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Rocksmith 2014 (Musik & Party) – Rocksmith 2014

Die Zeit der Musikspiele schien mit dem Ende von Rock Band und Guitar Hero sowie dem Einmotten der Plastikklampfen vorbei zu sein. Doch stattdessen setzte Ubisoft auf den Einsatz echter Sechssaiter und veröffentlichte mit Rocksmith einen ambitionierten Mix aus interaktivem Gitarrenlehrer und Rhythmus-Unterhaltung. Die Fortsetzung soll das Prinzip auf eine neue Stufe hieven.

© Ubisoft / Ubisoft

Technik 2.0

[GUI_PLAYER(ID=108057,width=300,text=Im Session-Modus spielt man solo oder zu zweit mit einer KI-Band, die sich dynamisch anpasst.,align=right)]Je nach Herangehensweise konnte man Rocksmith bei seiner Veröffentlichung im letzten Jahr wegen einiger teils kleiner, teils schwerwiegender Mankos schelten, doch in einem Punkt gab es keine Zweifel: Die Technik, mit der die Töne einer E- bzw. halbakustischen Gitarre oder eines Basses über das „Real-Tone-Kabel“ abgegriffen und von dem Spiel erkannt sowie weiterverarbeitet wurden, war klasse. Je nach Konfiguration aus Fernseher und Soundanlage musste man zwar unter Umständen mit Lags leben, doch im Wesentlichen konnte die technische Seite überzeugen.

Das ist in Rocksmith 2014 immer noch der Fall. Es wurde sogar optimiert, um das Lag zu minimieren. Je nachdem, was für einen Bildschirm man benutzt und wie man den Sound ausgeben lässt, kann es zwar weiterhin zu einer minimalen Verzögerung zwischen dem Anschlag der Saite und der Ausgabe des Tons kommen. Doch beim Üben und Nachspielen der über 50 Songs spielt das hinsichtlich der Erkennung nahezu keine Rolle mehr – vor allem, wenn man einen kleinen Trick beachtet: Achtet man nur auf die ausgespielte Musik und schlägt die erforderlichen Saiten und Akkorde im entsprechenden Takt anstatt sich auf die visuellen Signale zu konzentrieren, die durchaus leicht asynchron zum Ton abgebildet werden können und dann zu Fehlern führen, arbeitet die Technik sehr akkurat.

Die Darstellung der „Noten-Autobahn“ ist gewöhnungsbedürftig. © 4P/Screenshot

Um diese Fehlerquelle so gut wie möglich ausschließen zu können, kann man natürlich den Ton separat ausgeben lassen oder in den Optionen die Verzögerung manuell zu optimieren. Leider gibt es keine Möglichkeit wie seinerzeit bei Rockband, die Diskrepanz zwischen Bild und Ton vom Spiel ermitteln zu lassen. So ist man auf Trial-&-Error angewiesen, bis man seine optimale Einstellung gefunden hat.

Spaß statt Karriere

An der Grundprämisse hat sich ebenfalls nichts geändert: Rocksmith ist und bleibt eine Mischung aus virtuellem Gitarrenlehrer und Spiel, wurde aber auch hier in jeder Hinsicht optimiert und hinsichtlich des Spielflusses harmonischer gestaltet. So muss man z.B. nur noch beim Spielstart einmal die Gitarrenstimmung abgleichen, anstatt wie bislang vor jedem „Gig“ oder einer Session im Probenraum. Natürlich hilft Rocksmith 2014 einem auch, die Klampfe umzustimmen, wenn ein Song eine andere Grundstimmung erfordert oder gibt einem die Option, jederzeit auf den Tuner zuzugreifen, um die Saiten zu überprüfen. Eine Karriere im eigentlichen Sinne ist ganz rausgefallen – was ich nicht bedaure, da sie im Vorgänger schwach inszeniert wurde und nur ein Pseudo-Vorwand war, um einen durch die Songs zu lotsen.

Stattdessen sucht man sich einen Weg aus (Lead- oder Rhythmus-Gitarre, Bass – ein Wechsel ist immer möglich) entscheidet sich für einen der gut ausgewählten Songs, die ein breites Spektrum an Genre, Epoche und Schwierigkeitsgrad abdecken und legt los. Zwar stelle ich mir ab und an die Frage, wieso man von einem bestimmten Künstler ausgerechnet dieses statt jenem Lied ausgewählt hat.

In der Guitarcade warten elf Minigames, mit denen man neue Techniken spielerisch erlernt.
In der Guitarcade warten elf Minigames, mit denen man neue Techniken spielerisch erlernt. © 4P/Screenshot

Doch unter dem Strich kann sich die Auswahl hören lassen. Es geht los bei simplen Akkord-Songs (Bob Dylan – Knockin‘ on Heaven’s Door, Tom Petty – Mary Jane’s Last Dance) über Classic Rock von Queen (We are the Champions) oder den Rolling Stones (Paint it Black) bis hin zu bekannten Riffs (Aerosmith – Walk this Way). Und natürlich finden sich auch Metal-Songs von Iron Maiden bis Pantera, von Mastodon bis Rise Against, die einen bis zum letzten Ton fordern. Wem das nicht reicht, kann auch auf die Download-Bibliothek des Vorgängers zurückgreifen und sogar die Songs der ersten Disc importieren. Der Import schlägt allerdings mit etwa zehn Euro zu Buche und ist nicht ganz vollständig – nach ursprünglich über einem Dutzend fehlenden Songs des ersten Rocksmith sind es mittlerweile nur noch fünf Tracks, die außen vor  bleiben, der Rest wird hervorragend an die neuen Techniken und Optionen angepasst.


  1. SpookyNooky hat geschrieben:Bisher bin ich ganz zufrieden mit dem Programm, habe auch keine spürbare Latenz.
    Man hat ein wenig einen Playback-Effekt, der Fehler vehement kaschiert. Bin kein Freund davon. Da war Lernen per Tab + Song direkt im VLC-Player wesentlich effizienter. Deswegen wollte ich meine Gitarre etwas lauter machen, doch mit ALT+TAB + die Lautstärke vom Aufnahmegerät erhöhen sorgt nur für ein lauteres Brummen, aber keinen lauteren Sound im Gegensatz zum Playback. Gibt's ne Möglichkeit, meine Gitarre lauter zu bekommen?
    In den Optionen kannst du die Abmischung einstellen, indem du alle anderen Tonspuren leiser machst und die Gitarre auf 100% lässt (so habe ich es zumindest gemacht).

  2. Bisher bin ich ganz zufrieden mit dem Programm, habe auch keine spürbare Latenz.
    Man hat ein wenig einen Playback-Effekt, der Fehler vehement kaschiert. Bin kein Freund davon. Da war Lernen per Tab + Song direkt im VLC-Player wesentlich effizienter. Deswegen wollte ich meine Gitarre etwas lauter machen, doch mit ALT+TAB + die Lautstärke vom Aufnahmegerät erhöhen sorgt nur für ein lauteres Brummen, aber keinen lauteren Sound im Gegensatz zum Playback. Gibt's ne Möglichkeit, meine Gitarre lauter zu bekommen?

  3. SpookyNooky hat geschrieben:
    Thefender hat geschrieben:
    SpookyNooky hat geschrieben:Kann ich das sackteure Kabel auch für Programme wie Audacity verwenden?
    Sollte normalerweise funktionieren
    Okay, danke.
    Nichts zu danken :lol:

  4. Ich spiele seit 30 Jahren Gitarre/E-Gitarre, und hatte schon mit dem Vorgänger, den ich mir als US Import schon ein Jahr vor dem Launch in Deutschland besorgt hatte, mächtig viel Spaß.
    Ich habe vorher noch nie einen Song so geübt, dass ich nach und nach komplexere oder mehr Noten dazu gespielt habe, sondern ich habe mich immer linear anhand von Tabs bei voller Komplexität durch den Song gearbeitet, bzw. erst Strophe, Bridge, Refrain und am Ende das Solo gepaukt. Alles aber immer Ton-für-Ton wie in den Tabs angegeben. Erstaunlich wie gut da der Rocksmith Ansatz funktioniert, die Komplexität langsam zu steigern. Klar, ist es am Anfang langweilig nur Einzeltöne anstatt Akkorden für die Begleitung zu verwenden, aber irgendwie weiß dadurch die Hand wo es hingeht wenn's dann komlexer wird. Drei Songs an einem Abend zu lernen, ist so für mich gar kein Problem. Mit Tabs würde ich das nicht hinbekommen.
    Kann man mit Rocksmith Gitarre spielen lernen?
    Sicher, solange man nicht versucht NUR mit Rocksmith Gitarre spielen zu lernen. Jeder Musikschüler braucht Feedback von einem erfahrenen Instrumentalisten/Lehrer. Das kann Rocksmith nicht leisten, und so ist es leicht das hier oft zitierte Fehlverhalten zu entwickeln. Aber zusätzlich zu anderen Lernmethoden finde ich es extrem spaßig und hilfreich. Ruckzuck hat man damit mal wieder eine Stunde die Finger bewegt, etwas für die Hornhaut an den Fingerkuppen getan, und dabei richtig viel Spaß gehabt. Schön, dass jetzt im "Master Modus" sogar die Noten ganz verschwinden, so dass man den Song aus dem Gedächtnis spielen muss, und ihn am Ende richtig "drauf" hat.
    Die Mini-Spiele finde ich allerdings sehr nervig. Bisher musste ich dabei ziemlich wahllos Bünde oder Saiten greifen, anstatt tatsächlich Skalen oder Läufe zu üben. Aber vielleicht habe ich das auch bisher nur zu wenig gespielt, und es gibt später noch vernünftigere Übungen.
    Ich spiel's an der PS3 mit analogem Audio out, da sind Latenzen kein Thema.

  5. shuffleharddietrying hat geschrieben:
    SpookyNooky hat geschrieben:Ich überlege mir ja, mir das Teil zuzulegen. Lohnt es denn als Nicht-Gitarrenanfänger? Spiele schon ca. 10 Jahre, von daher kann mir das Programm wohl kaum noch was beibringen. Macht's trotzdem Laune?
    Ist halt quasi wie mit backing tracks zu spielen. Ich bin ja z.B Fortgeschrittener Spieler, und mir bringt es halt schon was, weil die meisten Lieder durchaus noch fordernd sind. Wenn du technisch sowieso sehr gut bist, lohnt es sich vllt. nur bedingt.
    Es könnte sich insofern für dich lohnen:
    1. Interessant Idee/technische Umsetzung recht gut
    2. Ausprobieren der sehr sehr sehr vielen Effekte die man beliebig zusammenschalten kann und sogar mit Feintuning.
    3. Das Kabel alleine ist einfach schon geil, zum aufnehmen von Sounds.
    4. Wenn noch kein Vollprofi, kann man sicher noch ein paar Dinge lernen. Bzw. es gibt durchaus einige sehr fordernde Lieder. Wobei ich es als eher unangenehm empfinde sehr schnelle Lieder mit dieser Notendarstellung zu üben, da sind Tabs und Guitar Pro immer noch praktischer. Das anschließende Spielen mit der gesamten Band mit Gitarre oder Bass oder Gesang, ist wiederum sehr cool, die Qualität des Sounds ist sehr gut.
    Danke, das klingt sehr gut. "Vollprofi" kann ich mich trotz der 10 Jahre immer noch nicht nennen, da man als Autodidakt auch mal gerne längere Auszeiten nimmt/ nehmen kann. Werde nächstes Wochenende meine Gitarren in's Wohnheim holen und dann werd ich mir das Kabel + Rocksmith 2014 zulegen.

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