Etwas kurz kommen außerdem die Setup-Möglichkeiten, was aber in der Natur der Sache liegt, denn an einem Motorrad lässt sich eben nicht ganz so viel herumschrauben wie an einem Rennwagen. So kümmert man sich hier lediglich um die Federung mit Anpassungen an der Vorspannung, Federhärte sowie Druck- und Zugstufendämpfung jeweils vorne und hinten. Außerdem darf man das Getriebe nach eigenen Wünschen (und in Bezug auf die Streckencharakteristika) einstellen – das war’s. Visuelle „Upgrades“ sind ebenfalls möglich, doch beschränkt man sich hier lediglich auf eine überschaubare Auswahl Griffen, (übrigens nicht funktionierenden) Spiegeln sowie Brems- und Kupplungshebeln. Wer sich unter dem Menüpunkt Beschriftung kreative Freiheit erhofft hat, wird ebenfalls enttäuscht, stehen doch meistens nur drei feste Variationen zur Auswahl. Ein ähnlich trauriges Bild gibt übrigens der Fahrer-Editor mit vorgefertigten Gesichtern, Haarfarben und Frisuren ab, die man miteinander kombinieren kann. Immerhin lässt sich separat das Equipment von Kopf bis Fuß wählen, darunter Helm, Visier, Schuhwerk und sogar die Knieschleifer. Neben männlichen „Ridern“ sind darüber hinaus auch „Biker-Bräute“ erlaubt.
Kaum Alternativen
Abgesehen von den World Tour Events und den prestigeträchtigen Elite-Trophäen, bei denen man weitere Motorräder und viele Ruf-Punkte gewinnen kann, wird nur wenig geboten. Im Schnellmodus warten einfache Einzel- und Zeitrennen, wobei man auch am geteilten Bildschirm mit zwei oder in Online-Rennen (inkl. Meisterschaften) mit bis zu zwölf Fahrern gegeneinander antreten kann. Klassische Rennwochenenden mit Trainings- und Qualifikationssitzungen sucht man genauso vergeblich wie wechselnde Witterungsbedingungen, Tag-/Nachtwechsel oder Siegerehrungen. Ein wichtiger Tipp: Auch wenn die Motoren sich nicht überragend anhören, sollte man die grausige Musikuntermalung im Rennen besser abschalten. Ja, das ist Geschmackssache, aber gefühlt besteht die Mischung aus billigen Elektro- und Gitarrenklängen nur aus zwei Stücken, die in einer Dauerschleife abgespielt werden und die Gehörgänge malträtieren.
Zwar gibt es keine authentischen Flaggenregeln, aber immerhin wurde ein halbwegs brauchbares Strafsystem integriert. Verlässt man die Strecke oder kürzt ab, wird automatisch eine Strafzeit addiert. Dadurch kann es bei einem knappen Ziellauf durchaus passieren, dass man im Ergebnis weiter nach hinten rutscht, obwohl man die Linie als Erster überquert hat. Eigentlich eine gute Sache, doch leider zeigt sich die Umsetzung etwas inkonsequent in der Auslegung, was eine Abkürzung ist und was nicht.
Der Worldmodus funktioniert im Prinzip wie bei Gran Tursimo. Verschiedene Veranstaltungen die nur eine gewisse Art Motorräder zulassen. Man hat bei etwas Erfolg genug Credits um sich einige Bikes in die Garage stellen zu können. "Grinden" ist imo nicht nötig. Mir gefällts nach ca. 12Std. Spielzeit noch immer sehr gut!
Kleiner Tipp: Der Speicherbug der den Spielstand zerstört tritt wohl nur auf wenn man Freunde einlädt oder im World Modus Meisterschaften bestreitet. Diese beiden Dinge sollte man also bis zum Patch vermeiden!
RIDE ist ein absolut würdiger Nachfolger für Tourist Trophy. Beides keine herausragenden Spiele, jedoch trefffen sie den Geschmack so Mancher.
Obwohl die WorldTour-Karriere in RIDE mich fesselt kann ich das Fazit und die Wertung dennoch unterschreiben. Es iegt daran mit welcher Motivation und mit welchen Erwartungen man RIDE spielt, daher ist das Spielerlebniss sehr individuell und (wieder mal) nicht mit einer Wertungszahl zu beziffern.
Ich liebe ja AutoSimulationen, aber selbst im Rennsitz mit Lenkrad, Pedalen und Schaltknauf fehlt einem doch hier und da das Gefühl der G-Kräfte im Hintern und die Möglichkeit frei in die gewünschte Richtung zu schauen (was ja mit den VR Brillen nun kommt). Allerdings wird bei Spielen wie Asetto Corsa das Force Feedback im Lenkrad wirklich traumhaft gut genutzt, um so nah wie möglich da ran zu kommen.
Bei Motorrädern läuft aber sehr viel des Kurven- (und allgemeinen Fahr-)verhaltens über Gewichtsverlagerung und das kann einfach momentan nicht bezahlbar zuhause dargestellt werden. Da bräuchte man Minimum einen neigbaren Sitz und eben einen Lenker und Fußtasten.
Von daher kann ich mir keine Motorradsimulation vorstellen, die auch nur annähernd so realistisch sein soll, wie das Fahrgefühl im originalen Autosittz mit Pedalen, Lenkrad und Schaltknauf in korrekter Position. Bei Motorrädern wäre eine Hydraulik praktisch Pflicht, denn ohne Möglichkeit der Gewichtsverlagerung kann man das nur Arcade Racer nennen, dafür ist das zu entscheidend beim Zweirad.
Und mit Gamepad ist jede Diskussion über "Realismus" bei einer Simulation irgendwie von Grund auf recht lächerlich.
Habe die Demo jetzt auf der ps 4 gespielt, die mich nicht unbedingt überzeugt hat. Grafik ist mal abgesehen von den Mopeds ziemlich schwach. Fahrphysik entspricht nicht annähernd der Realität, ist aber auch nicht möglich. Trotzdem hatte ich mein Spaß als Motorrad Fan. Überlege es mir mangels an Alternativen zuzulegen, aber hat einer Erfahrungen bezüglich der langzeitmotivation innerhalb der Karriere und wie ist das mit den Motorrädern kaufen muss man viel Grinden ??
Nach knapp einer Stunde testen und folgender Deinstallation sind mir drei Sachen klar geworden:
a) kein Wunder, dass sämtliche meiner Testkandidaten im RFactor-Rennsitz sogar auf dem Norisring ob der fehlenden Ideallinie überfordert sind
b) dass 4players mir erneut eine Menge Geld gespart hat
c) wie toll es ist, dass man sich im Internet Spiele ausleihen kann, wenn man 4players (immer noch) nicht zu 100% vertraut
Wertung passt perfekt in meinen Augen. DA:I für Zweiradbegeisterte.
Und nun geht's zu viert im 2007er DTM, im 2005er RFactor auf eine 2011er Barcelona Strecke. DAS ist wirklich realistischer (und spaßiger) Motorsport!