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Scarlet Nexus (Rollenspiel) – Insane in the Brain

Bandai Namcos rasantes wie stylisches Scarlet Nexus verzückt mit coolen Kämpfen, Telekinese-Gimmicks und bizarrem Gegnerdesign, doch verwirrt mit schrägen Story-Wendungen. Wie viel Spielspaß letztlich in dem Action-Rollenspiel steckt – das verrät unser Test.

© Bandai Namco Studios / Bandai Namco Entertainment

Kleine Geschichtsstunde

 

Hände hoch: Wer von euch hat schon mal ein Spiel gezockt, das vom japanischen Studio Tose entwickelt wurde? Alle Hände oben? Nein? Dann habt ihr es vermutlich nur nicht mitbekommen! Denn Tose, das zusammen mit Bandai Namco auch für Scarlet Nexus verantwortlich zeichnet, ist der große Geheim-Entwickler Japans. Die Firma aus Kioto besteht seit über 40 Jahren – und fast ebenso lange entwickelt sie Videospiele im Auftrag für prominentere Studios. Über 1.000 Titel sollen dabei zusammengekommen sein, angefangen hat das in der Arcade in den Jahren 1980/81 mit den frühen SNK-Erfolgen Vanguard und Sasuke vs. Commander. Doch schon ein Jahr später spezialisierte man sich auf Software für Heimkonsolen und ab 1984 vor allem auf die Erfolgskonsole NES. Tose codete komplette Spiele und portierte beinahe im Akkord, tauchte aber fast nie in den Credits der jeweiligen Titel auf. Demon Sword für Taito, Yoshi’s Cookie für Nintendo, Ninja Kid für Namco. Später folgten Kid Icarus: Von Mythen und Monstern erneut für Nintendo, Resident Evil: Code Veronica für Capcom, Dragon Quest III für Enix oder Metal Gear Solid: Ghost Babel (GBA) für Konami. Dazu kommen beispielsweise Super Princes Peach (DS), Mario’s Tennis (Virtual Boy) und sogar The Legend of Zelda: Breath of the Wild für… – immer wieder Nintendo. Die beiden Firmen aus Kioto sind eng verbandelt – mit dem feinen Unterschied, dass eine davon jedem Videospieler bekannt, die andere selbst langjährigen Zockern kaum ein Begriff ist. Mittlerweile ist die Tose etwas offensiver geworden, nennt auf seiner (englischsprachigen) Webseite viele Kooperationspartner und taucht auch gelegentlich im Abspann auf – schließlich ist die Zeit vorbei, als vor allem japanische Programmierer und Pixelkünstler nur mit ihren Pseudonymen in Spielecredits auftauchten. Als kleines Logo ins Hauptmenü von Scarlet Nexus haben sie es aber trotzdem nicht geschafft…

 

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Wen wählt ihr zum Start: Yuito (wie der Tester des Spiels) oder Kasane (hier im Bild). © 4P/Screenshot

Dort empfängt euch

 sofort nach dem Start eines neuen Spiels eine wichtige Entscheidung: Wollt ihr mit dem schmucken Knaben Yuito Sumeragi oder der tough wirkenden Kasane Randall spielen? Eine Entscheidung, die Konsequenzen hat: Ihr werdet die wendungsreiche Geschichte aus einer von zwei Perspektiven erleben, andere KI-Begleiter an eurer Seite haben und auch im Kampf deutliche Auswirkungen spüren. Ich selbst hatte in einer Preview-Fassung mit Kasane gespielt, fand die Beziehung zu ihrer Schwester Naomi interessant, haderte aber mit ihren schwachen, etwas drucklosen Fähigkeiten im Nahkampf. Deshalb habe ich mich für den großen Test des Spiels für Yuito entschieden – und war wegen seiner kraftvollen Schwertattacken sehr zufrieden mit meiner Wahl. Scarlet Nexus ist ein Action-Rollenspiel mit dynamischen Echtzeitkämpfen, das sehr viel Zeit für die Erzählung der Geschichte im Allgemeinen und die persönliche Bindung zwischen den Figuren im Speziellen aufwendet. Gleichzeitig ist der Zeitaufwand für Charakterentwicklung, Menü-Angelegenheiten und Ähnliches sehr überschaubar – und damit ist es ein Japan-Rollenspiels, das auch RPG-Muffeln durch seinen Actionfokus viel Freude bereiten dürfte. Wenn ihr denn etwas mit dem düsteren Anime-Anstrich anfangen könnt, denn nicht nur das Design der Figuren, sondern auch die Geschichte des Spiels könnte aus einer japanischen Zeichentrickserie stammen.


Altmodern

 

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Die Geschichte wird durch ansprechend inszenierte, letztlich aber doch zu statische Standbild-Dialoge vorangetrieben. © 4P/Screenshot

Großteils enge Areale, manche nicht vertonte Textzeile, ein wirklich hässliches Team-Hauptquartier und die vielen Dialoge in zugebenermaßen hübsch inszenierten, aber doch undynamischen Standbild-Sequenzen – all das lässt Scarlet Nexus im Jahr 2021 ein wenig altbacken wirken, mehr wie ein Xbox-360-Spiel denn wie eine PS5-Entwicklung. Gleichzeitig kommen die starken Kameraperspektiven bei Specialmoves, die hochaufgelösten Anime-Porträts mit ihren coolen Posen und das dynamische Echzeit-Kampfsystem aber sehr modern daher. Unterm Strich kann sich die Präsentation also durchaus sehen lassen und nutzt sich auch im Verlauf der locker 25-stündigen Geschichte nicht ab. Die Technik gibt keinen Anlass zur Beanstandung – manche Ladezeit könnte auf den neuen Konsolen ruhig noch etwas kürzer sein, doch generell flutscht die Action bei einer konstanten Bildrate; Optionen wie einen Performance-Modus oder HDR gibt es aber nicht. Auch die PC-Fasssung läuft superflüssig – dafür gibt es nur rudimentäre Grafikoptionen (z.B. Anti-Aliasing, V-Sync, Auflösung, Schatten-, Textur- & Post-Processing-Qualität). Spielen mit Maus und Tastatur ist möglich, fühlt sich im Gegensatz zum Gamepad etwas eigenartig verzögert an; zudem gestaltet sich die Menüführung mit Maus wenig intuitiv.

  1. Ich habe es mir jetzt mal im Sale gegönnt, da ich mal wieder bock auf ein JRPG hatte und Tales of Arise mir immernoch etwas zu teuer ist.
    Bin jetzt ca. 6 -7 Stunden im Spiel und noch sehr zwiegespalten. Ich finde das Kampfsystem ok aber bisher auch nicht viel mehr... Spiele auf Schwer und bis auf die menschlichen Gegner ist es bis jetzt doch eher sehr viel Button mashing. Machmal kommt man aber in einen Flow rein und dann ist es sehr spaßig.... Hoffe, dass hier noch ein paar weiter Aspekte noch hinzikommen.
    Die Story hat ja ein Affentempo drauf. Gefühlt alle 2 Missionen passiert wieder etwas, was die Story grundsätzlich ändert. Bei sovielen Charakteren ist es nicht ganz einfach zu folgen, da auch viel Erzählt und wenig gezeigt wird. Ich bin jedoch trotzdem gespannt wie es weiter geht und finde es interessant, dass hier beide Protagonisten wirklich komplett eigene Handlungsstränge haben.
    Das schlauchige Level Design und das Artwork gefällt mir sehr gut. Mit der Musik kann ich leider auch nichts anfangen aber es passt zum Rest.
    Die Standbilder und "hust" Zwischensequenzen "hust" wirken mMn auch etwas billig für ein Vollpreistitel. War am Anfang etwas enttäuscht mich aber mittlerweile daran gewöhnt.
    Ich werde es definitiv weiterspielen aber der Titel hat mich noch nicht 100% abgeholt.

  2. Kann ja eigentlich nix mit JRPG anfangen, aber dank Gamepass kann man seinen Horizont ja mal etwas erweitern. Bin hier insgesamt etwas zwiegespalten. Der absolute NPC-Overkill und die trögen "Zwischensequenzen" zehren schon nach wenigen Stunden an der Motivation, weiter zu spielen. Aber das schlimmste ist die Musik im Spiel, die hab ich nach wenigen Minuten komplett abgeschaltet - unerträglich!
    Bisher haben mich die Story und die Kämpfe bei der Stange, mal sehen, ob sie durch das ganze Spiel hindurch tragen.

  3. Die Story scheint erstmal wie nen Mix aus Matrix und Cells at Work und das Intro sah nach Persona 5 aus.
    Eurotrance der zu Dubstep wechselt, währen man in einer Nier Automata ähnlichen Kulisse rausgeworfen wird?
    Haha, bin absolut ahnungslos in das Spiel rein und Krampf mich noch durch das Tutorial bzw bin ich "schon" in der Stadt angekommen. Das Kampfsystem und die Technik allgemein können sich zwar sehen lassen, aber eigentlich bin ich gerade hier hergekommen um mir nen schönen Veriss abzuholen.
    Jetzt bin ich neugierig und les erstmal, ob es vllt doch was für mich sein könnte.

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