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Rez Infinite (Musik & Party) – Auch in VR zeitlos gut?

Rez und Virtual Reality – für Fans psychedelischer Action klingt das nach einer Traumhochzeit. Der Dreamcast-Klassiker begründete schließlich im Jahr 2002 das Genre im Takt blitzender Rail-Shooter. Wir testen, ob das freie Umschauen per PlayStation VR und ein zusätzlicher Level für neue Grenzerfahrungen sorgen.

© Monstars / Resonair / Enhance Games

Feuerwerk der Partikeleffekte

Eine Enttäuschung ist die alternative Move-Steuerung, die noch einen Deut schwammiger wirkt als seinerzeit die Kinect-Variante von Child of Eden. Da man kein virtuelles Gegenstück der Bewegungscontroller vor Augen sieht, fällt es schwer, Distanzen abzuschätzen. Außerdem wirken die Bewegungen allgemein etwas träge und bei weitem nicht so präzise wie per Blick oder Stick. Auch bei der Musik gibt es eine Enttäuschung: Der Sound wird zwar räumlich abgemischt, im Vergleich zum knackigen 5.1-Mix des HD-Remakes wirken die einstmals wummernden Techno-Stücke aber etwas bassarm und matschig. Bei einem derart legendären Soundtrack grenzt das fast schon an Ketzerei! Einen deutlich druckvolleren und klareren Eindruck hinterlässt der euphorisch-melodiöse, trancelastige EDM-Soundtrack des neuen Levels, in dem Mizuguchi offenbar einen Song seiner eigenen Electro-Band verarbeitet hat. Auch visuell merkt man sofort, dass der Altmeister hinter dem leuchtenden Spektakel steckt: Die durch die Luft schwebenden Elektro-Quallen und pulsierende Himmelskörper passen zum klassischen Konzept, bieten mit ihren Partikeleffekten aber trotzdem eine eigenständige Interpretation des Designs. Praktisch überall fliegt gleißend glitzerndes Lametta durch den Raum. Orientalisch anmutende Luftschlösser und explodierende Gegner zerteilen sich in tausende und abertausende feine Bildpunkte – wie bei einem wunderhübschen elektronischen Feuerwerk. Hat Mizuguchi sich etwa von Jeff Minter (Tempest 2000, TxK) beeinflussen lassen?

Mehr Bewegungsfreiheit?


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Der über allem thronende Techno-Adler wirkt wie ein Sinnbild digitaler Überwachung. © 4P/Screenshot

Für dies neue Areal haben die Entwickler sogar ein eigenes Steuerungs-Schema benutzt, dass sich ein wenig vom klassischen Spiel unterscheidet: Ähnlich wie in Star Fox Zero oder Crimson Dragon kann man etwas freier durch die breiteren Areale fliegen. Mal düst man seitlich an eine Boss heran, anderswo schwebt man ein Stückchen rückwärts, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen. Die Flugrichtung wird mit Kopfneigungen zum Bildrand vorgegeben, was recht gut funktioniert. Schub und Gegenschub liegen auf zwei Knöpfen.

Schade, dass nur ein einziges neues Level mitgeliefert wird und es keine weltweiten Highscorelisten oder Herausforderungen übers Netz gibt. Zudem kam mir ein Durchgang etwas leichter vor als früher – was allerdings auch daran liegen könnte, dass ich das Spiel mittlerweile in- und auswendig kenne. Nach dem nur ein bis zwei Stunden kurzen Durchspielen des Hauptmodus bleibt es dank der audiovisuellen Pracht aber trotzdem noch recht motivierend, weitere Herausforderungen anzugehen. Man kann z.B. versuchen, lokale Highscores zu knacken, eine möglichst hohe Prozentzahl der Gegner abzugrasen, kleine Geheimnisse zu entdecken oder kleine Boni wie neue Perspektiven und Design-Änderungen freizuschalten. Wem der visuelle Overkill mit der VR-Brille zu viel ist, kann übrigens auch einen TV-Modus starten, mit dem sich das Spiel mit einer gewöhnlichen PlayStation 4 auf dem Fernseher bestreiten lässt.

  1. Hab die Demo erst mit dem DS4 gezockt und war enttäuscht. Will nicht ständig meinen Kopf bewegen müssen.
    Aber mit dem Move-Controller (vor allem wenn er im Takt der Musik vibriert :mrgreen: ) ist es echt genial. :D
    Hatte auch keine Probleme damit Sachen anzuvisieren (bin als Wii-Spieler ja diese Art von Steuerung gewöhnt).

  2. Hatte es das erste Mal gespielt. Ich finde die Spielmechanik ziemlich einfach gestrickt. Macht zwar Spaß durch den treibenden Sound, ist aber viel zu kurz. Dazu kommt, das es weitaus schönere VR Spiele gibt. Naja die knappen 30 Euro ist es sicherlich nicht wert gewesen. Für en Zehner wäre es vertretbar.

  3. keine leaderboards, totale enttäuschung..was dachten die sich dabei? Rez HD hatte Leaderboards, hier gibts keine mehr, absoluter Mumpitz
    zu Area X: nettes Konzept, allerdings Steuerungslag im nicht VR Modus als auch viel zu interaktiv und auf "Erfahrung" als auf "Spiel" ausgelegt...Musik furchtbar kitschig und Großraumdiscolasershowstyle+Feuerwerkeffekte...nee ist nicht meins, ist sicher schön, aber mir zuviel zucker dran,bleibt damit insgesamt weit hinter den Möglichkeiten zurück...
    Area X ist Child of Eden+Rez und das schmeckt mir leider nicht

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