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rFactor (Rennspiel) – rFactor

Vom Downloadspiel unabhängiger Entwickler zur Verkaufsversion in die Läden: Die Renn-Simulation rFactor genießt einen exzellenten Ruf unter den PC-Rasern und zeichnet sich vor allem durch das benutzerfreundliche Erstellen und Nutzen von Modifikationen aus. Doch was bietet die DVD-Version für Offline-Piloten? Bekommt ihr nur ein kleines Basispaket oder wurden auch noch gleich die besten Modifikationen mit auf die Scheibe gepackt?

© Image Space Incorporated / Koch Media GmbH

Tuning

Hmm, um Strafen zahlen zu können, muss man auch Geld haben. Und genau das verdient ihr in den Rennen, um euch auch neue Wagen anschaffen zu können. Doch das ist nicht alles: Im Gegensatz zur GTR 2 & Co dürft ihr bei rFactor das Geld auch für den Kauf von Tuning-Teilen zücken. Die reichen von optischen Gimmicks wie neuen Front- und Seitenschürzen bis hin zu effektiveren Bremsanlagen, Fahrwerken, Getrieben, Endschalldämpfern oder Schwungscheiben. Mittlerweile weiß jeder, wie viel Einfluss auch die Reifen(mischungen) auf die Performance der Wagen nehmen, so dass auch hier diverse Ausführungen angeschafft werden können. Dabei nehmen vor allem Veränderungen an Motor und Auspuff direkten Einfluss auf den ohnehin grandiosen Sound der Wagen. Schlummern dann richtig viele PS unter der Haube, röhrt das Boliden-Herz noch kerniger und aggressiver. So müssen sich echte Rennmaschinen anhören! Schade ist nur, dass sich Funksprüche auf die Durchsage von Rundenzeiten beschränken. Hier hätte ich mir manchmal etwas mehr Feedback meiner Crew gewünscht, die sich bei Boxenstopps auch leider nicht voll animiert blicken lässt. Mit der Anschaffung der Tuning-Teile ist es aber noch nicht getan! Ein essentieller Bestandteil in rFactor ist das Setup: Nur wer die Komponenten seines Boliden ordentlich auf die Gegebenheiten der einzelnen Strecken und des eigenen Fahrstils anpasst, hat eine Chance auf den Sieg. Mechaniker werden ihre helle Freude daran haben, denn genau wie bei GTR 2 lässt sich hier überall rumschrauben. Sei es am Drehzahlbegrenzer, der Aerodynamik, dem Differential, der Bremsbalance oder detailgenaue Einstellungen der Federrate, Bodenfreiheit, des Reifendrucks, der Stabilisatoren oder des Radsturzes – hier kommen Setup-Profis voll auf ihre Kosten. Praktisch:

In den Genuss von Rallye-Events und schneebedeckten Pisten kommt ihr erst durch die vielen Modifikationen, die ihr kostenlos im Internet laden könnt.

Wer sich mit dem ganzen Technikkram nicht auskennt oder schlichtweg zu faul ist, in vielen Testrunden optimale Einstellungen selbst zu ermitteln, findet auch hier im Internet vorgefertigte Setups, die sich auch schon aus dem Spiel heraus unkompliziert mit anderen Fahrern während Online-Sessions tauschen lassen.

Ein Online-Traum

Apropos: Online gibt rFactor erst richtig Gas und offenbart sein ganzes Potenzial. Die Duelle gegen die KI-Piloten mögen ja schon aufregend sein und auch zum Trainieren reichen die Offline-Runden, doch die echte Herausforderung und der größte Spaß findet ihr erst in den Onlinerennen gegen andere Fahrer aus Fleisch und Blut. Dank der großen Community findet ihr auch immer reichlich (freie) Server, auf denen ihr meist lagfrei mit bis zu 35 Spielern Gas geben könnt. Insgesamt lassen sich sogar bis zu 100 Spieler pro Session verbinden. Wer nicht an den Start geht, schaut halt im TV-Kanal zu und fiebert mit. Allerdings wird man spätestens bei der reichlichen Auswahl an Servern feststellen müssen, dass man ohne Mods nicht weit kommt. Offene Spiele, in denen nur mit den langweiligen Standardkisten der DVD-Version gefahren wird, findet ihr nur sehr selten. Es ist schade, dass Imagespace nicht schon ein paar der beliebtesten Modifikation mit auf die DVD packen konnte, doch hätte dies sicher ein lizenzrechtliches Nachspiel gehabt. Allerdings funktioniert das Einbinden von Erweiterungen in der Regel sehr simpel. Auch die Möglichkeit, sich aus Replay-Schnipseln eigene Filme eurer fahrerischen Leistungen anzufertigen, geht unkompliziert von der Hand. Einen Rüffel verdient sich allerdings das Handbuch, das viele Sachverhalte nicht nur völlig unverständlich erklärt, sondern auch von vielen Rechtschreibfehlern geprägt ist.