Ist die Luft wieder rein, geht ihr wieder eurem Gangsteralltag nach. Sprich, ihr macht Lieferanten ausfindig, deren Stoff ihr persönlich oder über Tarnfirmen vertickt, wascht schmutzige Drogengelder rein, macht rivalisierende Banden platt, kümmert euch um Anliegen potentieller Geschäftspartner und weitet so Schritt für Schritt euren Einflussbereich aus bis ihr alle vier Stadtgebiete Miamis beherrscht. Mit der Zeit werden die Lieferungen zwar immer riskanter, die Gegner gefährlicher und die Gefälligkeitsdienste aufwändiger, aber eine gewisse Monotonie im Spielverlauf lässt sich trotzdem nicht leugnen.
In Miami gibt es nicht nur Straßen: Tony kann sich im Verlauf des Spiels auch eine beachtliche Bootssammlung zulegen. |
Zwar könnt ihr zwischendurch immer wieder euren Fuhrpark erweitern, eure Villa aufmotzen, an Wettrennen teilnehmen oder diversen Glücksspielen frönen, aber irgendwann hat man einfach alles gesehen und gemacht und die Einsätze beginnen lästige Routine zu werden. Vor allem die Missionen der Gefolgsleute lässt man irgendwann am liebsten ganz sein und zahlt lieber, um Ärger zu vermeiden bzw. Zeit und Aufwand zu sparen.
Erstklassige Soundkulisse
Atmosphärisch bleibt Scarface allerdings bis zum Ende ein Erlebnis der besonderen Art. Der virtuelle Tony Montana muss sich vor seinem Leinwand-Alter-Ego nicht verstecken. Zwar hat ihm am Ende doch nicht Al Pacino die Stimme geliehen, aber André Sogliuzzo ist mehr als ein würdiger Ersatz, der nicht nur von Pacino persönlich abgesegnet wurde, sondern dem Original vermutlich sogar näher kommt als die mittlerweile stark verrauchte Stimme des Meisters selbst. Auch sonst konnte man für die Sprachaufnahmen jede Menge Prominenz verpflichten – darunter sowohl Originaldarsteller wie Robert Loggia oder Steven Bauer als auch aktuelle Promis wie Bam Margera, Ice-T oder Tommy Lee. Das Fehlen einer deutschen Synchro kann man da verschmerzen, zumal die Untertitel größtenteils recht ordentlich sind. Die auf George Lucas‘ Skywalker Ranch abgemischten und THX-zertifizierten Sound-FX können sich ebenfalls hören lassen und erklingen auf der Xbox sogar in Dolby Digital. Auch der über hundert Titel starke Lizenz-Soundtrack der sowohl Giorgio Moroders Originalkompositionen, Songs aus den frühen 80ern als auch aktuelle Tracks beinhaltet, lässt kaum Wünsche offen (siehe Infokasten). Neben vorgefertigten Playlists, kann man später auch eigene Mix-Tapes erstellen sowie Bonustracks freischalten.
Die grafische Seite kann da leider nicht annähernd mithalten. Zwar gibt sich die Kulisse insgesamt recht lebendig und authentisch, aber die vorwiegend plumpen 3D-Modelle, Texturen und Animationen wirken reichlich antiquiert. Montana selbst sieht zwar ganz ordentlich aus und besticht teils mit unverwechselbarer Gestik und sichtbaren Verletzungen, aber insgesamt hinkt man der Zeit hier einfach um Jahre hinterher.
Soundtrack: Bandlist – Teil 2 Grandmaster Flash |
Vor allem auf dem PC sieht Scarface trotz höherer Auflösung und zusätzlicher Filter technisch äußerst altbacken aus. Schade auch, dass man trotz unspektakulärer Optik nicht vor massiven Fade-Ins, Clippings und Rucklern verschont bleibt. Auch der ein oder andere Bug kann einem den Spielspaß teils verderben. Wenn plötzlich Dinge verschwinden und man eine Mission nicht abschließen kann oder in eigentlich nicht vorhandene Abgründe stürzt, werden unweigerlich Erinnerungen an True Crime NYC <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=5854′)“> wach. Allerdings sind solche Vorfälle zum Glück recht selten und vorwiegend in der auch sonst eher lieblos portierten PC-Fassung anzufinden.
Folgenschwere Schnitte
Der Grund, warum Scarface auf dem Rechenknecht deutlich schlechter abschneidet, liegt aber in erster Linie an der miserabeln Steuerung, die völlig überladen wirkt, sich nicht konfigurieren lässt und extrem hakelig ausfällt. Ähnlich schlimm ist auch, dass der Titel trotz USK 18 ziemlich verstümmelt wurde. Durch das kastrierte Kampfsystem sowie das abgespeckte Waffen- und Missionsangebot wird hierzulande nicht nur weniger Inhalt geboten, sondern auch das Balancing mit Füßen getreten. Bestimmte Waffen wurden gleich ganz außen vor gelassen und Trefferzonen entschärft oder entfernt. Selbst Beinschüsse, um heranstürmende Gegner aufzuhalten, fallen flach. Egal, wo ihr eure Gegner trefft, es macht keinen Unterschied, wodurch die Kämpfe spürbar länger und schwerer werden, denn die mangelnde Angriffsstärke wurde weder durch ein Mehr an Munition, noch durch ein Weniger an Gegnern ausgeglichen.
ein echt geiles spiel das leider geschnitten wurde tragisch
Am anfanang des test steht , Die Leiche eures Erzfeinds Sosa natürlich inklusive. Doch bis ihr es mit dem mächtigen Kolumbianer aufnehmen könnt.Ich möchte Hinzufügen das Sosa kein Kolumbianer war, sondern Engländer.Der man im fernsehe wo Tony bei Sosa war den er eigentlich tötensollte mit alberto sagte ja das er aus einer englische familie abstam.Ist ein kleiner Fehler könnte man Trotzdem ändern
Hab mir diese Woche die Wii Version in den Niederlanden gekauft und bins ehr zufrieden. Super Atmosphäre und sehr spaßige Steuerung.
Ich finde die Wertung von 4players für die PC Version vollkommen gerechtfertigt.
Die Steuerung ist nicht nur ein schlechter Witz, sondern grenzt schon an eine Frechheit.
Selbst nach über einem halben Jahr, hat man es nicht geschafft einen vernüftigen gamepad support nachzupatchen.
DIe Steuerung wird beim einstellen einfach nicht abgespeichert.
Ein kleiner bug mit riesen Auswirkungen. Und bei Sierra bzw. Radical Ent. scheint das keinen zu interessieren. Da hat man seit über sechs Monaten nicht darauf reagiert.
Traurig.
Als Nachwertung würde ich der PC Version nochmal satte 10-15% abziehen.
Dank an 4p für einen ehrlichen Test.
Wie ist denn die Spielzeit so?