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Rome: Total War (Taktik & Strategie) – Rome: Total War

Es kam, es sah, es siegte: Rome – Total War begeistert gerade mit einem Schnitt von 91 % die internationale Spielepresse. Bevor wir uns in die euphorische Phalanx der Superlative einreihen, wollen wir einen Experten zu Rate ziehen, der sich mit Römern und Strategie bestens auskennt. Wir haben keine nekromantischen Mühen gescheut und Gaius Julius Cäsar (100 – 44 v.Chr.) um sein Urteil gebeten.

© Creative Assembly / Activision / Sega

4Players: Herzlich willkommen im 21. Jahrhundert! Und vielen Dank, dass Sie „Rome – Total War“ für uns getestet haben. Könnten Sie sich vielleicht kurz vorstellen?

Gaius Iulius Caesar

(irritiert): Wie bitte? O tempora, o mores!

Die Schlacht ist eröffnet: Ob die Phalanx hält?
4Players: Oh, Verzeihung. Aber viele Leser kennen Sie nur aus Asterix oder dem aufgezwungenen Lateinunterricht.

Gaius Iulius Caesar: Aufgezwungen? Latein? Jeder junge Römer sollte sich De Bello Gallico zu Gemüte führen, wenn er Großes leisten will – nicht nur in der Syntax, sondern auch auf dem Felde! Aus welcher ungebildeten Provinz kommen ihre Leser eigentlich?

4Players: Die meisten kommen aus Deutschland, quasi dem früheren Germanien.

Gaius Iulius Caesar: Germanien! Dieser Urwald war schon damals keine einzige römische Legion wert. Ich habe bei meinen Rheinüberquerungen de facto nur Bäume, Sumpf und Matsch gesehen. Und dahinter? Nichts als Auerochsen und Stammler!

4Players: Bei allem Respekt: Aus dem Urwald ist über Jahrhunderte immerhin das Land der Dichter und Denker, der Richter und Henker gereift. Unsere Kaiser herrschten über ganz Europa und trugen ihren Namen im Titel. Und wenn ich mich recht entsinne, haben Ariovist und seine Sueben ihnen schon damals ordentlich eingeheizt!

Gaius Iulius Caesar (mit Stahlblick): Das mag sein, junger Mann. Aber Sie schweifen mit ihrer patriotischen Kleingeistigkeit vom Thema ab. Außerdem versanken meine Legionäre damals knietief im Schlamm, mussten durch Sümpfe waten – all das kommt in der sterilen Landschaft dieses Spiels ja gar nicht vor! Also könnten wir jetzt bitte ernsthaft über Pro und Kontra debattieren?

Kampf um Rom: Legionäre gegen Legionäre.
4Players: Selbstverständlich. Also jetzt die wohl spannendste Frage der Spiele-Neuzeit: Hat Ihnen „Rome – Total War“ auch so gut gefallen wie uns?


Gaius Iulius Caesar (amüsiert): Nein.

4Players: Aber…

Gaius Iulius Caesar (aufbrausend): …schweig still, Asinus, Tölpel! Was war das für eine dilletantische geschlossene Frage zum Einstieg! Ich könnte mich jetzt mit dieser knappen Antwort in mein wohlverdientes Grab zurückziehen. Mir gefällt etwas nie so, wie es anderen gefällt! Aber ihre Leser und dieses trotz kleiner Schwächen wahrhaft monumentale Spiel verdienen den klaren Blick eines Feldherren. Könnten Sie jetzt also zum Wohle dieses Dialoges und zum Ruhme des Spieles konkreter werden?

4Players: Gut, versuchen wir es anders. Wie würden Sie „Rome – Total War“ beschreiben?

Gaius Iulius Caesar: Es ist eine sehr unterhaltsame Verquickung aus taktischen Feldschlachten und strategischem Aufbau. Die Startvoraussetzungen mit den drei römischen Parteien entsprechen köstlicher Weise dem Triumvirat meiner Zeit. Man kann sich also als meine Großartigkeit, Crassus oder Pompeius versuchen. Und man muss General, Konsul und Diplomat sein, um dieses Spiel zu meistern, was allerdings keine große Herausforderung darstellen sollte. Ich habe jede Schlacht, jede Belagerung und jeden Seekrieg ad libitum gewonnen. Trotzdem ist es eine sehr reizvolle Aufgabe, da man schon 329 v.Chr. mit seinen Eroberungen beginnt: das ist herrlich viel Zeit! Bei Jupiter, wie ich das vermisst habe!

4Players: Ja, Echtzeit-Kampf trifft auf Runden-Strategie. Schade nur, dass man nicht dieses Komplettpaket, sondern nur die reinen Schlachten über LAN oder Internet mit Freunden austragen kann. Aber warum ist Ihnen das Spiel zu leicht? Liegt es einfach nur an Ihrem taktischen Genius? Sie haben es doch auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad getestet, oder?

Gaius Iulius Caesar: Selbstverständlich, so war es ja vereinbart. Aber es ist weniger meine Finesse als vielmehr das stupide Verhalten meiner Gegner, das mich ständig siegen lässt. Es gibt zwei eklatante Schwächen: Erstens agieren die Völker auf der strategischen Karte inkonsequent – zwei Beispiele: Man blockiert einen Hafen der Karthager mit einem einzigen Schiff, während ihre ganze Flotte munter zuschaut, ohne einzugreifen. Oder nehmen wir die gallische Armee, die sich bei einer Unterlegenheit von 6:1 trotzdem an die Belagerung einer römischen Stadt wagt. So dumm waren die Kelten damals nicht!
                           

  1. Ares101 hat geschrieben: Sehr zu empfehlen sind RTR- Mod (Rome Total War Realism)
    und EB (Europa Barbarorum)
    Welchen der beiden kannst Du eher empfehlen (für einen Wiedereinsteiger nach Jahren)?

  2. das war ja echt niedlich wie du dem kleinen da geholfen hast bodo^^
    also zum test: ich find den nicht schlecht, es war zwar wirklich zaeh manchmal, aber hey besser als irgendein 08/15 zeugs von pc poweplay. weil naja ihr geht da auch auf die historischen hintergruende ein, das bekomm ich beim gamestar nicht!
    uebrigens: ich wurde durch computerspiele eigentlich erst richtig inspiriert mich fuer geschichte zu intressieren und da soll mir mal einer ein hobby nennen das einen zum "amateur-experten" in einem schulfach macht!
    btw bodo, bitte nimm rome nicht immer als strategiereferenz vor allem wenns um spiele in der antike geht. man kann rise and fall nciht mit rome vergleichen.

  3. Auch wenn es bereits Medieval 2 Total War und bald das neue Empire Total War gibt muss ich eingestehen das ich seit einer Woche wieder beim alten Rome Total War gelandet bin. Natürlich nicht die Vanilla Version sondern die Mods die erst seit einem Jahr richtig Fertig sind.
    Sehr zu empfehlen sind RTR- Mod (Rome Total War Realism)
    und EB (Europa Barbarorum).
    Beide sorgen für einige 100 neue Einheiten, Vioce-Mods, Darth's KI Mods, eine größere Karte und vorallem viel mehr Wert auf historische Korrektheit. Also auch keine brennenden Schweine mehr. Und vorallem die Ptolemäer sind nun kein alt Ägyptisches Reich mehr sondern ein korrekter Diadochenstaat. EB ist allderdings etwas zeitaufwendiger und komplexer als RTR.

  4. Hmm Rammböcke sind Zeitverschwendung. Man braucht ja eh schon mindestens 3 die alle Gleichzeitig richtung Tor fahren um überhaupt an den Ballisten vorbeizukommen. Der sauberste Weg ne Stadt einzunehmen is die Mauer zu untergraben un dann mit ner riesigen Reiterstreitmacht einfach reinzureiten und die Piazza einnehmen. Achja und kann mir (bitte xD) vielleicht jemand sagen wo man bei RTW die patches deinstallieren kann :?:. fänd ich voll toll :D :D :D

  5. c4nn4b1s hat geschrieben:Seltsame Geisterschützen pff. Das sind die Ballistentürme, die kann man sich in der Kampagne kaufen und werden von allen Festungen mit Steinmauer genutzt. Schon ma auf schwer gespielt? Dann schütten die ****** heißes pech auf deine Truppen
    Hi c4nn4b1s,
    du hast recht, es gibt feste Schützen, die aus den Türmen feuern. Sogar ziemlich gut, weil sie regelmäßig die Rammböcke des Gegners kaputt schießen.
    Gegen heißes Pech von oben hilft nur, dass du das Tor vor dem Angriff einnimmst. Du muss eben mit Türmen oder Leitern über eine Mauer und dann das Tor besetzten. Dann bekommt der Verteidiger das Pech ab. Wenn das Tor dir gehört, worüber du eine Meldung bekommst, kannst du ohne Probleme durchreiten.
    Salve,
    4P|Bodus

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