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Sanctum (Taktik & Strategie) – Sanctum

Sie ist schnell, explosiv, fesselnd: Sie ist der Mainstream unter den kleinen Spielen. Sie funktioniert auf Smartphones ebenso gut wie auf Konsolen und Computern. Sie ist eigentlich längst ausgereizt und findet dennoch immer neue Wege – in diesem Fall in der Form eines Ego-Shooters. Wandelt sich mit der Perspektive auch die Tower Defense?

© Coffee Stain Studios / Lace Mamba / Koch Media

Vertrautes A und O

Es gibt eine Geschichte um Skye, die ihre Heimat vor einfallenden Wesen beschützen muss. Allerdings legt das Spiel darauf so viel Wert wie auf Messer und Gabel beim Suppelöffeln. Wichtig ist: Skye muss in jedem Level einen Kern beschützen, den die Aliens [GUI_PLAYER(ID=74547,width=377,text=In Sanctum verteidigen nicht nur Solisten, sondern bis zu vier Online-Kämpfer.)]stürmen. Dringen zu viele Feinde in den Kern ein, wird er zerstört und die Verteidigung beginnt von vorn.

Wie in jeder Tower Defense greifen die Gegner in Wellen an und vor jeder Welle baut oder verbessert Skye Verteidigungsanlagen, die den Ansturm aufhalten sollen. Die Route, auf der die Feinde zum Kern marschieren, wird dabei markiert, so dass sie Geschütztürme oder Fallen an taktisch sinnvollen Positionen platzieren kann. Meist baut sie dafür Würfel auf das in Quadrate unterteilte Spielfeld und gibt ihnen anschließend die gewünschte Funktion: das schwache Maschinengewehr nimmt z.B. flinke Läufer aufs Korn, der behäbige Laser schwächt Riesen und manche Bodenplatten verlangsamen die Eindringlinge.

Das Besondere am Ego

Skye mal vier



Bis zu vier Kameraden schlagen die Gegnerwellen in den Levels der Kampagne gemeinsam zurück. Jeder Spieler hilft beim Mauerbau und nimmt am Gefecht teil.
Unterhaltsam: Geschriebener Text wird vom Sprachprogramm gesprochen. © 4P/Screenshot

Sie kann die Quader allerdings auch als neutrale Mauern stehen lassen – denn anders als in der gewohnten Tower Defense spielt das Umleiten der Gegner durch clever konstruierte Labyrinthe eine entscheidende Rolle. Zum einen können vor allem weitreichende Geschütze die Feinde länger unter Beschuss nehmen, wenn sie wie in einer Warteschlange um die Verteidigungsanlagen „geführt“ werden. Zum anderen gewinnt Skye dadurch viel Zeit, in der sie die Angreifer mit ihren eigenen Waffen attackieren kann.

Während eine Angriffswelle den Kern stürmt, kann sie weder bauen noch verbessern, sondern schießt mit Schnellfeuerpistole, Scharfschützengewehr, Schrotflinte oder Granatwerfer auf die Eindringlinge. Die automatischen Geschütze richten gar nicht genug Schaden an, um die Feinde aufzuhalten; ein schneller Finger und ein gutes Auge beim Anvisieren der Schwachpunkte sind also unabdingbar. Nicht zuletzt attackieren auch fliegende Angreifer den Kern, während andere Gegner nur von hinten verletzbar sind –

Nicht nur die Aufstellung der Geschütztürme ist wichtig - es das richtige Umleiten der Angreifer spielt eine zentrale taktische Rolle.
Nicht nur die Aufstellung der Geschütztürme ist wichtig – es das richtige Umleiten der Angreifer spielt eine zentrale taktische Rolle. © 4P/Screenshot

Sanctum erweitert die taktische Tower Defense also um ein aktives Stellungsspiel.

Leider verspricht die Theorie aber mehr als die Wirklichkeit hält, denn während die Aliens im Gleichschritt an ihr vorbei trotten, praktiziert Skye nur biederes Tontaubenschießen. Manche Feinde sprinten, manche schleichen und manche sind in ihren ruckartigen Bewegungen schwer zu treffen. Weil Skye unverwundbar ist, weil die Gegner stur ihrem Pfad folgen und weil sämtliche Fallen und Geschütze automatisch auslösen, ist der Kampf aber bedeutend dröger als die frenetische Action eines Monday Night Combat oder Orcs Must Die!, in dem der Held seine Fallen mitten im Gefecht noch von eigener Hand auslösen muss.

Taktische Enge

Trotzdem ist es knifflig, Dutzenden Wellen standzuhalten, denn ohne einen durchdachten Aufbau des Labyrinths und der Verteidigungsanlagen wird selbst eine treffsichere Skye

Welche Version?



Sanctum wurde bereits im vergangenen Jahr auf Steam veröffentlicht. Vor kurzem erschien allerdings die Sanctum Collection im Handel, die als Grundlage unseres Tests dient. Sie enthält verschiedene Download-Inhalte sowie den Soundtrack. Die Sanctum Collection ist sowohl im Handel als auch auf Steam verfügbar. © 4P/Screenshot

schnell überrannt. Die Finanzspritze nach jeder Welle ist knapp bemessen und besonders das Verbessern der Geschütze und Schusswaffen kostet viel Geld. Umso wichtiger ist die richtige Planung schon vor dem Kampf: Skye muss sich vor jedem Level für eine Auswahl an Waffen und Geschützen entscheiden, zwischen den Wellen kann sie die Zusammenstellung nicht ändern.

Welche Feinde den Kern stürmen, hängt dabei vom gewählten Schwierigkeitsgrad ab – so finden auch erfahrene Verteidiger in späteren Gefechten noch eine Herausforderung. Auf der Gegenseite besteht das komplette Spiel aus lediglich elf Levels, obwohl die im Handel veröffentlichte Sanctum Collection bereits verschiedene Download-Inhalte enthält – das ist zu wenig!

  1. Das Spiel wurde hier definitiv unterbewertet,es bietet einen recht großen Umfang für einen minimalen Preis.Habe es letztes Jahr in einem Indie Bundle gekauft und bin seitdem begeistert!
    Der Test kommt ohne hin viel zu spät,somit ist er recht belanglos...
    Test doch mal bitte die ganzen Indie Bundles auf Herz und Nieren!
    Dann aber bitte innerhalb der ersten 5 Tage,nicht das man das Bundle hinter nicht mehr erwerben kann...

  2. Hab mir die Collection für 5 Euro geholt und für ne Runde zwischendurch ist es echt brauchbar!
    Ich hätte dem Spiel eine mittlere 70er Wertung gegeben. Gerade im Koop macht es doch eine Menge Spaß.

  3. Geringer Umfang?
    Das Spiel ist sehr viel schwerer als das gute Orcs must die!. Die Level wunderbar kreativ und ein Survival Game auf Insane mit 4 Mitspielern ist wirklich lecker :twisted:

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