Kalkulierte Langeweile
Doch so abwechslungsreich sich die Aufträge auch anhören, in der Praxis unterscheiden sie sich kaum voneinander. Ständig ist man damit beschäftigt, Dinge einzusammeln oder sie von A nach B zu befördern und nebenher lästige Widersacher auf Distanz zu halten, die niemals Ruhe geben. So wird der Spielablauf trotz humorvoller Inszenierung schnell langweilig. Egal wie oft Shrek seine Gegner schlägt, tritt, anfurzt oder in Brand rülpst, schon nach kurzer Zeit kommen sie ihm wieder in die Quere und machen ihm das Leben schwer.
Auch die hakelige Steuerung und die wirre Kameraführung machen es dem Spieler nicht einfach, einen Weg durch die kompakten, aber teils recht verschachtelten Szenarien zu finden. Heikle Sprungpassagen verkommen somit schnell zu einer frustrierenden Geduldsprobe, bei der nicht Können, sondern Glück gefragt ist und selbst das manuelle Justieren der Kamera ist vielerorts so sehr eingeschränkt, dass man den richtigen Weg oder wichtige Objekte eher zufällig findet. Ärgerlich ist auch, dass egal welcher Aufgabe man gerade nachgeht, das versehentliche Erfüllen einer anderen Aufgabe – was angesichts der mangelnden Übersicht schon einmal vorkommt – den aktuellen Level beendet und die bisherigen Fortschritte zunichte macht.
Optisches Blendwerk
Davon abgesehen ist der eigentliche Schwierigkeitsgrad jedoch gut ausbalanciert und unendliche Continues sowie käuflich erwerbbare Cheats halten den Ärger über technische und spielerische Unzulänglichkeiten zumindest teilweise in Grenzen. Was die Optik betrifft, fährt Shrek dank extrem detaillierter Texturen, durchgehendem Bump-Mapping, beeindruckender Spiegelungen sowie hervorragender Licht- und Schatten-Effekte sogar zu Höchstform auf. Auch die von Todd McFarlane höchst persönlich entworfenen, zusätzlichen Figuren, die märchenhaften Kulissen und die witzigen Animationen wissen zu gefallen. Lediglich gelegentliches Popup und vereinzelte Slowdowns schmälern den grafisch hochwertigen Gesamteindruck.
Akustisch gibt es ebenfalls nicht viel an Shrek auszusetzen. Nur die sich ständig wiederholenden Sprachsamples der um den Spieler herumwuselnden Charaktere gehen einem mit der Zeit extrem auf die Nerven. Dafür wurde das Spiel allerdings komplett fünfsprachig lokalisiert, wobei sich auch die deutschen Sprecher engagiert zeigen – allen voran Kai Taschner, den viele als die deutsche Stimme Michael Palins (Monty Python) oder Ned Gerblanskys (South Park) kennen werden. Der Soundtrack ist zwar eher unauffällig, aber angenehm und die örtlich gut lokalisierbaren Sound-FX helfen oft weiter, wenn die Kameraführung wieder einmal versagt.