte im Menü tunlichst die Vibration abstellen, sonst ist das unschöne Dauerbrummen der Hybridkonsole euer Reisebegleiter.

  1. Schade. Scheint tatsächlich das geworden zu sein, nach was es von Anfang an aussah: Ein schlechter Abklatsch von HLD.
    Trotzdem ein interessanter Titel was Technologie angeht, weil es mit der Godot Engine gemacht wurde, und auch alle anderen Tools ebenfalls freie und offene Software waren.

  2. Ich persönlich konnte mit Hyper Light Drifter schon nicht viel anfangen - HLD war irgendwie... ich hab noch nie ein Spiel gesehen, das den Kopf so tief im eigenen Ar**h hat. Diese kryptische Erzählweise ist bei Bloodborne und bei Hollow Knight sehr cool und trägt massiv zur Atmosphäre bei, aber HLD hat nur versucht kryptisch und mysteriös zu sein ohne diesen Ansprüchen gerecht zu werden.
    Ich hab ja nix dagegen, wenn Entwickler daherkommt und brüllt "ICH SCHAFFE 50 LIEGESTÜTZE" , wenn er von seinem Spiel überzeugt ist. Bei Bioshock, Arkham City, God of War, Uncharted merkt man auch, dass die Entwickler extrem von ihrem SPiel überzeugt waren, mit dem Unterschied, dass die halt auch 100 Liegestütze geschafft hätten, während HLD nach 15 halt schon schwitzend zusammenbricht.
    Resolutiion klingt jetzt nach dem brauchbaren Abklatsch eines halbwegs brauchbaren Abklatsches..

  3. Ich finde, zu sagen man hätte sich hier optisch von Hyper Light Drifter inspirieren lassen schon arg untertrieben. Hier hat man abgekupfert, was anhand der Karte nochmal richtig deutlich wird. An sich hat man sich hier das Look&Feel von HLD genommen und einen abstrusen, wilden und strangen Überbau draufgepfropft.
    Ich finde diese Art Spiel eigentlich immer interessant. Das ist mir aber von allem etwas zu viel, ohne dabei wirklich selbstständig zu sein. Schade.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.