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Shrek Smash n‘ Crash Racing (Rennspiel) – Shrek Smash n‘ Crash Racing

Super Mario Kart Double Dash ist euch zu anspruchsvoll? Ihr seid kein Rennspieler und wollt nur mal ein paar unkomplizierte Runden in einem wirklich einfachen Fun-Racer drehen? Dann könnte Shrek Smash ’n Crash Racing der richtige Titel für euch sein. Aber Vorsicht: Hier dürfen höchstens zwei Spieler weit weit weg fahren und ein Online-Modus fehlt auch.

© Torus Games / Activision

Überraschungsangriff

Als ich noch bei meinen Eltern wohnte, platzte meine Schwester gerne ohne Vorwarnung in mein Zimmer. Vorzugsweise genau dann, wenn ich kurz davor war, die letzte Ziellinie in einem Rennspiel zu überqueren. „Lass mich auch mal“ lautete ihr lapidarer Kommentar, und schon hatte sie den Controller an sich gerissen. Dann ein Geräusch wie aus der Schrottpresse:

Was darf in keinem Fun-Racer fehlen? Richtig, die obligatorische Schlossstrecke.
Mit erstaunlichem Rhythmusgefühl knallte sie abwechselnd in die linke und rechte Leitplanke. Nach einer Minute war der Spuk vorbei und sie huschte frustriert wieder aus dem Raum. Die Steuerung war einfach zu anspruchsvoll – quasi das krasse Gegenteil von Shrek Smash n‘ Crash Racing. Schwestern dieser Welt: Hier ist euer Spiel!

Dieses Stück Software ist absolut narrensicher. DVD rein, Gas geben, Spaß haben. Dank der einfachen Steuerung kommen auch Leute damit zurecht, die zum ersten mal ein Joypad in der Hand halten. Der nonchalante Shrek und seine Freunde haben sich jeweils ein Reittier geschnappt und ihre Heimat „Weit weit weg“ zur Rennstrecke umfunktioniert. Shrek galoppiert auf einem Sumpfmonster über die Piste. Sein Freund, der gesprächige Esel, reitet auf seiner geliebten Drachendame und Prinzessin Fiona gleitet in ihrer Zwiebelkutsche über den Untergrund. Später dürft ihr auch einen der weiteren neun Charaktere auswählen, die ihr nach und nach freischaltet. Dazu gehören die drei Kleinen Schweinchen auf einem fliegenden Teppich, Humpty Dumty in einer mechanischen Henne und der eitle, stets um seine Frisur besorgte, Prinz Charming, der sich standesgemäß auf ein weißes Ross schwingt. Leider lässt das Balancing der einzelnen Charaktere zu wünschen übrig. Während ich das komplette Spiel mit dem auf dem Drachen fliegenden Esel in einem Rutsch durchgespielt habe, hatte ich mit den reitenden Figuren wie Shrek und Prinz Charming deutlich mehr Mühe. Die schwebenden Figuren lassen sich deutlich einfacher steuern als Ross und Reiter.

Wunderbare Märchenwelt

Die Wettkämpfe führen euch über die gepflasterten Wege der Innenstadt von Weit Weit Weg, durch ein Schloss und in die freie Natur. Die insgesamt zwölf Strecken und ihre gespiegelten Gegenstücke sind detailliert und liebevoll in Szene gesetzt. Teilweise glaubt man gar nicht, dass man wirklich vor einer PS2 sitzt, so hübsch schaut die Umgebung aus. Nur die gelegentlichen, leichten Slowdowns trüben den Eindruck ein wenig. Das Spielgefühl und das ausgefallene Strecken-Design erinnern stark an „Mad Dash Racing“ auf der Xbox. Es ist schon ein erhebendes Gefühl, durch die mit kleinen Grasbüscheln, Blumen und alten Baumstümpfen versehene Natur zu rasen, mitten hinein in einen Wirbelsturm, der euch mehrere hundert Meter in die Luft reißt und auf einer riesigen Bohnenranke absetzt. Dort angelangt, rast ihr über ein paar Boost-Felder und sammelt eins der von Mario Kart abgekupferten Extras ein. Mit den Items könnt ihr eure Konkurrenten abschießen, sie
Die märchenhaften Kulissen sind für PS2-Verhältnisse fantastisch in Szene gesetzt
einfrieren, ihnen mit Nebel die Sicht nehmen oder sie ausbremsen. Am nützlichsten ist die Homing-Gans. Sie setzt den vor euch fahrenden Gegner kurzzeitig außer Gefecht. Wenn ihr euch direkt neben einem Gegner befindet, könnt ihr auch ohne Extra direkt auf ihn einknüppeln.

Wer den Schaden hat…

Habt ihr getroffen, gibt euer Alter Ego einen sarkastischen Spruch zum Besten: „Perfektes Timing. Bleib einfach an der Straße liegen, morgen kommt die Müllabfuhr“ ruft z.B. der Esel einem erfolgreich ausgeschalteten Gegner hinterher. Prinz Charming lässt seiner Eitelkeit freien Lauf und macht sich ununterbrochen selbst Komplimente. Keine Komplimente verdient haben die Entwickler für die fehlende Langzeitmotivation des Fun-Racers. Das äußerst simple Handling lässt keinen Spielraum für langsame Verbesserung eures Fahrkönnens. Feinheiten wie der anspruchsvolle Slide-Boost in Super Mario Kart sucht ihr hier vergeblich. Ihr könnt ihr eure Bestzeiten nur optimieren, indem ihr die Strecken inklusive Abkürzungen und Turbofeldern auswendig lernt, danach ist Schicht im Schacht. Erfahrene Spieler sollten deshalb lieber die Finger von dem Spiel lassen. Es sei denn, es macht euch nichts aus, dass ihr nach gut zwei Stunden alles freigeschaltet und durchgezockt habt.

Wenigstens sorgt der Time-Attack-Modus ein klein bisschen Abwechslung. Da Waffen dort unsinnig wären, enthalten sämtliche Extra-Container Boost-Energie, mit dessen Hilfe ihr deutlich schneller über die Pisten rauscht als normalerweise. Doch genug vom Solomodus – bei einem Fun Racer kommt es schließlich auf den Mehrspielerspaß an. Sofern man ihn überhaupt Mehrspielermodus nennen kann, denn mehr als zwei menschliche Teilnehmer dürfen gar nicht erst ans Joypad. Activision hat dem Raser keinen Online-Modus spendiert. Nicht mal der Vier-Spieler-Adapter wird unterstützt. Als kleiner Bonus wartet zusätzlich zu normalen Rennen aber ein einfaches Deathmatch auf euch. In diesem Modus fahrt ihr durch eine Arena und versucht, euren Mitspieler oft wie möglich niederzuschlagen oder mit einem der Extras zu treffen.
  

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