Die Matrix lässt grüßen
Die Steuerung ist in drei Dimensionen naturgemäß nicht so zuverlässig wie in zwei, trotzdem habt Ihr den Shinobi mit dem voll belegten PS2-Pad gut im Griff. Ihr könnt Gegner anvisieren, den berühmten Doppelsprung machen und eine Dash-Attacke ausführen, die im späteren Spielverlauf stark an Bedeutung gewinnt: Ihr rast ein kleines Stück nach vorn und findet Euch dadurch beispielsweise hinter einem verdutzten Gegner wieder. Da dieses Manöver auch im Sprung funktioniert, ist es ein hilfreiches Mittel, um sicher weite Abgründe zu überwinden. Wichtig ist auch, dass Ihr Euch an Wänden festhalten und auch Matrix-mäßig an ihnen entlang laufen könnt. In engen Gassen ist es sogar möglich (um vom Spieldesign auch oft gefordert) von Wand zu Wand zu springen.
Bei all den netten Spielereien leidet Shinobi wie so viele seiner Genrekollegen unter einer vermasselten Kamera: die folgt nur unzuverlässig, zeigt sehr oft in die falsche Richtung und muss dauernd manuell nachjustiert werden. Das gewinnt an Unverständlichkeit, da man per Gedrückthalten des Zentrierungsknopfes die Kamera dazu zwingen kann, hinter dem Spieler zu bleiben, was erstaunlich gut funktioniert – warum geht das nicht standardmäßig so?
Stöhnen in der Dunkelheit
Akustisch folgt Shinobi leider den Spuren der mittelmäßigen Grafik: die Musik tröpfelt belanglos aus den Boxen und weckt die Sehnsucht nach Yuzo Koshiros meisterlichem Soundtrack, der den ersten Mega Drive-Shinobi erst richtig perfekt machte. Die Sprachausgabe ist dagegen eine zweischneidige Sache: in den Zwischensequenzen ertönen nette Dialoge, im Spiel hingegen bekommt Ihr dauernd dasselbe Gestöhne und Gegrunze zu hören. Besonders malträtierend wird es, wenn Shinobi in Spinnenweben hängen bleibt, und jeden Schritt mit einem gequälten »gnnnnn!« begleitet – furchtbar! Die Effekte runden den mauen Gesamteindruck passend ab; viel mehr als Schwertzischen, ein paar Explosionen und Umgebungsgeräusche gibt es nicht zu hören.
Dafür gibt es einiges zu finden, wenn Ihr die Augen offen haltet: golden glitzernde »Coins« sollten gesammelt werden, da sie mit steigender Anzahl bestimmte Extras freischalten: Filme, Levelwahl-Möglichkeit, Bonusmissionen und zusätzliche Spielfiguren – erwähnten Ur-Shinobi Joe Musashi und Hotsumas Bruder Moritsune. Die Ninjas unterscheiden sich in einigen Punkten, unter anderem der Anzahl der Shuriken, der Stärke und der Magie-Anwendung.
ich hab Shinobi, nur kann ich bei mir kein Texturflimmern feststellen (ja, ich weiß was das ist)...
was ihr frustrierend nennt fand ich extrem motivierend ... obwohl ich normalerweise kein Fan von fehlenden Speicherpunkten bin, aber im Gegensatz zu z.B. X2 Wolverines Revenge kann ich nicht von einem Level lassen bevor ich es samt der schweren Sprungeinlage kurz vor ende gemeistert habe
Die Grafik nutzt die PS2 wirklich nicht im Ansatz, aber die Charaktere fand ich ganz ordentlich...
naja, ich würde anspielen empfehlen, aber ca. 75% bekäm das Spiel von mir schon...
Shinobi, der vermummte Ninja-Meister, flitzte erstmals anno 1988 am Sega Master System ziemlich pixelig über deutsche Bildschirme. Zu echter Bekanntheit gelangte die Serie erst mit dem phänomenalen »Revenge of Shinobi« am Mega Drive und dem »Game Gear Shinobi« auf Segas gleichnamigem Handheld. Nach einigen mäßig aufregenden Nachfolgern und Ablegern wie »Shadow Dancer« verschwand Shinobi wieder in die Dunkelheit, nur um jetzt endlich seinen Einstand auf der PS2 zu geben. Was vom alten Ruhm übrig geblieben ist, und wie flink der Frischling das Schwert schwingt, erfahrt Ihr im Test.