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Ridge Racer 6 (Rennspiel) – Ridge Racer 6

Mit der Ridge Racer-Serie hat Namco nicht nur in der Spielhalle für spektakuläre Drifts und einen sagenhaften Geschwindigkeitsrausch gesorgt, sondern auch auf Konsolen und Handhelds. Nur um Microsoft-Konsolen wurde bisher ein großer Bogen gemacht. Doch mit dem sechsten Teil gibt Namco endlich auch auf der Xbox 360 Gas. Kann die Raserei auf der neuen Plattform überzeugen?

© Namco / Electronic Arts

On the road again…

Was sollte ein guter Arcade-Racer neben einem ordentlichen Fuhrpark, wahnsinniger Geschwindigkeit und einem guten Fahrgefühl unbedingt bieten? Genau: viele Rennstrecken. Fans der Serie wird es sicher freuen, dass der sechste Teil massig Kurse bietet – zumindest auf den ersten Blick, denn meistens handelt es sich lediglich um verschiedene Ausbaustufen eines Szenarios oder eine umgekehrte Streckenführung. Folglich wiederholen sich Passagen sehr oft und lassen gerade bei der

Der neue Nitro sorgt kurzzeitig für einen enormen Geschwindigkeitsschub.

Welterforschung schnell Langeweile aufkommen. Ihr rast u.a. durch eine idyllische Parklandschaft, beobachtet die blinkenden Neonleuchten in der nächtlichen Rave-City oder liefert euch am Flughafen zwischen den Maschinen auf dem Rollfeld spannende Positionskämpfe. Leider fallen die meisten Szenarien trist aus und sind weit entfernt vom knallig bunten Karibik-Flair, wie man es noch aus RR Revolution kennt. Tatsächlich finden viele Rennen in der Abenddämmerung oder sogar bei Nacht statt, so dass euch die Funken vorausfahrender Wagen beim Aufsetzen besonders markant entgegen springen. Aber das war’s auch schon mit herausragenden Effekten, denn insgesamt ist Ridge Racer 6 grafisch nur Durchschnitt und nicht gerade ein Aushängeschild für die nächste Konsolengeneration. Mal abgesehen von der hohen Auflösung an einem HD-Display wäre der Titel auch ohne weiteres auf der ersten Xbox realisierbar gewesen. Landschaftstexturen und Fahrzeuge sehen kaum besser aus als bei PGR 2 und vor allem die Nachtrennen sind einfach nur öde inszeniert. Wo sind die gleißenden Lichteffekte an Straßenlaternen oder Häuserfassaden? Wo sind die Zuschauer, die euch während der Rennen fieberhaft anfeuern? Die Szenarien wirken allesamt äußerst steril und leblos – bis auf den ein oder anderen Hubschrauber oder ein Flugzeug. Kleine Lastwagen und Fahrzeuge, die im Hintergrund über Brücken tuckern, fallen dagegen praktisch gar nicht auf und gesellen sich zu den Schafen, die genau wie die Menschen auf den Zuschauertribünen mit mickrigen Animationsphasen wie Pappaufsteller am Streckenrand verweilen.

Geht’s noch schneller?

Ridge Racer 6 ist schnell, keine Frage. Und selbst mit vierzehn Konkurrenten bleibt die Rennaction zu jeder Zeit ruckelfrei, wenn ihr sie nicht gerade mit dem vollkommen missratenen 50Hz-Modus betreibt, bei dem selbst das einführende Pac-Man-Bonusspiel nicht reibungslos funktioniert. Allerdings bleibt auch bei 60Hz und unter HD ein Problem: Die Entwickler schaffen es einfach nicht, ein ähnliches Geschwindigkeitsgefühl aufzubauen wie manche Mitbewerber. Hat man bei Namco vielleicht schon mal von einem Blur-Effekt gehört oder sich vielleicht Burnout Revenge näher angesehen? Hat man mal daran gedacht,

Schöner Partikeleffekt: Beim Aufsetzen sprühen Funken.

die vielen Nachtrennen durch ein spektakuläres Lichterspiel aufzuwerten? Anscheinend nicht, denn sonst wüsste man, wie man für einen ordentlichen Geschwindigkeitsrausch sorgt. So bleibt Ridge Racer 6 zwar ein flotter Arcade-Racer, aber er haut einen in Zeiten von Burnout und auch PGR 3 einfach nicht mehr vom Hocker.

Ridge Racer online

Neben Einzelrennen und Zeitfahren habt ihr erstmals in der Serie die Möglichkeit, auch online über Xbox Live gegen andere Fahrer anzutreten. Unverständlicherweise hat es Namco für die später erschienene PAL-Version nicht geschafft, den bereits aus der US-Fassung bekannten Online-Bug zu beheben: Dabei werdet ihr bei einem Rennen mit dermaßen heftigen Lags konfrontiert, dass die Partie unspielbar wird. Solltet ihr mit diesem Problem zu kämpfen haben, müsst ihr das Spiel beenden und euch in die Systemkonfiguration begeben. Dort wählt ihr dann den Menüpunkt „Computer“, anschließend „Windows-basierter PC“ oder „Windows Media Center“ und betätigt dort den Menüpunkt „Verbindung trennen“. Jetzt sollten die Rennen online funktionieren, so dass ihr mit maximal 14 Teilnehmern um den Sieg fahren könnt. Alternativ besteht die Möglichkeit, nur um beste Rundenzeiten zu kämpfen und die Ergebnisse hochzuladen.

Achtung: Gefahr für den Spielstand!

Leider haben die Japaner nicht nur bei den Online-Rennen geschlampt, sondern offensichtlich auch das Risiko übersehen, dass euer Spielstand überschrieben wird: Wollt ihr nach einem Online-Rennen bei der Offline-Erkundungstour weiter machen, werdet ihr gefragt, ob der Spielstand neu gespeichert, sprich überschrieben werden soll. Bejaht ihr die Frage, werden sämtliche Erfolge gelöscht und ihr müsst wieder bei Null anfangen. Und jetzt stellt euch mal vor, ihr habt schon mehrere Stunden mit der World Tour verbracht und dann passiert euch das…  

   

  1. RR6 ist einfach nur kacke und ein schlag ins gesicht für die treuen fans der serie. ich habs nach 2 tagen wieder verkauft. wo ist das alte feeling hin? einfach nur schade!

  2. Habs mir jetzt erst günstig besorgt. Ist im Grunde wie die PSP-Version. Macht mir echt Spaß. Das Gameplay gefällt mir einfach besser, die Steuerung ist super und das macht kleinere Nachteile wieder wett. Scheinbar sehe nicht nur ich das so, online gibts immernoch genug Leute für ein Rennen...

  3. Da muss man lesen, dass sich jemand die PS1 wegen RR gekauft und mit
    der Optik der X360 nicht klar kommt - jawohlllll. Auch ich hatte RR auf
    der PS1 und geliebt (Teil 1,2 und 4) und bis zum letzten Rennen
    durchgbohrt. Aber auch damals sind mir extreme Clippingfehler und heftige
    Popups nicht entgangen - davon sieht man heute fast nix mehr. Wer aber
    diese unrealistischen Rennen mag, der guckt ganz woanderes hin - nämlich
    auf die Strecke. Das Gameplay beschränkt sich halt auf eine irrsinnige
    Rutschpartie mit fluffiger Steuerung und wer wirklich was schaffen möchte,
    der es muss es einfach drauf haben.
    Das Aufgebot an Strecken ist gegenüber anderen Racern auch nicht
    schlechter.
    Für mich war es wichtig, dass Ridge Racer bleibt was es ist und
    nicht durch sinnlose Features zu ein anderes Möchtegern-Game, wie es
    bei NFS oder Burnout geschah, umgestrickt wurde.
    Nett ist auch die Ansage über den DJ. Wenn er nervt, dann nimm ein
    anderen. Und wenn der auch nervt, dann schalte sie doch einfach ab -
    ganz einfach.
    Kauft man Ridge Racer bekommt man Ridge Racer. Und wer RR früher
    mochte, der wird auch heute nicht enttäuscht.

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