Doch natürlich steht immer noch der Spaß im Vordergrund – vor allem im „klassischen“ Modus mit maximal fünf Spuren pro Instrument, der sich mit nahezu allen Plastikinstrumenten am Markt spielen lässt – egal, ob sie zur Rock Band- oder Guitar Hero-Familie gehören. Im Falle der Guitar Hero-Drums gibt es zwar wie bei allen Rock Bands kleine Funktions-Inkompatibilitäten, doch damit kann man leben. Auch die Songauswahl soll dabei nicht im Wege stehen: Mit zahlreichen Suchparametern lassen sich komfortabel Songlisten herausfiltern. Man möchte nur Tracks aus den 80er oder 90er Jahren? Bitte sehr! Daraus möchte man nur Hard Rock und Metal? Okay! Und jetzt nur noch die Tracks, die einen maximal mittleren Schwierigkeitsgrad bieten? Haben wir!
Wem egal ist, was für ein Track als nächstes kommt, kann mit dem „Party Shuffle“ basierend auf der aktuellen Band-Zusammenstellung einen zufällig ausgewählten Song nach dem anderen in Angriff nehmen.
Natürlich gelten die Wahlkriterien, Setlists und Shuffle-Funktionen nicht nur für die über 80 Songs, die mit RB3 ausgeliefert werden und die mir trotz oder wegen ihres breiten Spektrums über verschiedene Jahrzehnte hinweg in ihrer Gesamtheit fast etwas zu poppig sind. Zwar nie so stark wie Activisions Band Hero, aber dafür auch nicht so rockig wie es der Spielname suggeriert.
Alle bereits in Rock Band oder Rock Band 2 herunter geladenen Tracks bzw. sind ebenfalls komplett integriert. Und wer die Inhalte von Green Day Rock Band, Lego Rock Band oder der Disc von Rock Band 2 in RB3 importieren möchte, kann dies auch, um die Songbibliothek aufzustocken.
Allerdings muss dafür nochmals in die Tasche gegriffen werden: Der Export kostet jeweils 800 Punkte (ca. 10 Euro). Ganz schön happig, wenn man bedenkt, dass man im Normalfall bereits für den Originaltitel bis zu 60 Euro gezahlt hat. Zudem ist die Importfunktion insgesamt etwas unübersichtlich ausgefallen und mit kleinen Fehlern behaftet. So soll man zur Verifizierung der RB2-Disc z.B. den 25-stelligen Code des Handbuchs eingeben. Das Problem: Nach 16 Stellen (entspricht den Codes der US-Version) ist Schluss. Was tun? Ganz einfach: Die ersten 16 Zeichen reichen aus, um das Download-Recht freizuschalten. Um das gut zwei Gigabyte wiegende RB2-Trackpack schließlich auf der Festplatte zu verankern, sind aber noch die angesprochenen 800 Punkte fällig. Der PS3-Import ist ähnlich unkomfortabel und erfordert wie Lego Rock Band den Besuch einer anderen Website, wo man erst den „richtigen“ Download-Code bekommt. Und hier bekommt der bis dahin auf Hochglanz polierte Lack von Harmonix‘ Musik-Spektakel erste Risse.
Auf dem Weg nach oben
Diese Risse werden aber von der Karriere wieder gekittet, bei der viele Mankos des Vorgängers behoben wurden. Dazu gehört z.B. die Möglichkeit, jederzeit ein- und auszusteigen. Und natürlich auch, dass entsprechend der Bandzusammenstellung je nach Song ein Frontmann oder eine Frontfrau die Massen mit dem Gesang anheizt. Oder auch, dass man nicht mehr für jedes Instrument eine eigene Figur erstellen muss – endlich gibt es in der Band Multitalente, so dass die emotionale Anbindung an die Charaktere deutlich höher ist. Und man kann seine Figuren z.B. auch über eine MemoryCard oder USB-Stick mitnehmen und bei Kumpels verwenden.
Aber auch inhaltlich hat man einen Schritt nach vorne gemacht: Die Band-Karriere besteht aus kleineren Tourneen, in denen man aus der Provinz schließlich zu einem weltweiten Erfolgsact aufsteigt. Jede Tour wiederum besteht aus kleineren Auftritten, den thematisch gegliederten Sets. Der Clou: Man wählt aus drei verfügbaren Sets aus, von denen das erste zumeist aus gut zusammengestellten RB3-Songs besteht. Die anderen zwei bestehen aus entweder zufällig vom Programm gewählten oder vom Spieler zu bestimmenden Songs, die jedoch gewissen Richtlinien unterliegen, die wiederum auf den verschiedenen Suchkriterien basieren.
Dabei spielen auch Download-Inhalte oder importierte Tracks eine Rolle. Wer den RB2-Import auf sich nimmt, kann z.B. auch über eine RB2-Setlist stolpern. Oder eine Wave-Setlist. Oder einen Gig, bei dem man nur „lange Songs“ spielt; oder kurze; oder Pop; oder 80er; oder dies; oder jenes… Durch diese Variationen, die sich im Wesentlichen an dem Herausforderungs-Modus des Vorgängers orientieren, kommt eine enorme Abwechslung in die Karriere. Doch Komfort hin,
Einstiegsmöglichkeiten oder Benutzerfreundlichkeit her: Allen sinnvollen Optimierungen zum Trotz, die man bis hinunter zu den immensen Statistiken und Online-Ranglisten findet, ist das „klassische“ Spiel nicht viel mehr als ein verdammt cooles Rock Band 2.5.
Wenn nicht das Hinzufügen des Keyboards wäre, durch das der Platz auf dem Bildschirm bei einer vollen Band zwar noch kleiner wird, der Spaß aber überproportional ansteigt. Zwar haben derzeit nur knapp 60 Songs, also etwa drei Viertel der mitgelieferten Tracks eine Keyboard-Spur, doch wenn man sich gemeinsam z.B. an Klassikern wie Huey Lewis‘ „The Power of Love“ oder Queens „Bohemian Rhapsody“ versucht, steigt der Spielspaß-Ballon in ungeahnte Höhen. Und wird auch durch die sekundären Ziele angefeuert, in denen man z.B. auf Serienjagd geht, möglichst häufig Overdrive einsetzen oder bei denen die ganze Band bestimmte Vorgaben erreichen muss.
Störfeuer
Allerdings gibt es vor allem hinsichtlich des Band-Gedankens und des „Partyspiels“ noch einige Ungereimtheiten und Probleme – insbesondere, wenn man sich die letzten Guitar Heroes einschaut. Hier wie da kann man zwar jederzeit ein- und aussteigen und unabhängige Schwierigkeitsgrade festlegen. Doch eine Möglichkeit wie bei GH z.B. mit mehreren Gitarren anzutreten und dort evtl. sogar kompetitiv in die Saiten zu hauen, fehlt. Die maximal sieben Spieler, die mit RB3 auf die Bühne gehen, bestehen aus Gitarre, Bass, Schlagzeug, Keyboard und drei Sängern, damit der unterstützte Harmoniegesang voll zur Geltung kommt.
Also, von der "Gitarren-Qualität" scheint sich das Spiel wohl eher verschlechtert zu haben, wie ich gerade am lesen bin.
Hi,
mit der Fender Mustang kann man wohl auch weiterhin den normalen Modus zocken (Leicht-Expert), also auch die ganzen alten Songs. Mit der richtigen Gitarre, der Squier Stratocaster kann man wenn ich mich recht an die Interviews entsinne, nur den Pro Mode zocken... bin mir da zwar nicht sicher, aber das wird bestimmt gehen das der eine Experte spielt und der andere Pro Mittel, wüsste nicht warum es nicht gehen sollte. Bekommt ja nun eh jeder seinen eigenen Score, egal ob man mit anderen spielt, bei RB2 gab es da ja nur den Bandscore.
Ob dein geplanntes Party Equipment reicht? Niemals.
Da fehlt doch noch ne vernüftige Lichtmaschine, und wo ist das EDrum für Tausende Euros? Den Midicontroller nicht zu vergessen, und einen Gitarren und Drum Monitor/Verstärker, man will doch seinen eigenen Sound hören, bald wird Rockband eh nur noch alls eine art Tabulator bei mir genutzt. Ingame Musik leise, Verstärker laut und ab gehts .
Ich würde mir vieleicht RB1+2 auch noch kaufen, wegen dem Songimport. AC/DC & GreenDay muss ja jeder selbst wissen.
Grüße
servus, der test hat mich angefixt, ich steig' ein bei rock band!
aber ein paar sachen sind mir noch nicht ganz klar. kann ich mit den neuen, "realistischen" instrumenten auch die alten songs spielen? die bekannte farben-palette ist ja nicht mehr drauf. kann die neue gitarre mit den alten instrumenten kombiniert werden bzw. kann einer auf "real" machen und die anderen spielen das nach farben-drück-spiel?
ich überlege mir das beatles bundle zu holen, rb3 mit keyboard und dann demnächst die gitarre. 2 richtige instrumente reichen uns erstmal glaube ich. macht sinn?