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Sable (Action-Adventure) – Die Wüste lebt

Sable ist ein sandiger Action-Adventure-Traum ohne Kämpfe, für mutige Forscherinnen und neugierige Hobby-Archäologen. Das Open-World-Erkundungsabenteuer, mit Anleihen von The Legend of Zelda und Outer Wilds, gibt es – nach dem 2021er Release für PC und Xbox – seit kurzem für die PlayStation 5. Im Test verraten wir euch, warum ihr diesem ungewöhnlichen Titel eine Chance geben solltet.

© Shedworks / Raw Fury

Wundersame Wüstenwelt

Um am Ende des Spiels entscheiden zu können, welchen Weg Sable im Leben einschlagen will, muss sich die junge Frau Abzeichen verdienen. Je nach erledigtem Quest belohnen euch Händler, Kartograph, Soldatin und oder die Schraubergilde mit einer Plakette – habt ihr drei von einer Art beisammen, könnt ihr im Zelt des mysteriösen Maskenmachers vorbeischauen. In solchen Momenten kommt das fantastische, mystisch angehauchte Setting von Sable besonders gut rüber: Mit vergleichsweise wenigen Worten und einem überschaubaren Set an Schauplätzen und handelnden Personen entwerfen die Spielmacher eine glaubhafte, greifbare, aber immer geheimnisvoll bleibende Welt mit eigenen Riten, Regeln und Traditionen. Das führt dazu, dass man sich als Spieler nur allzu gern darin verlieren möchte.

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Foto-Modus: Wer ein wenig Zeit mitbringt, der macht traumhafte Ingame-Fotos. © 4P/Screenshot

Die Einsamkeit der Wüste paaren die Macher mit gestrandeten Technik-Relikten – auf einem Raumschiffsfriedhof klettert man in die stählernen Bäuche abgestürzter Weltallkreuzer, um Funksprüche aus einer fernen Vergangenheit anzuhören. Andernorts erkundet Sable verwunschene Ruinen über und unter der Erde. Zu meinen persönlichen Highlights gehört der Besuch in einem Tagebau für riesige Kristalle: Unter den zuckenden Blitzen eines Gewitters krallen sich dort riesenhafte Roboter an die Felswände – von den Arbeitern erfahre ich nur, dass die Minen-Mechs ihren Dienst aus unerfindlichen Gründen eingestellt haben. Nicht nur in solchen Momenten wird deutlich: Sable bewahrt sich stets ein gehöriges Maß an Zauber und Geheimnissen, auch wenn man viele Stunden lang zwischen orientalisch anmutender Wüstenstadt und schaurigem Kaktuswald hin- und hergepilgert ist. Auch die Bekanntschaft mit einer Art freundlichem Riesen-Axolotl, der einen bittet, seine in der Spielwelt verstreuten Eier zu finden, möchte ich nicht missen, diese Aufgabe ist – wie vieles in Sable – kein spielmechanischer Meistergriff, unterm Strich fühlt sich aber alles richtig und ein bisschen wichtig an.

Warme Worte


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Raumschiff-Wracks und riesige (Wal?) Skelette sind in der Landschaft verteilt – da kann man schon mal einen Außenposten reinbauen… © 4P/Screenshot

Dank seiner, wie oben erwähnt, schön formulierten Dialoge fühlt sich Sable – noch mehr im englischen Original, durchaus aber auch in der deutschen Übersetzung – modern, warmherzig und inklusiv an. Die allermeisten Figuren schlagen freundliche Töne an, man fühlt ernst genommen und willkommen, ohne dass es jemals platt oder kitschig wirkt. Selbst eine mysteriöse, anfangs wortkarge Kriegerin, die man mehrfach im Spiel trifft, oder die tendenziell nervigen Kinder, die Sable mit Versteckspielen foppen, schließt man auf die ein oder andere Weise schnell in sein Herz. Überhaupt ist Sable eine Art Wohlfühl-Spiel: Weil man, abseits von falschen Sprüngen, nicht bestraft wird, nicht scheitern und sterben kann, sondern nach jedem Quest und nach jedem Ausflug wieder ein bisschen schlauer ist. Sables Ausdauerleiste wächst mit dem Spielfortschritt an, so dass rasch längere und vor allem höhere Klettertouren möglich sind, hier erkennen Link-Fans eine weitere Parallele zum famosen Breath of the Wild.

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Geheimnisvoll: Was lange Zeit vor eurem Leben in der Welt von Sable passiert, bleibt ein Mysterium – ihr könnt nur ein paar Puzzleteile davon finden. © 4P/Screenshot

Eine nicht übermäßig genau, aber doch ordentliche virtuelle Karte hilft bei der Übersicht, zudem kann man in der Landschaft ferne Punkte markieren, die dann im Kompass angezeigt werden und leichter erreicht werden. Sable ist übrigens, trotz Open-World-Ansatz, viel viel kleiner als ein Horizon: Forbidden West oder Assassin’s Creed Odyssey, auch das verkorkste Biomutant oder Ghost of Tushima bieten mehr Landfläche zum Erkunden. Wer mit überbordend üppigen, offenen Welten so seine Probleme hat, dem muss also nicht bang sein – man kann Sable auch in 15 oder 20 Stunden wunderbar abschließen. Zum Beispiel, wenn man vor allem wegen der hübschen Optik reinschnuppern möchte. Für mich war nämlich schon nach dem ersten Trailer klar, dass ich diesen Titel unbedingt spielen – weil er so pittoresk und traumgleich aussieht, weil mich das Artdesign an Comic- und Manga-Klassiker von Moebius bis Nauscaä erinnert. Mein Versäumnis, mir das offizielle Artbook zum Spiel zu holen, kann mit dem Foto-Modus ein bisschen wiedergutmachen – der wurde in den Steam- und Xbox-Versionen im Juni gratis nachgereicht und ist auf PS5 von Beginn an verfügbar. Wenig überraschend gelingen mir damit im Nu Schnappschüsse, die ich mir gerne in Postergröße über die Wohnzimmercouch hängen würde…

  1. Grundsätzlich läuft es schon flüssig, aber immer dann, wenn neue Gebietsdaten geladen werden, stottert sich das Spiel kurzzeitig heftig einen ab. Mag mir kaum vorstellen, wie das auf schwächeren Systemen und den älteren Konsolen aussieht. :Blauesauge:

  2. Also ich dachte, auf PC würde es vernünftig laufen und nur die Konsolen hätten diese Stotter Orgie?
    Zumindest liest man das online so.
    Über XCloud Game-Streaming lief es dann ja auch ruckelfrei bei mir und da ist das ja auch die PC Version, die auf irgendwelchen Servern von MS läuft und per Streaming zu mir kommt.
    Ja, das mit den Raumschiffen ist noch das interessanteste am ganzen Spiel, da es die Herkunft der Menschen in dieser Wüstenwelt und das "Maske tragen" erklärt. Man muss aber alle Raumschiffe finden, in jedem Gebiet eines.
    Irgendwie erinnert mich das ganze Setting auch stark an Tatooine aus Star Wars.

  3. Das Spiel ruckelt sogar auf meiner 2080Super mit Ryzen 7 3800X in 1080p, daher muss sich keiner einreden, sein System wäre zu schlecht. :D
    Ich habs jetzt ein Stück weiter gespielt und finde gerade das Erkunden der Raumschiffswracks ganz nett. All zu viel mehr gibts aber wirklich nicht zu tun.

  4. Ich habe das Spiel vor wenigen Monaten Im Gamepass durchgespielt, bevor es da rausgefolgen ist.
    Das Spiel selber ist halt ein slow-paced Exploration Game. Wer Action sucht, ist hier definitiv falsch.
    Es geht um das lockere Rumlaufen/Rumgleiten und Erkunden, bisschen Reden, Klettern und Sammeln, das wars.
    Die Performance war wirklich unterirdisch auf der Series X! Nur am Stottern und Ruckeln!
    Ich kann ein Open-World Exploration Game, bei dem man natürlicherweise den Blickrichtungsstick ständig am bewegen ist, nicht in so einer Stotter- und Ruckelorgie spielen. Das verdirbt mir leider jeden Spaß. :(
    Zum Glück ist im Gamepass auch kostenloses XCloud Game-Streaming enthalten, also schnell in 5 Sekunden von der installierten Version in die Streaming-Version gewechselt und dort das Game komplett ohne Stottern und Ruckeln gespielt.
    So geht Game-Streaming richtig, liebes Alphabet/Google Team. ;)
    Matthias hat es scheinbar trotzdem ausgehalten, das Spiel mit Stottern und Ruckeln zu spielen, wie im Test zu lesen. :)
    Was mich noch ein bisschen ärgert, ich hatte das Spiel auf 100% mit Achievements. Nachdem es aber aus dem Gamepass rausgefolgen ist, kam noch ein kleines Update dazu, irgendwas mit Angeln und jetzt habe ich keine 100% mehr, weil auch neue Achievements dazu kamen.. :evil:

  5. Ein tolles Spiel, das ich auf der One X durchgespielt habe. Die Performance war stellenweise leider zum Verzweifeln, aber der Charme, die Atmosphäre und Originalität von Sable haben mich unheimlich motiviert. Vor allem ist Sable ein Spiel, das den Schwerpunkt auf genau das setzt, worauf ich beim Spielen zunehmend mehr Wert lege: Entdecken, Entspannen, Staunen und Erleben - und eben mal nicht Kämpfen, Zerstören, Konzentrieren und Aufpassen...

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